DER TAG DES JÜNGSTEN GERICHTS

22-08-2017

„Jede Seele wird den Tod kosten, und euch wird euer Lohn am Tag der Auferstehung vollständig gegeben; und wer da vom Feuer ferngehalten und ins Paradies geführt wird, der soll glücklich sein. Und das irdische Leben ist nichts als ein trügerischer Nießbrauch.“ 
(Ali Imran 185)

Der wichtigste Tag, den wir erfahren werden, ist ein Tag, der nicht in unserem jetzigen Leben liegt, sondern im Jenseits: der Tag des Jüngsten Gerichts. Der Glaube an diesen Tag wird oft im Koran erwähnt als Grundlage der Religion schlechthin und nahezu gleichgesetzt mit dem Glauben an Allah in der Form: "... wer an Allah glaubt und den letzten Tag..." . Unser ganzes Sein zielt auf diesen Tag hin, und wer an diesem Tag erfolgreich ist, wird ewiges Glück erfahren. Wer aber an diesem Tag zu den Verlierern gehört, wird ewige Pein erfahren, für das Feuer, dessen Brennstoff Steine und Menschen sind, nur eine Metapher ist.

„O ihr, die ihr glaubt, rettet euch und die Euren vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind...“ (At-Tahrim 6)

Dieser Tag wird für alle ein schreckliches Ereignis, so schrecklich, dass selbst ein unschuldiges kleines Kind graue Haare bekommen wird:

„Wie wollt ihr euch, wenn ihr ungläubig seid, wohl vor einem Tag schützen, der Kinder zu Greisen macht?“  (Al-Muzzammil 17)

Es wird eine unvorstellbare Angst und Terror herrschen! Der Tag selbst wird "der größte Terror" genannt. Er beginnt, damit, dass das gesamte Universum kollabiert und nichts am Leben bleibt außer Allah.

„Wenn die Sonne eingerollt ist,
und wenn die Sterne trübe sind,
und wenn die Berge fortbewegt werden,
und wenn die trächtigen Kamelstuten vernachlässigt werden,
und wenn wildes Getier versammelt wird,
und wenn die Meere zu einem Flammenmeer werden,
und wenn die Seelen (mit ihren Leibern) gepaart werden...“

(At-Takwir 1-7)

Dann werden zunächst die Engel wieder erweckt. Der erste Mensch, der wieder erweckt wird, ist der Prophet Muhammad s.a.w. Die Menschen werden versammelt auf der Ebene von Masyar. Jeder Mensch wird nackt sein und nur Platz für seine Füße haben. Aber niemand wird die Blöße der anderen beachten, weil jeder nur mit sich selbst beschäftigt ist und unvorstellbare Angst hat, da er weiß, dass nun die Weichen für die Ewigkeit gestellt werden.
Die Mutter wird ihr Kind vergessen, der Ungläubige wird sich wünschen, er wäre Staub:

„Wahrlich, Wir haben euch gewarnt vor einer Strafe, die nahe bevorsteht: an einem Tag, da der Mensch erblicken wird, was seine Hände vorausgeschickt haben, und der Ungläubige sagen wird: "O dass ich doch Staub wäre!" (An-Naba 40)

„Und denke nicht, dass Allah nicht beachtet, was die Frevler tun. Er gewährt ihnen nur einen Aufschub bis zu dem Tage, an dem die Augen starr blicken werden.Angstvoll eilen sie vorwärts, mit hochgereckten Köpfen,  (und) ihr Blick kehrt (vor lauter Starren) nicht zu ihnen zurück, und ihre Herzen sind leer.“
(Ibrahim 42,43)

Es ist der Tag der Wahrheit, an dem alle Taten im Licht der Wahrheit begutachtet und gerichtet werden. Deswegen blicken die Augen starr: sie können nicht zwinkern, um nicht den kleinsten Teil der Wahrheit zu übersehen. Die Strafe für Unrecht wird so groß sein, dass die Menschen alles geben würden, um sich vor der Strafe freizukaufen, selbst ihre eigenen Kinder.

„Und wenn eine jede Seele, die Unrecht begangen hat, alles besäße, was auf Erden ist, würde sie versuchen, sich damit (von der Strafe) loszukaufen. Und sie werden Reue empfinden, wenn sie sehen, wie die Strafe (über sie) kommt. Und es wird zwischen ihnen in Gerechtigkeit entschieden werden, und sie sollen kein Unrecht erleiden.“  (Yunus 54)

Diejenigen aber, die diesen Tag bereits auf Erden fürchteten, und deswegen ein frommes Leben führten, werden in Frieden sein. Die diesen Tag jedoch nicht fürchteten und über ihn spotteten, also ungläubig waren oder sündigten, werden diesen Tag dann fürchten.

