DIE SCHIRK FETWA VON CEMALEDDIN KAPLAN

Die Quellen unserer Arbeit sind: der Koran, die Sunna, die Salaf as-Salihin und die Rechtsgelehrten.

05-09-2019

بِسْــــــــــــــــــمِ اﷲِالرَّحْمَنِ اارَّحِيم

 

Die Schirk Fetwa von Cemaleddin Kaplan

Am 22 Zilkaide 1413 (14.05.1993) wurde die Schirk Fetwa von Cemaleddin Hocaoğlu Kaplan (Rh.a.) gemäß nach Koran, Sunna, Ijma und Kiyas gegeben. Die Schirk Fetwa besagt, dass drei Gruppen von Menschen in den Schirk verfallen sind. D.h. ungläubig geworden sind. Kufr begangen haben. Diese lautet folgendermaßen:

 

Drei Gruppen von Menschen sind zum Muschrik geworden:

  1. Die Parlamentarier
  2. Die Wähler
  3. Diejenigen, die diese zwei Gruppen nicht als Ungläubige betrachten/erklären!

                   

Das Wort „Schirk“ ist ein enormes Wort, womit alle Propheten gesandt wurden. Das Thema ist solch ein Thema, welches eine Person aus der Religion bringt. In der Islamwissenschaft wird dies als „Newaqid`ul Islam“ genannt. Seit Jahrzehnten wird in den Dirar Moscheen (Moscheen, die den Islam Schaden zufügen) den Menschen beigebracht, wie das Wudu, Nikah, Fasten, Hadsch, Gebet ungültig wird, oder welche Bedingungen eine Ibada hat. Jedoch wird nicht beigebracht, wie der Islam bzw. der Iman seine Ungültigkeit erreicht.

 

Um die Heftigkeit des Schirks zu verstehen, sind hier einige Verse aus dem edlen Koran:

 

وَلَقَدْ أُوحِيَ إِلَيْكَ وَإِلَى الَّذِينَ مِن قَبْلِكَ لَئِنْ أَشْرَكْتَ لَيَحْبَطَنَّ عَمَلُكَ وَلَتَكُونَنَّ مِنَ الْخَاسِرِينَ ﴿٦٥﴾

 

  • „Dir und denjenigen, die vor dir waren, ist ja (als Offenbarung) eingegeben worden: „Wenn du (Allah andere) beigesellst (Schirk machst), werden deine Taten ganz gewiss hinfällig, und du gehörst ganz gewiss zu den Verlierern.“ (Der edle Koran 39:65)

 

Aus diesem Vers ist abzuleiten, dass die kompletten Taten hinfällig werden, wenn man Schirk begehen sollte. Es ist eine Sache von „Aslud- Din“, d.h. es ist nicht eine Sache, welche nur der Dawa des Propheten Muhammed (a.s.) angehört, sondern der ganzen Religion des Islams (von Adam - Muhammed). Das bedeutet Aslud-Din. Der Islam baut sich nämlich auf „Lailahe“ und „illallah“ auf, d.h. den Schirk zu verleugnen und den Tauhid zu akzeptieren.

 

Bsp.: Stellt euch mal einen Mann vor, der außergewöhnlich nett ist. Jeder kennt ihn als eine sehr nette, liebevolle und freundliche Persönlichkeit. Niemand kann sich über ihn beschweren, noch etwas Schlechtes über ihn sagen. Die Menschen kennen keine negativen Eigenschaften von ihm. Doch eines Tages begeht dieser nette und freundliche Mann einen Mord. Der Mord ist auch noch an einem Familienmitglied. Was ist die Schlussfolgerung? Alle, die ihn kannten, werden darüber schockiert sein. Plötzlich wird nur noch schlecht über ihn gesprochen. Er wird abgestoßen, geleugnet und beschimpft. Diejenigen, die ihn als „nett“ kannten und ihn auch mochten, werden plötzlich seine Feinde. Jedes Mal, wenn er auf den Videos oder Bildern erscheint, so wird er nur noch als ein Mörder betrachtet. Und dies alles aufgrund von einer Tat! Diese eine Tat hat seine ganzen guten Taten aufgehoben bzw. hinfällig werden lassen.

 

Genauso ist es auch mit Schirk. Eine Person kann sein ganzes Leben lang gute Taten, wie beispielsweise den Jihad (Der heilige Krieg) ausüben, beten, fasten, Zekat geben, doch wenn er einmal Schirk begeht, so sind diese ganzen guten Taten weg.

                          

إِنَّ اللَّـهَ لَا يَغْفِرُ أَن يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذَٰلِكَ لِمَن يَشَاءُ ۚ وَمَن يُشْرِكْ بِاللَّـهِ فَقَدِ افْتَرَىٰ إِثْمًا عَظِيمًا ﴿٤٨﴾

 

  • „Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.“ (Der edle Koran 4:48)

 

Als Abu Zar (r) diesen Vers hört, eilt er zum Propheten (a.s.) und fragt: „Auch wenn einer Zina macht und klaut?“ Der Prophet wandte sich weg und ging. Abu Zar lief hinterher und fragte weiter, bis der Prophet (a.s.) folgende Antwort gab: „Auch wenn er Zina macht und klaut und die Nase vom Abu Zar auf dem Boden geschliffen wird, so wird er ins Paradies kommen.“

 

إِنَّهُ مَن يُشْرِكْ بِاللَّـهِ فَقَدْ حَرَّمَ اللَّـهُ عَلَيْهِ الْجَنَّةَ وَمَأْوَاهُ النَّارُ ۖ وَمَا لِلظَّالِمِينَ مِنْ أَنصَارٍ ﴿٧٢﴾

 

  • „… Wer Allah (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allah das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden keine Helfer haben.“

 (Der edle Koran 5:72)

 

وَمَا يُؤْمِنُ أَكْثَرُهُم بِاللَّـهِ إِلَّا وَهُم مُّشْرِكُونَ ﴿١٠٦﴾

 

  • „Und die meisten von ihnen glauben nicht an Allah, ohne (Ihm andere) beizugesellen.“                            (Der edle Koran 12:106)

 

 

Was ist eine Fetwa (Rechtsgutachten)?

 

Es gibt zwei Arten von Rechtsgutachten. Das eine ist eine „Fetwa“ und das andere eine „Kaza“. Eine Fetwa spricht ein Gelehrter und eine Kaza der islamische Richter (Kadi) aus. Die Fetwa ist für die Umma und die Kaza ist für den einzelnen. Einige unterschiede wären:

 

  1. Fetwa ist, wenn ein Urteil der Scharia verkündet wird und die Menschheit dabei zu warnen.  
  2. ist, wenn der einzelne Angeklagte der Strafe unterliegt.
  3. Fetwa ist eine reine Warnung. Dies zu akzeptieren ist eine Glaubensangelegenheit.
  4. ist eine Vollstreckungsstrafe.
  5. Die Fetwa gilt der Allgemeinheit der Umma. Kaza ist speziell.
  6. Da eine Fetwa eine Aufklärung religiöser Angelegenheiten ist, können es auch Leute geben, die nicht offiziell im Amt des islamischen Staates (Kalifatsstaat) sind, jedoch Gelehrte sind.

Kaza kann nur durch einen islamischen Staat vollstreckt werden.

 

Zur Zeit des Propheten Muhammed (a.s.) gab es Muslime, die sich im Jihad beteiligten, beteten, fasteten, etc. und nichts vom Islam leugneten. Sie erlaubten sich jedoch eines Tages einen Scherz über die Religion zu machen, daraufhin sandte Allah den Vers:

„Ihr seid ja ungläubig geworden, nachdem ihr den Glauben (angenommen) hattet.“

(Der edle Koran 9:65-66)

Dem Vers zu folge reicht ein Scherz über die Religion aus, um vom Glauben abtrünnig (Kafir) zu werden. Wie kann es also sein, dass ein Scherz über die Religion ungläubig macht aber Personen, die den Taghut unterstützen, gehorchen, lieben und Sympathie empfinden noch im Glauben bleiben? Sollten sie auch beten, fasten, zekat geben, so bleibt der Maßstab nicht die Mehrheit, sondern der edle Koran.

