IST DIE SCHURA MIT DER DEMOKRATIE GLEICHZUSETZTEN ?

27-05-2020

Ist die Schura mit der Demokratie gleichzusetzten ?

 

Wenn behauptet wird, dass die Demokratie zum Islam gehöre, mit der Schura (Beratung) ident sei, dem Gebieten des Rechten und dem Verbieten des Unrechts[1] entspräche oder nichts Anderes bedeute, als die Herrscher zur Rechenschaft zu ziehen, hat somit den Islam nicht ansatzweise verstanden bzw. verinnerlicht.

Die Schura, das Gebieten des Rechten und Verbieten des Unrechts und die Rechenschaftsforderung von den Herrschern sind islamische Rechtssprüche, die Allah, der Erhabene, gesetzlich erlassen hat. Er befahl den Muslimen, sich diese Gebote anzueignen und sie einzuhalten, und zwar in ihrer Eigenschaft als göttliche Rechtssprüche.

Die Demokratie jedoch stellt keine islamischen Rechtssprüche dar und ist keine göttliche Gesetzgebung. Sie wurde nämlich von Menschen hervorgebracht, und ihre Gesetzgebung ist ebenfalls vom menschlichen Gedankengut erstellt wurden.

Deshalb darf die Demokratie nicht mit der Schura gleichgesetzt werden. Schura bedeutet Meinungsäußerung. Die Demokratie verkörpert hingegen eine Weltanschauung. Sie ist eine Gesetzgebungsmethode für Verfassungen, Systeme und juristische Normen, die dem Geist von Menschen entstammt. Menschen legen die Gesetze gemäß dem Interesse fest, das ihr Verstand zu erkennen glaubt, und nicht gemäß einer himmlischen Offenbarung.

Deswegen ist es den Muslimen verboten (Haram), die Demokratie zu übernehmen, sie zu propagieren oder Parteien auf ihrer Basis zu gründen. Es ist ihnen auch strengstens untersagt, sich die Demokratie als Weltanschauung anzueignen, sie anzuwenden, sie als Grundlage oder Quelle für Verfassung und Gesetze heranzuziehen oder sie als Basis für die Bildung oder für das Bildungsziel zu erachten. Die Muslime müssen die Demokratie vollständig zurückweisen, ablehnen. Sie ist ein Gräuel, eine Herrschaft des Taghuts und verkörpert den Unglauben schlechthin. Die Ideen der Demokratie sind Ideen des Unglaubens (Kufr), ihre Gesetze und Systeme sind Gesetze und Systeme des Unglaubens, die zum Islam in keinerlei Verbindung stehen. Vor allen Dingen sind die Muslime verpflichtet, den Islam vollständig anzuwenden und durchzuführen, und zwar im täglichen Leben, im Staat und in der Gesellschaft.

وَمَن يُشَاقِقِ الرَّسُولَ مِن بَعْدِ مَا تَبَيَّنَ لَهُ الْهُدَىٰ وَيَتَّبِعْ غَيْرَ سَبِيلِ الْمُؤْمِنِينَ نُوَلِّهِ مَا تَوَلَّىٰ وَنُصْلِهِ جَهَنَّمَ ۖ وَسَاءَتْ مَصِيرًا ﴿١١٥﴾

„Wer sich aber dem Gesandten widersetzt, nachdem ihm der rechte Weg klargeworden ist, und einen anderen Weg befolgt als den der Gläubigen, den werden Wir verfolgen lassen, was er verfolgt. Dann werden Wir ihn in der Hölle brennen lassen, und schlimm ist sein Ende!“ (Der edle Koran 4:115)

 

[1] Arabisch: Amr bil Maruf wa Nahi anil Munkar


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