„Besäßen diejenigen, die gefrevelt haben, auch alles, was auf Erden ist, und noch einmal so viel dazu, würden sie sich gewiss damit von der schlimmen Strafe am Tage der Auferstehung loskaufen wollen; aber es wird ihnen von Allah das erscheinen, mit dem sie nimmermehr gerechnet haben. Und das Böse dessen, was sie gewirkt haben, wird ihnen deutlich werden, und es wird sie das umschließen, worüber sie zu spotten pflegten.“ (Zumar 47, 48)

Die gesamte Schöpfung ist auf diesen Tag ausgerichtet: die Begegnung der Geschöpfe mit ihrem Schöpfer.
Jedes Geschöpf, inklusive der Tiere und Jinn, werden Allah vorstellig werden und Allah wird zwischen ihnen richten. Wer einem anderem Unrecht zugefügt hat, wird ihm dies nun vergelten müssen, in Form guter Taten, dessen Belohnung dem anderem zukommt, oder, wenn er keine guten Taten mehr zu seinem Kredit hat, in Form von Sünden, dessen Strafe er nun übernehmen muss. Bücher werden hervorgeholt, in denen alle Taten verzeichnet wurden.

„Und wenn in den Sur gestoßen wird mit einem einzigen Stoß
und die Erde samt den Bergen emporgehoben
und dann mit einem einzigen Schlag niedergeschmettert wird,
an jenem Tage wird das Ereignis schon eingetroffen sein.
Und der Himmel wird sich spalten; denn an jenem Tage wird er brüchig sein.
Und die Engel werden an seinen Rändern stehen, 
und acht (Engel) werden an jenem Tage den Thron deines Herrn über sich tragen.
An jenem Tage werdet ihr (Allah) vorstellig sein - 
keines eurer Geheimnisse wird verborgen bleiben. 
Was dann den anbelangt, dem sein Buch in die Rechte gegeben wird, 
so wird er sagen: "Wohlan, lest mein Buch.
Wahrlich, ich habe damit gerechnet, dass ich meiner Rechenschaft begegnen werde."
So wird er ein Wohlleben in einem hochgelegenen Paradies führen,
dessen Früchte leicht erreichbar sind.
"Esset und trinkt und lasset es euch wohl bekommen für das,
was ihr in den vergangenen Tagen gewirkt habt."
Was aber den anbelangt, dem sein Buch in die Linke gegeben wird, 
so wird er sagen: "O wäre mir mein Buch doch nicht gegeben worden!
Und hätte ich doch nie erfahren, was meine Rechenschaft ist!
O hätte doch der Tod (mit mir) ein Ende gemacht!
Mein Besitz hat mir nichts genützt. 
Meine Macht ist von mir gegangen."
"Ergreift ihn und fesselt ihn,
dann lasset ihn hierauf in der Dschahim brennen.
Dann legt ihn in eine Kette, deren Länge siebzig Ellen misst;
denn er glaubte ja nicht an Allah, den Allmächtigen,
und forderte nicht zur Speisung der Armen auf.
Hier hat er nun heute keinen Freund
und keine Nahrung außer aus Wunden geflossenem Eiter,
den nur die Sünder essen."

(Al-Haqqa 13-37)

Der letzte Tag hat viele Namen, unter anderem Tag der Auferstehung, Tag der Versammlung, die Stunde oder der Moment, Tag des Gerichts, Tag der Aufzählung (der Taten), Tag der Wahrheit oder auch Tag der Reue. Er ist 50,000 Jahre lang! Das heißt, unser Leben in dieser Welt im Vergleich allein zum Jüngsten Tag ist nur ca. zwei Minuten lang. Die Zeit unseres Lebens im Vergleich zum Jenseits, also zur Ewigkeit, ist bei ca. 75 Jahren geteilt durch Unendlich = Null! Es ist diese Realität, die wir uns vor Augen halten müssen, wenn wir uns fragen: "Wenn Gott gut ist, wie kann er dann all dieses Leid und diese Ungerechtigkeit auf Erden zulassen?" Das ganzes Leid, aber auch der ganze Genuss, den man hier erfahren kann, hat im Vergleich zum Jenseits keinerlei Bedeutung! Und dies nicht nur in der zeitlichen Dimension. Freud und Leid im Jenseits sind auch weit jenseits unserer Vorstellung: ein Moment im Paradies lässt einen sämtliche Qualen auf Erden vergessen; ein Moment hingegen in der Hölle sämtliche Genüsse, die man je auf Erden erlebt hat.

„Und lausche am Tage, wenn der Rufer von einem nahen Ort (zum Jüngsten Gericht) rufen wird.  Der Tag, wenn sie in Wahrheit den Schrei hören werden - das wird dann der Tag der Auferstehung sein. Wahrlich, Wir allein machen lebendig und lassen sterben, und zu Uns ist die Heimkehr. An dem Tage, wenn sich die Erde spalten und sie (die Toten) freigeben wird, 
worauf sie (aus ihr heraus) eilen, dann wird ein Versammeln vor sich gehen, (das) für Uns ganz leicht (ist).“
(Qaf 41-44)