 

 

 

Cemaleddin Hocaoğlu Kaplan (Rh.a) sagte:

 

„Der Verkünder hat eine Aufgabe und das wäre nach der Methode und Art des Korans die Wahrheit zu verkünden. Nicht in die Herzen einzudringen und dies mit Gewalt zu verlangen. Das Ziel ist es auch nicht die Gemeinschaft zu vermehren oder sie beizubehalten. Denn die Leute der Verkündung wissen und glauben, dass Menschen dessen Hoffnung zur Heilung verloren gegangen ist, sich nicht ändern werden, auch wenn ihr euch gegenüber ihnen gut verhaltet, sie werden euch auf dem halben Weg verlassen. Diejenigen jedoch, auf denen noch Hoffnung zur Heilung ist, werden zurückkehren, auch wenn sie euch verlassen haben, denn das Wohlergehen finden sie nur in euren Reihen. Infolgedessen hat es keinen Sinn Kompromisse einzugehen, ihr betrügt euch damit nur selbst! Zudem haben diese harten Verkündungen diesen Vorteil:

Die Kranken werden sich erkennbar machen, entweder sie werden geheilt, oder sie werden sterben.“

 

Es gibt Leute, die sagen, dass nicht jeder dieser Schirk Fetwa als Kafir bezeichnet werden kann und stützen sich dabei auf al-Maqdisī. Das stimmt! Das sagt nämlich Cemaleddin Hocaoğlu auch. Die Schirk Fetwa bezieht sich hauptsächlich auf die Türkei. Nicht jede Wahl ist Schirk. Es gibt nämlich Schirk Wahlen, Haram Wahlen und Fazilah (Vorzüglich) Wahlen. Ein Kalif kommt beispielsweise auch durch Wahlen zur Stande. Auch die Schura (Ratsversamm­lung) wird durch Wahlen zusammengesetzt. Die Tat wählen zu gehen ist an sich kein Kufr. Wenn die Voraussetzungen jedoch in einem Staat gegeben sind, indem Kufr beinhaltet ist, dann sind diese Wahlen Schirk und Kufr. In der Türkei sind diese Voraussetzungen gegeben, d.h. dass die oben genannten Menschengruppen als Kafir bezeichnet werden müssen. Damals, Ende der 80er, war das zum Beispiel in Pakistan nicht der Fall, weshalb nicht alle Wähler als „Muschrik“ bezeichnet wurden. 

 

Cemaleddin Hocaoğlu sagt, dass Schirk/Kufr nur dann geschieht, wenn auch diese Schirk Tat vollzogen wird bzw. gesagt wird. Da im damaligen Pakistan keine offenkundige Schirk Taten von den Parlamentariern zu sehen waren, waren die Wahlen somit auch nicht Kafir. Natürlich ist ihr Verhalten im Parlament zu agieren fraglich, jedoch kann kein „Tekfir“ auf ihnen gesprochen werden.

 

 

Einige Bedingungen (Schurut) für die Gründung einer Partei in der Türkei:

 

  • Akzeptanz der Revolutionen von Kemal Atatürk
  • Voller Einsatz bzw. Bemühung für die Demokratie
  • Akzeptanz/Unterschrift der Loyalitätserklärungen der Taghutgesetze, dass die Souveränität beim Volk liegt
  • Keine Bemühungen bzw. kein Einsatz für das Kalifat und der Scharia
  • Besuch zum Atatürk Mausoleum an Festtagen

 

Diese Punkte sind Voraussetzungen in der Türkei um eine Partei zu Gründen. Aber nicht nur in der Türkei, sondern auch in Deutschland, Ägypten, etc. In den Ländern, in denen diese Bedingungen vorhanden sind, ist die Schirk Fetwa zweifelsfrei rechtmäßig.  

 

Es gibt jedoch Menschen, die es nicht wahrhaben wollen, dass Führungspersonen wie Erdogan oder Mursi Kuffar sind. Nur weil sie ab und zu mal den Islam in den Mund nehmen. Wir verweisen auf den Vers 65 der Sure Zumar (siehe oben), dass Allah zum Propheten (a.s.) sagte, dass seine kompletten Taten hinfällig werden, wenn er Schirk macht. Wenn Allah dem Propheten Muhammed (a.s.) damit droht, wer sind dann Erdogan oder Mursi, die so agieren? Natürlich gibt es einige Taten von ihnen, die gelobt werden können jedoch ändert es nichts an der Realität. Die Fetwa muss richtig verstanden werden, um den Tekfir auf gewisse Personen auszusprechen. Denn Tekfir gehört auch zum Grundbaustein der Religion. Es muss aber in eine angemessene Art und Weise geschehen und nicht wie einige Jugendliche es heute ohne Maßen tun.

 

Dann wiederum gibt es Menschen die sagen, dass es Bedingungen wie Jehalet, Te’wil, Ikrah, Mazereh gibt, um den Tekfir nicht auszusprechen. Wir sagen dazu nur, dass die Religion nicht auf einigen Bedingungen verkündet werden kann. In erster Linie ist diese Person, die diese Schirk Tat vollbringt, ein Kafir. Denn die Ahlu Sunna urteilt nach dem Äußeren und nicht nach dem Inneren. Das Innere interessiert auch niemanden. Wenn beispielsweise ein Muslim beim Alkohol trinken gesehen wird, dann hat er diese Sünde begangen. Wenn ein Muslim beim Zina gesehen wird, dann hat er diese Sünde begangen. Und wenn ein Muslim Schirk begeht, dann ist diese Person ein Muschrik. Es wird nicht gefragt mit welcher Absicht er dies getan hat, er hat es gemacht.

 

Bsp.: Wie würdet ihr reagieren, wenn jemand sagen würde, dass Schweinefleisch Halal ist? Ihr würdet ihn bestimmt als Kafir bezeichnen, weil er ein Gesetz Allahs zu Halal gemacht hat, welches eigentlich Haram ist. Jetzt sagen wir bewusst, ohne Te’wil zu machen, dass „Wallahi Schweinefleisch essen Halal ist“. Ihr würdet uns jetzt als Kafir betiteln, stimmt‘s? Stimmt nicht, denn Schweinefleisch essen ist unter einigen Bedingungen Halal. Wenn eine Person, die beispielsweise Tage lang in der Hitze durch die Wüste marschiert und dabei kein Trinken oder Essen mit hat aber dann ein Schwein sieht, so ist es ihm erlaubt dieses in einem bestimmten Maß zu verzehren. Wir als Verkünder des Islams müssen die Religion so verkünden, wie es Allah im Koran übermittelt. Wir können jedoch den Islam nicht anhand einiger Bedingungen erklären. Wir müssen den Islam objektiv verkünden und nicht auf Bedingungen.

 

 

„Tekfir“ oder „Tekfirismus“?:

 

Tekfir (eine Person als Kafir/Ungläubigen zu erklären) ist ein Bestandteil bzw. ein Grundbaustein des Islams (siehe Sure Baqara: 256). Der Prophet Muhammed (a.s.), die Sahaba und die Salaf as-Salihin haben alle den Tekfir ausgesprochen. Auch die Ahlu Sunna wal Jemaat beschäftigte sich damit. Sowohl in der Geschichte als auch heute, ist zu sehen, dass einige Muslime beim Aussprechen des Tekfirs übertreiben. Es gibt einige Gruppen, die kein Wissen vom Islam besitzen, aber ständig den Tekfir auf die Menschen aussprechen. Dies ist der Tekfirismus.

 

Um diesen Tekfirismus zu stoppen, agierten damals die Menschen zusammen. Dies war auch die Entste­hung von der Murjiyye Mezhep mit dem Irja Verständnis. Sie untertrieben, indem sie sagten, dass der Tekfir eine Bidah sei. Diejenigen, die den Tekfir aussprechen seien die Hawarij. Diese Vorgehensweise war damals eine Reaktion auf die Tekfiris, die sich nur auf den Tekfir fixierten. Sie missbrauchten diesen Begriff in der Geschichte.

 

Das Thema wird auch von der Ahlu Sunna wal Jamaa erarbeitet. In allen Fiqh Büchern, vor allem auch die von der Ahlu Sunna, gibt es Bereiche wie:

 

  • El-fazi Kufr: Wörter, die aus der Religion bringen,
  • Ef-ali Kufr: Taten die aus der Religion bringen
  • Hukmul Murted: Urteil, einer Person, die aus dem Islam ausgetreten ist.

