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14.09.2025 47

SCHAYKH ABUL ḤASAN MŪSAWĪ

Einer der Gründer der Ahl al-Ḥadīth-Bewegung in Kargil

SCHAYKH ABUL ḤASAN MŪSAWĪ

Schaykh Abul Ḥasan Mūsawī

Einer der Gründer der Ahl al-Ḥadīth-Bewegung in Kargil

 

Persönliche Angaben

  • Name: Sayyid Abul Ḥasan Schah
  • Titel: Munāẓir al-Islām („Verteidiger des Islams in Debatten“)
  • Kunya: Abū al-Ḥasan
  • Ethnie: Quraisch / Arabisch
  • Geburtsort: Altstadt von Keris
  • Sterbeort: Keris
  • Begräbnis: Gilgit-Baltistan, Kashmir
  • Stamm: Banū Hāschim
  • Richtung: Sunnitisch
  • Glaubenslehre: Atharī (Salafī)
  • Lehrstätte: Madrasah Raḥmāniyyah, Delhi

 

Biografie und Wirken

Schaykh Abul Ḥasan Mūsawī gilt als einer der Wegbereiter der Ahl al-Ḥadīth-Bewegung in Kargil, Ladakh und Gilgit-Baltistan.

Geboren wurde er in Keris in eine angesehene Familie der Nūrbakschiyya, die ihre Abstammung über die Banū Hāschim bis zum Propheten ﷺ zurückführte. Schon früh offenbarte er eine tiefe Leidenschaft für religiöses Wissen. Diese Wissbegierde führte ihn nach Punjab und Delhi, wo er an der Madrasah Raḥmāniyyah bei den großen Gelehrten der Ahl al-Ḥadīth studierte.

Nach seiner Rückkehr nach Baltistan im Jahre 1902 widmete er sein Leben der Daʿwa für Tauhid und Sunna. Seine Predigten wandten sich gegen die weitverbreitete Heiligenverehrung und religiöse Neuerungen. Dadurch geriet er in heftige Auseinandersetzungen mit den Führern der Nūrbakschiyya, insbesondere mit Mir Muqtār Ḥusain – Debatten, die bis heute legendär geblieben sind.

 

Karāmāt 

Allah – der Erhabene – ehrt Seine rechtschaffenen Diener oft mit besonderen Zeichen. Über Sayyid Abul Ḥasan Mūsawī  haben sich viele solcher Überlieferungen erhalten:

  • Heilung durch Duʿāʾ: Kranke, für die Ärzte keine Hoffnung mehr hatten, wurden zu ihm gebracht. Er legte seine Hand auf sie und flehte zu Allah – und viele erlangten bald Genesung. Sein Bittgebet galt den Menschen als Heilmittel.
  • Schutz der Dörfer: Während schwerer Überschwemmungen in Baltistan baten die Bewohner von Keris um seine Fürbitte. Er hob seine Hände zum Gebet – und die Fluten zogen an Keris vorbei, während benachbarte Täler großen Schaden erlitten.
  • Furcht vor seinem Fluch: Ein Mann verspottete ihn öffentlich und beleidigte seine Predigt. Der Schaykh bat Allah: „O Allah, wenn er in Hochmut gegen Deine Wahrheit handelt, so zeige ihm Deine Macht.“ Wenige Tage später erkrankte der Mann schwer. Als seine Familie um Vergebung bat, erhörte Abul Ḥasan ihre Bitte und betete für seine Heilung. Der Mann genas – und selbst Gegner begegneten ihm fortan mit Respekt.
  • Erhörte Gebete um Kinder: Kinderlose Paare suchten sein Duʿāʾ, und mehrmals schenkte Allah ihnen daraufhin Nachkommen. Einige dieser Kinder wurden später selbst Gelehrte und Imame in Baltistan, die sein Werk fortführten.
  • Sieg in Debatten: Eine seiner Karāmāt bestand auch darin, dass er in Diskussionen mit den Nūrbakschiyya-Leitern stets die Oberhand gewann. Zuhörer berichteten, dass seine Worte von einer besonderen Klarheit und Kraft getragen waren – als ob Allah selbst seine Zunge unterstützt hätte.

 

Vermächtnis eines Gelehrten und Wali

Sayyid Abul Ḥasan Mūsawī verband die Strenge eines Gelehrten mit der Baraka eines Gottesfreundes. Seine Gebete brachten Hoffnung, seine Warnungen Ehrfurcht, und seine Daʿwa führte Tausende zum Licht von Tauhid.

Bis heute erinnern sich die Menschen in Keris und Gilgit-Baltistan an ihn – nicht nur als Reformer und Debattierer, sondern auch als Mann der Karāmāt, dessen Bittgebete bei Allah stets erhört wurden.

Möge Allah sich seiner erbarmen, seine Seele heiligen und sein Grab zu einem Garten des Paradieses machen.

 

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