 

Diese drei Bereiche sind die Grundthemen vom Tekfir. Die Begriffe müssen richtig verstanden werden, um den Unterschied zwischen Tekfir und Tekfirismus zu verstehen. Nur weil einige beim Tekfir übertreiben, heißt das nicht, dass der Tekfir geleugnet werden muss. Nur weil einige Schwestern das Hijab falsch tragen (auffällige Kopftuchfarben etc.), heißt das nicht, dass der Hijab geleugnet werden darf. Oder wenn einige falsch fasten, dann wird doch das Fasten nicht geleugnet. Es muss differenziert werden und sich darüber mehr informiert werden. Dabei sollte das Gleichgewicht zwischen Übertreibung und Untertreibung gemacht werden.

 

 

 

Analyse der Schirk Fetwa:

 

1. Die Parlamentarier:

 

Die Parlamentarier sind allesamt Muschrikun, weil sie Shirk begangen haben. Ihr System stützt sich nämlich auf Kufr. Ein Beispiel wäre die Volkssouveränität. Volkssouveränität heißt, Allahs Gesetzte allesamt abzulehnen, aufzuheben und die Befugnis haben Gesetzte zu erlassen, den Menschen zu zuschreiben. Sie nehmen sich das Recht, eigene Gesetzte zu erlassen. Es gibt aber einige Menschen die meinen, dass mit der Souveränität nicht die allgemeine Souveränität gemeint ist, weil sie ja Allah gehöre. Es sei eine "eigene" Souveränität. Mit anderen Worten: Allah hat Einfluss auf das Leben und die Natur aber Er hat keinen Einfluss auf die staatlichen Angelegenheiten. Auf solch eine Aussage, antwortet Seyyid Kutub wie folgt: „Allahs Gesetzte sind allgemein überall geltend.“ Das ganze Universum obliegt Allahs Gesetzten. Wenn die Sonne aufgeht, dann nur weil Allah es befohlen hat; und wenn die Sonne untergeht, dann nur weil Allah dieses Gesetzt erlassen hat bzw. befohlen hat.

Wie kann es also sein, dass die Geschöpfe meinen, dass Allah über Seine ganze Schöpfung herrscht/ Gesetzte erlässt, außer in den Regierungsangelegenheiten?  Sie sind der Meinung, Allah soll in der Natur, im Universum, in der Moschee usw. regieren, Sich aber nicht in die Regierung einmischen. Wer gibt jedoch den Geschöpfen das Recht, Allahs Gesetzte einzuschränken?

 

وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ ﴿٤٤﴾

 

Allah sagt im Koran: „... Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.“ (Der edle Koran 5:44)

 

Die Salaf äußern sich folgendermaßen zu diesem Vers: „Die Bedeutung dieses Verses lautet: Wer nicht nach dem richtet, was Ich herabgesandt habe, diese Absichtlich verlässt (…), das sind die Ungläubigen.“ (Imam Suddi)

 

Imam Kurtubi sagte: „Wer nicht mit dem richtet, was Allah herabgesandt hat, indem er den Koran ablehnt und die Worte des Propheten leugnet, so ist dieser ein Kafir.“ (Ibn Abbas, Mujahid)

 

Ibn Mes'ud und Hasan sagen: „Dieser Vers gilt für jeden, sei es Moslem, Jude, Kafir, der nicht mit Allahs Gesetzten richtet, indem sie an die Richtigkeit dessen glauben und auf diese Art ein anderes Urteil geben und denken dies sei Erlaubt.“

 

Imam Rasali sagte diesbezüglich: „Wer den Glauben haben sollte, Regierungsangelegenheiten und religiöse Angelegenheiten seien zwei getrennte Dinge, mit diesem Glauben zur Kaaba gehen und Tawaf machen sollte und an der schönsten Stelle der Kaaba mit diesem Glauben sterben sollte, so stirbt er als ein Kafir.“

 

In einem anderen Vers sagt Allah über die Parlamentarier bzw. die Tawagheet:

 

وَأَنزَلْنَا إِلَيْكَ الْكِتَابَ بِالْحَقِّ مُصَدِّقًا لِّمَا بَيْنَ يَدَيْهِ مِنَ الْكِتَابِ وَمُهَيْمِنًا عَلَيْهِ ۖ فَاحْكُم بَيْنَهُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ ۖ وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ ۚ لِكُلٍّ جَعَلْنَا مِنكُمْ شِرْعَةً وَمِنْهَاجًا ۚ وَلَوْ شَاءَ اللَّـهُ لَجَعَلَكُمْ أُمَّةً وَاحِدَةً وَلَـٰكِن لِّيَبْلُوَكُمْ فِي مَا آتَاكُمْ ۖ فَاسْتَبِقُوا الْخَيْرَاتِ ۚ إِلَى اللَّـهِ مَرْجِعُكُمْ جَمِيعًا فَيُنَبِّئُكُم بِمَا كُنتُمْ فِيهِ تَخْتَلِفُونَ ﴿٤٨﴾

 

وَأَنِ احْكُم بَيْنَهُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ وَاحْذَرْهُمْ أَن يَفْتِنُوكَ عَن بَعْضِ مَا أَنزَلَ اللَّـهُ إِلَيْكَ ۖ فَإِن تَوَلَّوْا فَاعْلَمْ أَنَّمَا يُرِيدُ اللَّـهُ أَن يُصِيبَهُم بِبَعْضِ ذُنُوبِهِمْ ۗ وَإِنَّ كَثِيرًا مِّنَ النَّاسِ لَفَاسِقُونَ ﴿٤٩﴾

 

أَفَحُكْمَ الْجَاهِلِيَّةِ يَبْغُونَ ۚ وَمَنْ أَحْسَنُ مِنَ اللَّـهِ حُكْمًا لِّقَوْمٍ يُوقِنُونَ ﴿٥٠﴾

 

„Und Wir haben zu dir das Buch mit der Wahrheit hinabgesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm (offenbart) war, und als Wächter darüber. So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist. Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz und einen deutlichen Weg festgelegt. Und wenn Allah wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allah wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet.

 

Und so richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen, sondern sieh dich vor ihnen vor, dass sie dich nicht der Versuchung aussetzen (abzuwei­chen) von einem Teil dessen, was Allah zu dir (als Offenbarung) herabgesandt hat! Doch wenn sie sich abkehren, so wisse, dass Allah sie für einen Teil ihrer Sünden treffen will. Viele von den Menschen sind fürwahr Frevler.

 

Begehren sie etwa das Urteil der Unwissenheit? Wer kann denn besser walten als Allah für Leute, die (in ihrem Glauben) überzeugt sind?“ (Der edle Koran 5:48-50)

 

Allah sagt kurzgefasst, dass man mit dem Koran richten und ihren Neigungen keine Gefolgschaft leisten soll, welche im Parlament je nach Lust und Laune Gesetzte erlassen. Bevorzugt ihr etwa ein anderes System als die Scharia oder das Kalifat?

 

Allah befiehlt denjenigen, die von sich behaupten zu glauben, zu bezeugen, dass Allah der Gesetzgeber im Himmeln und auch auf Erden ist. Das war nämlich bei den Muschrikun damals nicht der Fall. Sie glaubten zwar an Allah und leugneten ihn absolut nicht aber waren der Meinung, dass Allah nicht der Gesetzgeber auf Erden ist.

 

Des Weiteren steht geschrieben:

 

إِنَّ الَّذِينَ آمَنُوا ثُمَّ كَفَرُوا ثُمَّ آمَنُوا ثُمَّ كَفَرُوا ثُمَّ ازْدَادُوا كُفْرًا لَّمْ يَكُنِ اللَّـهُ لِيَغْفِرَ لَهُمْ وَلَا لِيَهْدِيَهُمْ سَبِيلًا ﴿١٣٧﴾ بَشِّرِ الْمُنَافِقِينَ بِأَنَّ لَهُمْ عَذَابًا أَلِيمًا ﴿١٣٨﴾ الَّذِينَ يَتَّخِذُونَ الْكَافِرِينَ أَوْلِيَاءَ مِن دُونِ الْمُؤْمِنِينَ ۚ أَيَبْتَغُونَ عِندَهُمُ الْعِزَّةَ فَإِنَّ الْعِزَّةَ لِلَّـهِ جَمِيعًا ﴿١٣٩﴾

 

وَقَدْ نَزَّلَ عَلَيْكُمْ فِي الْكِتَابِ أَنْ إِذَا سَمِعْتُمْ آيَاتِ اللَّـهِ يُكْفَرُ بِهَا وَيُسْتَهْزَأُ بِهَا فَلَا تَقْعُدُوا مَعَهُمْ حَتَّىٰ يَخُوضُوا فِي حَدِيثٍ غَيْرِهِ ۚ إِنَّكُمْ إِذًا مِّثْلُهُمْ ۗ إِنَّ اللَّـهَ جَامِعُ الْمُنَافِقِينَ وَالْكَافِرِينَ فِي جَهَنَّمَ جَمِيعًا ﴿١٤٠﴾

 

„Gewiss, diejenigen, die gläubig sind, hierauf ungläubig werden, hierauf (wieder) gläubig werden, hierauf (wieder) ungläubig werden und dann an Unglauben zunehmen – es ist nicht Allahs (Wille), ihnen zu vergeben noch sie einen (rechten) Weg zu leiten. Verkünde den Heuchlern, dass es für sie schmerzhafte Strafe geben wird, (sie,) die die Ungläubigen anstatt der Gläubigen zu Schutzherren nehmen. Begehren sie (etwa) Macht bei ihnen (zu finden)? Gewiss, alle Macht gehört Allah. Er hat euch (doch) bereits im Buch offenbart:

 

Wenn ihr hört, dass man Allahs Zeichen verleugnet und sich über sie lustig macht, dann sitzt nicht mit ihnen (zusammen), bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen. Sonst seid ihr ihnen gleich. Gewiss, Allah wird die Heuchler und die Ungläubigen alle in der Hölle versammeln.“    (Der edle Koran 4:137-140)

 

Allah selbst, macht im Koran den Tekfir, wie beispielsweise in Sure Maida:

 

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لَا تَتَّخِذُوا الْيَهُودَ وَالنَّصَارَىٰ أَوْلِيَاءَ ۘ بَعْضُهُمْ أَوْلِيَاءُ بَعْضٍ ۚ وَمَن يَتَوَلَّهُم مِّنكُمْ فَإِنَّهُ مِنْهُمْ ۗ إِنَّ اللَّـهَ لَا يَهْدِي الْقَوْمَ الظَّالِمِينَ ﴿٥١﴾

 

„O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren! Sie sind einer des anderen Schutzherren. Und wer von euch sie zu Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiss, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.“

(Der edle Koran 5:51)

 

Nachdem diese Verse genannt wurden, behaupten einige, dass es trotzdem nicht richtig sei die Führungsperso­nen als „Kafir“ zu bezeichnen, weil sie ja beten, fasten, usw. Sie seien ja nur „Fasik“. An dieser Stelle ergibt sich die Frage, was der Unterschied zwischen einem Kafir und Fasik ist. Die oben genannten Gelehrten beschreiben diese zwei Begriffe wie folgt: „Ein Kafir ist einer, der eigene Gesetzte erlässt und Allahs Gesetzte ablehnt; der die Eigenschaft Allahs sich zuschreibt und somit Allah als Gottheit herausfordert. Ein Fasik ist einer, der unter kanonisierten islamischen Gesetzten (in einem islamischen Staat) anders urteilt aber das Urteil nicht als Gesetzt erlässt.“


Bsp.: Eine Person hat im islamischen Staat geklaut. Wenn die Bedingungen erfüllt sind, so muss ihm die Hand vom Körper getrennt werden. Da der Kalif oder Kadi (Richter) mit dieser Person Verwandt ist, wird anders geurteilt. Statt die islamische Strafe, wird dieser Person aufgrund der Verwandtschaftsbande eine Haftstrafe oder Geldstrafe gegeben. In dem Fall wäre der Kalif oder Kadi ein Fasik.

 

Wenn die Salaf über ein Fasik gesprochen haben, dann war es immer eine Person, die sich in einer islamischen Regierung/ islamischen Staat aufhielt, in dem islamische Gesetzte herrschten.  Das ist jedoch heute nicht der Fall. Es herrscht heute weder eine islamische Regierung noch ein islamischer Staat. Aufgrund dessen ist dieser Status für die Präsidenten wie Erdogan, Mursi, etc. nicht geltend.

 

 

 

2. Die Wähler

 

Die Wähler sind aus sieben Gründen ungläubig geworden. Diese sind folgende:

 

  1. Sie schreiben eine Eigenschaft, die Allah gehört anderen zu.

 

Eine Eigenschaft Allahs ist beispielsweise „al-Hakim = der Gesetzgeber“. Wenn jedoch eine Person seine Stimme irgendeiner Partei, sei es religiös oder nicht religiös, gibt, dann gibt er dieser Partei die Befugnis Gesetzte zu erlassen. Obwohl Allah derjenige ist, der Gesetzte erlässt. Jede Tat, Gesetz, Ordnung, die diese Parteien veranlassen, wird dank dieser Stimme vollzogen. Allah sagt diesbezüglich im Koran: وَلَا يُشْرِكُ فِي حُكْمِهِ أَحَدًا

„… Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“

(Der edle Koran 18:26)

 

Sollten diese Parteien oder Präsidenten die Scharia als Grundordnung machen, so sind sie trotzdem Ungläubige, weil sie das Recht bei sich sehen. Sie werden sagen, dass SIE die Scharia als Verfassung verwirklicht haben. Und die Wähler ebenfalls, weil sie das Recht bei sich sehen, dass diese Person die Scharia bring. Obwohl das für jeden Pflicht ist, die Scharia als Verfassung zu machen.  Allah sagt weiter:

أَمْ لَهُمْ شُرَكَاءُ شَرَعُوا لَهُم مِّنَ الدِّينِ مَا لَمْ يَأْذَن بِهِ اللَّـهُ

ۚ

„Oder haben sie (etwa) Teilhaber, die ihnen als Religion festgelegt haben, was Allah nicht erlaubt hat?“ (Der edle Koran 42:21)

 

 

  1. Sie nehmen sich einen Herrn (Rabb) außer Allah.

 

 

اتَّخَذُوا أَحْبَارَهُمْ وَرُهْبَانَهُمْ أَرْبَابًا مِّن دُونِ اللَّـهِ وَالْمَسِيحَ ابْنَ مَرْيَمَ وَمَا أُمِرُوا إِلَّا لِيَعْبُدُوا إِلَـٰهًا وَاحِدًا ۖ لَّا إِلَـٰهَ إِلَّا هُوَ ۚ سُبْحَانَهُ عَمَّا يُشْرِكُونَ ﴿٣١﴾

 

Allah sagt: „Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie al-Masīḥ ibna Maryam, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! (Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.“ (Der edle Koran 9:31)

 

Als der Gesandte Allahs (a.s.) diesen Vers rezitierte, kam ein ehemaliger Christ, namens Adiyy ibn Hatem zu ihm. Er beschwerte sich beim Propheten und sagte: „O Gesandter Allahs, der Vers besagt, dass wir unsere Mönche und Gelehrte angebetet haben. Das stimmt aber nicht. Wir haben doch keine Niederwerfung (Sujud) oder Verbeugung (Ruku) für sie gemachte.“  Daraufhin antwortete der Prophet (a.s.): „Habt ihr nicht die Gesetzte der Bibel geändert und die Gesetzte der Rabbiner und Mönche befolgt? Haben sie nicht, das was erlaubt war für verboten erklärt und das was verboten war für erlaubt erklärt? Und habt ihr diese nicht befolgt und gehorcht? Das ist eure Anbetung, dass ihr sie außer Allah als Götter genommen habt. “

 

Dies ist natürlich auch ein Beispiel für unsere heutige Zeit. Haben die Staaten wie Türkei, Tunesien, Ägypten, Marokko, Iran, uvm. nicht die Gesetzte Allahs aufgehoben und ihre eigene Gesetzte gebracht? Machen sie nicht das zu Halal, was verboten ist und zu Haram, was erlaubt ist?

 

 

  1. Sie haben sich einen Gott (Ilah)außer Allah genommen

 

„La ilahe ill-Allah“ bedeutet die falschen Götter (Taghut) zu leugnen und Allah als Gottheit zu bezeugen. Den Taghut zu leugnen und zu kennen, ist ein Grundprinzip des Islams. Wer den Taghut nicht leugnet geschweige denn nicht kennt, ist kein Muslim, weil das eine Voraussetzung ist um in den Islam einzutreten. Obwohl es befohlen ist, die falschen Götter zu leugnen, nehmen sich die Wähler gerade diese als Götter, indem sie die Wählen. Allah sagt darüber:

 

فَمَن يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللَّـهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ لَا انفِصَامَ لَهَا ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٢٥٦﴾

 

„… Wer also den Taghut verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.“ (Der edle Koran 2:256)

 

Allah sandte alle Propheten um die Botschaft:

أَنِ اعْبُدُوا اللَّـهَ وَاجْتَنِبُوا الطَّاغُوتَ

„Dient Allah und meidet den Taghut.“ (Der edle Koran 16:36) zu verkünden.

 

 

  1. Sie widersprechen das Grundprinzip beim Eintritt in die Religion – leugnen des Taghuts.

 

Den Taghut zu leugnen ist eine Voraussetzung beim Eintreten des Islams. Deshalb ist Unwissenheit (Jehalet) unmöglich. Allah sagt dazu:

 

فَمَن يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللَّـهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ لَا انفِصَامَ لَهَا ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٢٥٦﴾

 

„Wer also den Taghut verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.“ (Der edle Koran 2:256)

 

أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُوا بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُوا إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُوا أَن يَكْفُرُوا بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلَالًا بَعِيدًا ﴿٦٠﴾

 

„Siehst du nicht jene, die behaupten, an das zu glauben, was zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde, während sie sich in Entscheidungsfragen an den Taghut wenden wollen, wo ihnen doch befohlen worden ist, es zu verleugnen? Aber der Satan will sie weit in die Irre führen.“ (Der edle Koran 4:60)

 

وَلَقَدْ بَعَثْنَا فِي كُلِّ أُمَّةٍ رَّسُولًا أَنِ اعْبُدُوا اللَّـهَ وَاجْتَنِبُوا الطَّاغُوتَ ۖ فَمِنْهُم مَّنْ هَدَى اللَّـهُ وَمِنْهُم مَّنْ حَقَّتْ عَلَيْهِ الضَّلَالَةُ ۚ فَسِيرُوا فِي الْأَرْضِ فَانظُرُوا كَيْفَ كَانَ عَاقِبَةُ الْمُكَذِّبِينَ ﴿٣٦﴾

 

„Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Allah und meidet den Taghut.“ Unter ihnen gibt es manche, die Allah rechtgeleitet hat, und unter ihnen gibt es manche, an denen sich das Irregehen bewahrheitet hat. So reist auf der Erde umher und schaut, wie das Ende der Leugner war.“ (Der edle Koran 16:36)

 

اللَّـهُ وَلِيُّ الَّذِينَ آمَنُوا يُخْرِجُهُم مِّنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّورِ ۖ وَالَّذِينَ كَفَرُوا أَوْلِيَاؤُهُمُ الطَّاغُوتُ يُخْرِجُونَهُم مِّنَ النُّورِ إِلَى الظُّلُمَاتِ ۗ أُولَـٰئِكَ أَصْحَابُ النَّارِ ۖ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ ﴿٢٥٧﴾

 

„Allah ist der Schutzherr derjenigen, die glauben. Er bringt sie aus den Finsternissen heraus ins Licht. Diejenigen aber, die ungläubig sind, deren Schutzherren sind die falschen Götter. Sie bringen sie aus dem Licht hinaus in die Finsternisse. Das sind Insassen des (Höllen)feuers. Ewig werden sie darin bleiben.“ (Der edle Koran 2:257)

 

الَّذِينَ آمَنُوا يُقَاتِلُونَ فِي سَبِيلِ اللَّـهِ ۖ وَالَّذِينَ كَفَرُوا يُقَاتِلُونَ فِي سَبِيلِ الطَّاغُوتِ فَقَاتِلُوا أَوْلِيَاءَ الشَّيْطَانِ ۖ إِنَّ كَيْدَ الشَّيْطَانِ كَانَ ضَعِيفًا ﴿٧٦﴾

 

„Diejenigen, die glauben, kämpfen auf Allahs Weg, und diejenigen, die ungläubig sind, kämpfen auf dem Weg des Taghuts. So kämpft gegen die Gefolgsleute des Satans! Gewiss, die List des Satans ist schwach.“ (Der edle Koran 4:76)

 

 

  1. Sie widersprechen der Menhej des Propheten Muhammed (a.s.).

 

Wenn der Prophet Muhammed (a.s.) heute gelebt hätte, so hätte er niemals diese Tawagheet gewählt. Setzt euch mit der Sebebi Nuzul der Sure „Kafirun“ auseinander, und ihr werdet sehen, dass der Prophet (a.s.) auf keinen Fall gewählt hätte. Es widerspricht nämlich der Menhej des Gesandten Allahs (a.s.)!

 

مَّن يُطِعِ الرَّسُولَ فَقَدْ أَطَاعَ اللَّـهَ ۖ وَمَن تَوَلَّىٰ فَمَا أَرْسَلْنَاكَ عَلَيْهِمْ حَفِيظًا ﴿٨٠﴾

 

„Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah, und wer sich abkehrt, – so haben Wir dich nicht als Hüter über sie entsandt.“ (Der edle Koran 4:80)

 

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا أَطِيعُوا اللَّـهَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ وَأُولِي الْأَمْرِ مِنكُمْ ۖ فَإِن تَنَازَعْتُمْ فِي شَيْءٍ فَرُدُّوهُ إِلَى اللَّـهِ وَالرَّسُولِ إِن كُنتُمْ تُؤْمِنُونَ بِاللَّـهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ ۚ ذَٰلِكَ خَيْرٌ وَأَحْسَنُ تَأْوِيلًا ﴿٥٩﴾

 

„O die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und den Befehlshabern unter euch! Wenn ihr miteinander über etwas streitet, dann bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Das ist am besten und am ehesten ein guter Ausgang.“ (Der edle Koran 4:59)

 

قُلْ أَطِيعُوا اللَّـهَ وَالرَّسُولَ ۖ فَإِن تَوَلَّوْا فَإِنَّ اللَّـهَ لَا يُحِبُّ الْكَافِرِينَ ﴿٣٢﴾

 

„Sag: Gehorcht Allah und dem Gesandten. Doch wenn sie sich abkehren, so liebt Allah die Ungläubigen nicht.“ (Der edle Koran 3:32)

 

وَأَطِيعُوا اللَّـهَ وَالرَّسُولَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ ﴿١٣٢﴾

 

„Und gehorcht Allah und dem Gesandten, auf dass ihr Erbarmen finden möget!“

(Der edle Koran 3:132)

 

فَلْيَحْذَرِ الَّذِينَ يُخَالِفُونَ عَنْ أَمْرِهِ أَن تُصِيبَهُمْ فِتْنَةٌ أَوْ يُصِيبَهُمْ عَذَابٌ أَلِيمٌ ﴿٦٣﴾

 

„…So sollen diejenigen, die Seinem Befehl zuwiderhandeln, sich vorsehen, dass nicht eine Versuchung sie trifft oder schmerzhafte Strafe sie trifft.“

(Der edle Koran 24:63)

 

 

  1. Sie widersprechen der Dawa Angelegenheit, wie der Verkündung und dem Jihad.

 

 

  1. Sie legitimieren jede Tat des Gewählten und sind dafür verantwortlich.

 

Wenn der Gewählte Krieg gegen Muslime fördert, die wahren Muslime inhaftiert, Alkohol, Zina, Zinsen, Ehebruch oder Bordelle für erlaubt erklärt, so tut er das mit der Stimme des Wählers. Diese Wähler sind für die ganzen Taten und Gesetzte mitverantwortlich und werden von Allah zur Rechenschaft gezogen.

 

Wer die Ungläubigen Parlamentarier wählt, wird selbst ein Ungläubiger. Allah sagt nämlich im Koran: وَإِنْ أَطَعْتُمُوهُمْ إِنَّكُمْ لَمُشْرِكُونَ

„... Wenn ihr ihnen gehorcht, seid ihr fürwahr Götzendiener.“ (Der edle Koran 6:121)

Das gehorchen bedeutet auch eine Zustimmung, d.h. durch das Wählen wird dem Ungläubigen zugestimmt. Der Wähler entscheidet mit seiner Stimme, ob dieser Ungläubiger der Gesetzgeber wird oder nicht.

 

Imam Nesefi sagte zu diesem Vers: „Wer trotz der Religion Allahs, einen anderen gehorcht außer Allah, der hat Schirk begangen.“

 

Imam Beydawi sagte: „Wer die Gehorsamkeit zu Allah verlässt und Seine Religion (indem sie meinen, einen anderen zu gehorchen) hat Schirk begangen.“

 

Imam Sajaj (einer der größten Salaf-gelehrten) sagte: „In diesem Vers ist ein Beweis vorhanden, dass jeder zu einem Muschrik wird, der eines von dem, was Allah verboten hat für erlaubt erklärt oder der eines von dem, was Allah erlaubt hat für verboten erklärt. Und Allah erklärt jeden zu einem Muschrik, der einen weiteren Richter außer Ihm zu einem Richter erklärt. Und das ist Schirk.“

↳Mit dem Richter ist hierbei ganz klar der Gesetzgeber gemeint und nicht ein normaler Richter. Bei dieser Aussage werden die ersten zwei Gruppen der Schirk-Fetwa eindeutig, und zwar die Parlamentarier/Gesetzgeber (die Allahs Verbote für erlaubt und das Erlaubte für verboten erklären) und die Wähler (der ihm zum Gesetzgeber erklärt)

 

Viele Menschen benutzen die Aussage, dass erst einmal die Absicht des Wählers erforscht werden müsste, bevor er zum Kafir erklärt wird. Denn der Prophet (a.s.) sagt, dass „die Taten entsprechen der Absicht sind.“ Wir sagen dazu, dass wir das innere nicht wissen können und somit, wie auch die Ahlu Sunna vorschreibt, nach dem äußeren (Zahir) zu urteilen. Der Prophet Muhammed (a.s.) sagt nämlich: „Mir wurde nicht befohlen, die Herzen der Menschen zu öffnen und das zu erforschen, was sie im Inneren haben.“

 

Ibn Hajer sagte zu diesem Hadith des Propheten (a.s.): „-Mir wurde nicht befohlen- bedeutet: mir wurde befohlen gemäß der äußeren Bedeutung der vollbrachten Taten zu urteilen.“ (Fathu-l Bari)

 

Dann zitierte Ibn Hajer: „Imam Kurtubi sagte, dass bei diesem Hadith der Beweis vorhanden ist, die Urteile nicht gemäß dem Verborgenen zu geben, sondern gemäß dem, was offensichtlich ist.“ (Fathu-l Bari, 3.Band)

 

Usama ibn Zaid (r) tötete einen Mann. Dieser Mann war als Kafir und gleichzeitig als ein Feind des Islams bekannt. Während einer Auseinandersetzung zog Usama sein Schwert um ihn zu töten, wobei er plötzlich die Shahada aussprach. Er wurde Muslim. Aber Usama tötete ihn trotzdem. Auf dem Rückweg zum Propheten (a.s.) erzählte Usama dem Propheten Muhammed (a.s.) von dem Vorfall. Er erzählte, dass er ihn getötet hat, weil er ihm nicht geglaubt hatte. Und er hätte es bestimmt aus Angst ausgesprochen. Daraufhin fragt ihn der Prophet, ob er denn sein Herz geöffnet hätte.

 

Imam Nawawi äußerte sich folgendermaßen zu dieser Aussage des Propheten (a.s.): „Und hierin ist ein Beweis für die berühmte Basis in Fiqih und Usul, dass gemäß nach der offensichtlichen Handlung (Sahir) geurteilt wird. (Sahih Muslim al-Minhaj)

 

Umar ibn Khattab (r) sagte: „Und wer uns schlechtes, an Taten zeigen sollte, so werden wir diesen nicht vertrauen und nicht glauben, selbst wenn er sagt, dass seine Absicht gut wäre.“

 

Abu Muqatil (r) stellte Abu Hanifa (r) die Fragen: „Aus welchem Grund betitelt Allah die Menschen als gläubig und als ungläubig? Und aus welchem Grund betiteln wir die Menschen als gläubig und ungläubig?

Abu Hanifa antwortet folgendermaßen: „Allah betitelt die Menschen aufgrund das, was sie im Inneren haben als gläubig oder ungläubig. Wir hingegen betiteln die Menschen als gläubig oder ungläubig aufgrund dem, was sie aus ihren Zungen bestätigen und dem was sie an Gottesdienst umsetzten.

Bsp.: Wenn wir in einer Moschee gehen und jemanden beten sehen, so benennen wir ihn als eines Gläubigen und begrüßen ihn mit dem Salam, wobei wir ihn nicht kennen. Diese Person kann sowohl ein Jude als auch ein Christ sein.

Die anderen Menschen betiteln wir als ungläubig, weil dieser nicht die Handlungen zeigt, die einen Muslim beschrieben, sondern die Handlungen, die mehr einen ungläubigen beschreiben. Wenn aber diese, den Glauben haben sollten, was außerhalb unserer Kenntnisse liegt (wie beispielsweise das Gebet verrichten), dann sind sie bei Allah Gläubige. Allah würde uns nicht dafür bestrafen, dass wir sie als Ungläubige kennen oder ansehen. Denn Allah hat uns nicht dazu verpflichtet, zu erforschen was im Herzen des anderen ist und was sie heimlich für Absichten hegen“

 (al-Alim wal-Muteallim)

 

 

Derjenige, der nicht zu einem Kafir „Kafir“ sagt

 

Die Regel „Derjenige, der nicht zu einem Kafir -Kafir- sagt“ gilt nur für Kat’i Sachen und nicht für Ijtihad‘i Sachen.

 

Kat‘i bedeutet, was im Koran und in der Sunna offenkundig als Kufr erklärt ist.

↳Beispiel: Ebu Jehil, Pharao, Christen, Juden, diejenigen, die nicht mit Allahs Gesetzten richten, … sind im Koran offenkundig als Ungläubige erklärt. Wenn jedoch ein Muslim sagt, dass diese keine Ungläubigen sind, so wird er selbst zu einem.

 

Ijtihad‘i bedeutet das „Urteil“ der Salaf, Gelehrten usw.

↳Beispiel: Die islamischen Gelehrten stritten untereinander, ob das Unterlassen des Gebets Kufr ist oder nicht. Imam Abu Hanifa sagt beispielsweise, dass das Unterlassen des Gebets Sünde sei. Imam Ahmed hingegen sagt, dass das Kufr ist. Jedoch sprach Imam Ahmed keinen Tekfir auf Imam Abu Hanifa, weil das ein Ijtihad’i Kufr ist.

 

Das Wort „Kafir“ heißt nicht immer „Ungläubig“. Es bedeutet auch „Undankbar“. Der Prophet (a.s.) sagt beispielsweise, dass die Frauen Kafir geworden sind. Wenn ihre Ehemänner immer gutes tun, und nur einmal schlechtes, so vergessen sie die ganzen guten Taten und werfen diese immer wieder ihren Männern vor. Hierbei wird das Wort „Kafir“ als „Undankbar“ und nicht als „Ungläubig“ übersetzt/verstanden.

 

Es wird oft der folgende Hadith des Propheten (a.s.) gegen die Schirk-Fetwa zitiert: „Wenn ein Muslim zu seinem Muslim Bruder Kafir sagt, so wird es einen der Beiden treffen.“ (Buhari, Muslim)

  • In diesem Hadith ist die Rede von ZWEI MUSLIMEN
  • Was passiert jedoch, wenn ein Muslim aus Versehen zu einem Muslim Kafir sagt?
  • Die Hawarij sprachen den Tekfir auf Imam Ali (r). Jedoch hat Ali keinen Tekfir auf ihnen gesprochen. Er wir von seinen Anhängern gefragt, ob die Hawarij Muschrikun sind. Daraufhin gibt er ihnen die Antwort, dass sie keine Muschrikun seien, weil sie sich vom Schirk losgesagt haben. Sie seien aber Auflehner. Nachdem Hadith müsste Imam Ali den Tekfir auf die Hawarij aussprechen. Das hat er aber nicht gemacht, weil mit dem „Kafir“ die „Undankbarkeit“ gemeint ist.

 

Die Parlamentarier und die Wähler sind jedoch eine Kat’i Sache und müssen Tekfir gemacht werden.

 

Imam Abu Hanifa sagte: „Derjenige, der sagt -ich kenne den Kafir nicht als Kafir- ist genau wie er.“         (Fiqhul Absat)

 

Abu Huseyn al-Malati al-Askalani as-Shaffi sagte: „Es gibt keine Meinungsverschiedenheit unter den Ahlu Kibla, dass derjenige zum Kafir wird, welcher den Kufr des Kafirs anzweifelt. Denn, der das Kufr anzweifelt besitzt kein Iman. Dieser kann nämlich den Iman und den Kufr nicht auseinander halten.“ (Et-Tenbih ve Red)

 

Muhammed ibn Abdul Vehhab sagte: „Diejenigen, die den Tekfir nicht auf die Muschrikun aussprechen, oder die ihren Kufr anzweifeln, oder die ihre Ansichten als Richtig sehen, sind nach Konsens Kafir geworden.“ (Ed-Durar ves-Seniyya 10/91)

 

Abu Hanifa hörte vom Zaid ibn Museum: „Wer den Ungläubigen, ihre Ungläubige Position nicht zuschreibt, ist genauso ein Ungläubiger wie er.“  (Fiqhu-l Absat)

 

Imam Bagdadi sagt ebenfalls, wer einen Kafir nicht als Kafir erklärt, so ist er auch ein Kafir.

 

Das sind die drei Gruppen von Menschen die Muschrik geworden sind. Das muss auch im Leben bzw. im Alltag praktiziert werden, d.h. al-Wala wal-Bara zeigen, sei es beim Heiraten, gratulieren von Festen, Totengebet, etc.

 

Allah beschreibt die Muslime:

 

لَّا تَجِدُ قَوْمًا يُؤْمِنُونَ بِاللَّـهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ يُوَادُّونَ مَنْ حَادَّ اللَّـهَ وَرَسُولَهُ وَلَوْ كَانُوا آبَاءَهُمْ أَوْ أَبْنَاءَهُمْ أَوْ إِخْوَانَهُمْ أَوْ عَشِيرَتَهُمْ ۚ

„Du findest keine Leute, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben und denjenigen Zuneigung bezeigen, die Allah und Seinem Gesandten zuwiderhandeln, auch wenn diese ihre Väter wären oder ihre Söhne oder ihre Brüder oder ihre Sippenmitglieder. …“ (Der edle Koran 58:22)

 

 

Jehalet – die Unwissenheit:

 

Ist Jehalet eine Entschuldigung? Wenn das Gebet falsch verrichtet wird, falsch gefastet wird, Alkohol getrunken wird, … aus Unwissenheit, dann ist das eine Entschuldigung. Jehalet in der Aqida ist jedoch keine Entschuldigung. Die Jehalet als Entschuldigung für Schirk ist unakzeptabel. Schirk hat sich nämlich durch Jehalet verbreitet. In der Menschheitsgeschichte ist zu beobachten, dass sich der Schirk durch die Unwissenheit verbreitet hat. So sagt es auch Allah im Koran:

 

وَإِنْ أَحَدٌ مِّنَ الْمُشْرِكِينَ اسْتَجَارَكَ فَأَجِرْهُ حَتَّىٰ يَسْمَعَ كَلَامَ اللَّـهِ ثُمَّ أَبْلِغْهُ مَأْمَنَهُ ۚ ذَٰلِكَ بِأَنَّهُمْ قَوْمٌ لَّا يَعْلَمُونَ ﴿٦﴾

 

„Und wenn jemand von den Götzendienern dich um Schutz bittet, dann gewähre ihm Schutz, bis er das Wort Allahs hört. Hierauf lasse ihn den Ort erreichen, wo er in Sicherheit ist. Dies, weil sie Leute sind, die nicht Bescheid wissen.“ (Der edle Koran 9:6)

 

لَمْ يَكُنِ الَّذِينَ كَفَرُوا مِنْ أَهْلِ الْكِتَابِ وَالْمُشْرِكِينَ مُنفَكِّينَ حَتَّىٰ تَأْتِيَهُمُ الْبَيِّنَةُ ﴿١﴾

 

„Diejenigen von den Leuten der Schrift und den Götzendienern, die ungläubig sind, werden sich nicht (eher von ihrem Unglauben) lösen, bis (dass) der klare Beweis zu ihnen kommt, …“

(Der edle Koran 98:1)

 

قُلْ أَفَغَيْرَ اللَّـهِ تَأْمُرُونِّي أَعْبُدُ أَيُّهَا الْجَاهِلُونَ ﴿٦٤﴾

 

„Sag: Wollt ihr mir denn wirklich befehlen, einem anderen als Allah zu dienen, ihr Unwissenden?“ (Der edle Koran 39:64)

 

Der Islam, die Sunna und der Koran sagen, dass Jehalet keine Entschuldigung für Schirk sei. Denn das Leugnen vom Taghut ist eine Voraussetzung, um überhaupt in den Islam einzutreten. Und die heutigen Bel’am sagen das Gegenteil. Sie sagen nämlich, dass Jehalet eine Entschuldigung sei für Schirk. Allah beschreibt diese Bel’am wie folgt:

 

فَبَدَّلَ الَّذِينَ ظَلَمُوا قَوْلًا غَيْرَ الَّذِي قِيلَ لَهُمْ فَأَنزَلْنَا عَلَى الَّذِينَ ظَلَمُوا رِجْزًا مِّنَ السَّمَاءِ بِمَا كَانُوا يَفْسُقُونَ ﴿٥٩﴾

 

„Doch da tauschten diejenigen, die Unrecht taten, das Wort gegen ein anderes aus, das ihnen nicht gesagt worden war. Und da sandten Wir auf diejenigen, die Unrecht taten, eine unheilvolle Strafe vom Himmel hinab dafür, dass sie gefrevelt hatten.“ (Der edle Koran 2:59)

 

Imam Schafi sagte über die Unwissenheit: „Wäre die Unwissenheit mit seiner Unwissenheit entschuldigt, so wäre die Unwissenheit vorzüglicher als das Wissen.“ (al-Mensul fil Kavaid 2/15)

 

 

Wer hat noch solch eine Fetwa erlassen?

 

Solch eine Schirk Fetwa haben mehrere Gelehrte erlassen, wie zum Beispiel:

  • Tafsir Alusi
  • Tafsir Beyzawi
  • Tafsir Shihab
  • Zahidi Kevseri
  • Nakshibendi Beha‘uddin Efendi
  • Sheyhul Islam Sabri Efendi
  • Hafis Ali Reshad
  • Mufti von Gumulcine Muhammed Newzat
  • Molla Sadreddin Yüksel
  • Abu Talal Kasimi

 

(von Cemaleddin Hocaoğlu Kaplan entnommen)

 

 

Eine Empfehlung an die Verkünder von Cemaleddin Hocaoğlu Kaplan:

 

„… und ich sage wieder an meine Geschwister welche die Verkündung übernommen haben; vor allem wenn ihr die Mitteilungszettel verteilt, welche die Schirk Fetwa beinhaltet, und die Leute sich gegen euch stellen indem sie sagen, „Was? Ihr sagt wir seien Muschrikun (Polytheisten)? Was habt ihr dann bei uns zu suchen? Ihr habt keine Muslime mehr in der Türkei gelassen und alle zu Muschrikun abgestempelt!“, dann diskutiert nicht mit ihnen und sagt folgendes:

 

„Wir sagen nicht, dass ihr Muschrikun (Polytheisten) geworden seid; Cemaleddin Hodja sagt das in seinem Mitteilungszettel den er verfasst hat, die Beweise, die Quellen, die Verse des Korans und die Hadithe (Aussagen des Gesandten Allahs a.s.) sagen dies! Seid nicht sauer auf uns! Nach dem Motto -es gibt keine Dekadenz für den Boten-, haben wir diese Verkündungsbenachrichtigungen bis zur euch gebracht! Eure Aufgabe ist es, einen Stift in die Hand zu nehmen und zu schreiben, oder sie zu euren Imamen zu bringen und sie schreiben zu lassen, und (ihr oder sie) diese Antworten (auf diese Fetwa) in den Zeitungen veröffentlicht.“

 

Das sagt ihr so und belässt es auch dabei. Und auf folgendes müsst ihr auch achten: Sagt zu niemandem ins Gesicht, oder namentlich „Du bist ein Muschrik! Oder Jener ist ein Muschrik!“.

 

Was passiert, wenn ihr es sagt? Dann fängt der Streit an, du antwortest ihm, und er antwortet dir. Die Stunden werden vergehen, wobei die Lust dahinschwindet, und man zu keinem Entschluss kommen wird, und ihr euch voneinander trennt.

 

Im Endeffekt wird diese Handlung der Organisation schaden, der Dawa schaden. Weder wird Allah damit zufrieden sein, noch der Prophet! …“

 

(Cemaleddin Hocaoğlu Kaplan - Eine wichtige Empfehlung an meine Geschwister der Verkündung)  

 

Die Vorgehensweise ist hierbei sehr wichtig. Es sollte auf die Methode und Ahlaq geachtet werden. Dies sagt auch Allah im Koran:

 

كَذَٰلِكَ زَيَّنَّا لِكُلِّ أُمَّةٍ عَمَلَهُمْ ثُمَّ إِلَىٰ رَبِّهِم مَّرْجِعُهُمْ فَيُنَبِّئُهُم بِمَا كَانُوا يَعْمَلُونَ ﴿١٠٨﴾

 

„… So haben Wir jeder Gemeinschaft ihr Tun ausgeschmückt erscheinen lassen. Hierauf wird ihre Rückkehr zu ihrem Herrn sein, und Er wird ihnen kundtun, was sie zu tun pflegten.“ (Der edle Koran 6:108)

 

 

Die Lösung:

 

Natürlich gibt es hierbei, also für den Schirk auch eine Lösung. Es ist die Tauba (Reue). Die Tat muss bereut und von Allah Reue erbittet werden. Allah sagt nicht umsonst in Sure Zumar Vers 53:

 

قُلْ يَا عِبَادِيَ الَّذِينَ أَسْرَفُوا عَلَىٰ أَنفُسِهِمْ لَا تَقْنَطُوا مِن رَّحْمَةِ اللَّـهِ ۚ إِنَّ اللَّـهَ يَغْفِرُ الذُّنُوبَ جَمِيعًا ۚ إِنَّهُ هُوَ الْغَفُورُ الرَّحِيمُ ﴿٥٣﴾

 

„Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiss, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.“

 

إِنَّ اللَّـهَ لَا يَغْفِرُ أَن يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذَٰلِكَ لِمَن يَشَاءُ ۚ وَمَن يُشْرِكْ بِاللَّـهِ فَقَدِ افْتَرَىٰ إِثْمًا عَظِيمًا ﴿٤٨﴾

 

Dann wiederrum gibt es den Vers: „Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.“ (Der edle Koran 4:48)

 

Allah beschreibt in diesem Vers eine Person die ohne Tauba stirbt. Wenn eine Person ohne Tauba stirbt, so wird Allah das Schirk des verstorbenen nicht verzeihen, wobei Er die anderen Sünden vielleicht verzeihen würde. Der Gesandte Allahs (a.s.) sagt: „Gewiss der Iman nutzt sich ab, genau wie die alten Kleidungen sich von euch abnutzen. Dabei verlangt von Allah, dass Er den Iman in euren Herzen erneuert.“

 

Die Verse zur Verzeihung des Schirks sind folgende:

 

وَالَّذِينَ لَا يَدْعُونَ مَعَ اللَّـهِ إِلَـٰهًا آخَرَ وَلَا يَقْتُلُونَ النَّفْسَ الَّتِي حَرَّمَ اللَّـهُ إِلَّا بِالْحَقِّ وَلَا يَزْنُونَ ۚ وَمَن يَفْعَلْ ذَٰلِكَ يَلْقَ أَثَامًا ﴿٦٨﴾ يُضَاعَفْ لَهُ الْعَذَابُ يَوْمَ الْقِيَامَةِ وَيَخْلُدْ فِيهِ مُهَانًا ﴿٦٩﴾ إِلَّا مَن تَابَ وَآمَنَ وَعَمِلَ عَمَلًا صَالِحًا فَأُولَـٰئِكَ يُبَدِّلُ اللَّـهُ سَيِّئَاتِهِمْ حَسَنَاتٍ ۗ وَكَانَ اللَّـهُ غَفُورًا رَّحِيمًا ﴿٧٠﴾ وَمَن تَابَ وَعَمِلَ صَالِحًا فَإِنَّهُ يَتُوبُ إِلَى اللَّـهِ مَتَابًا ﴿٧١﴾

 

„Und diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen und nicht die Seele töten, die Allah (zu töten) verboten hat, außer aus einem rechtmäßigen Grund, und die keine Unzucht begehen. – Wer das tut, hat die Folge der Sünde zu erleiden; die Strafe wird ihm am Tag der Auferstehung vervielfacht, und ewig wird er darin in Schmach bleiben, außer demjenigen, der bereut, glaubt und rechtschaffene Werke tut; jenen wird Allah ihre bösen Taten gegen gute eintauschen; und Allah ist stets Allvergebend und Barmherzig. Und wer bereut und rechtschaffen handelt, der wendet sich in wahrhaftiger Reue Allah zu.“ (Der edle Koran 25:68-71)

 

Wenn eine Person zu Lebzeiten Schirk, Zina oder Mord begangen hat und ohne Tauba stirbt, so wird er eine vervielfachte Strafe im Jenseits erleiden. Wenn er jedoch Tauba macht, glaubt und gute Werke tut, so wird Allah diese ihre bösen Taten gegen die guten eintauschen. Allah ist nämlich Allvergebend und Barmherzig.

 

 

 

 

Die Tawaghit (Götzen) und Muschrikun (Götzendiener) der heutigen Zeit

 

 

Die Götzen unserer heutigen Welt sind die Systeme, und zwar unter anderem ist

 

  1. das faschistische System,
  2. das kommunistische System,
  3. das kapitalistische System,
  4. das demokratische System,
  5. das laizistische System( welches die Religion vom Staat trennt),
  6. Kemal aus Saloniki und
  7. sein kemalistisches System,
  8. das Parteiensystem,
  9. ein solches System, welches das Rechte und Unrecht miteinander vermischt,
  10. das System des Nationalismus und Rassismus ist jeweils ein Taghut (Götze).

 

Die Götzendiener unserer Zeit (die „Abu Jehils“, Polytheisten bzw. Heuchler und Ungläubige):

Alle Parteiführer (ohne jegliche Ausnahme); beim Namen genannt: Ecevit, Inönü, Demirel, Deniz Baykal, Devlet Bahçeli, Mesut Yılmaz, Erbakan, und die ähnlichen, sind Götzendiener und daher darf für solche kein Leichengebet verrichtet werden. Cindoruk und alle anderen Parlamentarier sind Götzendiener, so dass auch ihnen kein Leichengebet verrichtet werden darf.

 

Ebenfalls diejenigen Wähler, die zur Wahlurne gehen, um solche zu wählen, sind Götzendiener, deren Leichengebet auch niemals verrichtet werden darf.

 

Alle Beamten, welche die Demokratie und den Laizismus bevorzugen, wobei sie das islamische Recht nicht beachten, sind ebenfalls Götzendiener. Für sie darf es auch kein Leichengebet verrichtet werden.

 

Zusammengefasst, jeder, der behauptet und befürwortet, die Souveränität stehe ohne Vorbehalt dem Volke zu, jedoch nicht Allah, ist ein Götzendiener und folglich gibt es für solch einen kein Leichengebet.

 

Infolgedessen wäre für sie der einzige Ausweg für ihre Errettung, in großer Reumütigkeit zurückzukehren und den islamischen Staat anzuerkennen, um sich danach unter dem Banner des Tauhid

لا إله إلا الله محمد رسول الله zu vereinen!

 

 

Vermerk:

 

1. Die Vorbeter, die dies alles, was wir oben geschrieben und verkündet haben, ihrer Gemeinschaft verschweigen, und die Sektenführer, die all das Geschriebene ihren Novizen nicht erzählen, sind gleichzeitig stumme Satane und ruchlose Wesen.

2. Falls diese beiden, d.h. die Vorbeter und Sektenführer, sich immer noch nicht daran gemacht haben, das zu tun, was ihnen obliegt, werden wir sie alle beim Namen nennen, um ihre Ruchlosigkeit bloßzustellen.

3. Alles, was wir geschrieben und verkündet haben, ist nichts anderes als eine Fetwa (islamisches Rechtsgutachten) und steht jeder Kritik offen, die auf dem Wege der Veröffentlichung zu erfolgen hat. Daher wird entweder eine kritisierende Antwort oder eine unterwürfige Anerkennung erwartet.

4. Quellenverzeichnis: Alle Lehrbücher über die Glaubensüberzeugung, Zeitung „Ümmet-i Muhammed“, Beweise 1, Beweise 2, Beweise 3, Beweise 4 und Beweise 5 (Die Souveränität)

                            

 

Cemaleddin Hocaoğlu (Kaplan)

22 Zilkaide 1413 (14.05.1993)

Die Verkündung ist von uns, die Rechtleitung jedoch obliegt einzig und allein Allah!

Euer Bruder im Auftrag des Islam, Furkan bin Abdullah mit der Unterstützung von Yasin bin Celal

23 Muharram 1436 - Sontra


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