An diesem Tag wird die Sonne nahe über den versammelten Menschen stehen und sie mit fürchterlicher Hitze geißeln. Je nach den Taten werden die Menschen bis zu den Knöcheln im Schweiß stehen, manche bis zur Hüfte, manche bis zum Hals, manche tauchen ganz unter. Anderen hingegen wird Schatten gespendet unter dem Throne Allahs: einem gerechtem Führer; einem Mann, der seine Jugend in Frömmigkeit verbrachte; jemandem, der in der Einsamkeit Tränen vergoss, als er sich Allahs erinnerte; jemanden, dessen Herz an Moscheen hing; zwei Menschen, die sich nur wegen Allah trafen und auseinandergingen; jemandem, den eine schöne und einflussreiche Frau verführen wollte und der sagte: "Ich fürchte Allah"; jemandem, der Almosen so versteckt gab, dass seine linke Hand nicht wusste, was die rechte tat; jemandem, der anderen ihre finanzielle Schuld vergab; jemandem, der anderen in der Not half; jemandem, der die Schuld anderer verbarg; jemandem, der seinen Bruder in seiner Abwesenheit verteidigte als schlecht über ihn geredet wurde; die Gerechtigkeit übten; jemandem, der für die Sache Allahs kämpfte oder der Wache im Jihad gehalten hatte; jemandem, der seinen Zorn beherrschte und Rache vermied, obwohl er in der Lage war, sie zu üben; diejenigen, die den Gebetsruf ausriefen und andere. Einen besonderen Status hat natürlich der Märtyrer, der in aufrichtiger Absicht für die Sache Allahs sein Leben gegeben hat: Er wird diesen Tag gar nicht erst erleben und direkt ins Paradies eingehen. Wir bitten Allah darum, uns als Märtyrer zu erwählen!

Rasulallah s.a.w. wird seine Ummah an den Zeichen ihrer Gebetswaschung erkennen, da diese Stellen Licht ausstrahlen.

"(Dies,) wo dir doch offenbart worden ist, wie schon denen vor dir: 
"Wenn du (Allah) Nebengötter zur Seite stellst, 
so wird sich dein Werk sicher als eitel erweisen, 
und du wirst gewiß unter den Verlierenden sein."
 
(As-Zumar 65)

"Und Wir werden Uns den Werken zuwenden, die sie gewirkt haben, 
und werden sie wie verwehte Stäubchen zunichtemachen."
 
(Al-Furqan 23)

"Die aber ungläubig sind - ihre Taten sind wie eine Luftspiegelung in einer Ebene: 
Der Dürstende hält sie für Wasser, bis er, wenn er hinzutritt, sie als Nichts vorfindet. 
Doch nahebei findet er Allah, Der ihm seine Abrechnung vollzieht; und Allah ist schnell im Abrechnen."
 (An-Nur 39)

Ein Ungläubiger wird zwar seine guten Werke vorfinden, aber sie werden nichts wert sein, sondern nur wie eine Luftspiegelung oder wie Staub, den der Wind davon bläst. Genau das wird auch mit Taten passieren, die zwei Kriterien nicht genügen: Sie sind ohne ikhlas (Aufrichtigkeit) getan, d.h. sie wurden nicht alleine für und wegen Allah getan, sondern um z.B. das Ansehen anderer zu erlangen (riya); und, sie folgen nicht dem Vorbild des Propheten s.a.w.

Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind? 
Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
 (Al-Kahf 103, 104)

Die Menschen werden nach ihren Taten befragt. Die Fragen, die gestellt werden, sind unter anderem:

  • Hat man die Wahrheit angenommen (also Islam)?
  • Hat man sein Gebet gemacht und wie hat man es gemacht?
  • Wie hat man seine Zeit und seine Gesundheit benutzt?
  • Wieweit hat man nach seinem Wissen gehandelt?
  • Wie hat man sein Geld bekommen und wofür hat man es ausgegeben?
  • War man dankbar gegenüber all den Freuden, die Allah einem in dieser Welt geschenkt hatte?
  • Hat man seine Versprechen und Abmachungen gehalten?
  • Wie hat man seine Sinne benutzt, für gute oder schlechte Dinge?

Um die Taten zu richten, werden sie zunächst aufgezählt. Dazu werden Zeugen aufgerufen. Der Körper des Menschen fängt an zu sprechen! Die Augen bezeugen, was sie gesehen haben; der Mund, was er gesagt oder gegessen hat; die Hand, was sie getan hat; die Beine, wohin sie gegangen sind und so weiter. Auch andere Menschen, die Engel, die Tiere und die Erde selbst werden als Zeugen gerufen und befragt.

„Wenn die Erde in aller Heftigkeit erbebt,
und wenn die Erde ihre Lasten herausgibt,
und wenn der Mensch sagt: "Was ist mit ihr?"
An jenem Tage wird sie ihre Geschichten erzählen,
so wie ihr Herr (es) ihr eingegeben hat.
An jenem Tage kommen die Menschen in Gruppen zerstreut hervor, 
damit ihnen ihre Werke gezeigt werden.
Wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Gutes tut, der wird es dann sehen.
Und wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Böses tut, der wird es dann sehen.

(Al-Zalzala)

Er fragt: "Wann wird der Tag der Auferstehung sein?"
Dann, wenn das Auge geblendet ist
und der Mond sich verfinstert
und die Sonne und der Mond miteinander vereinigt werden.
An jenem Tage wird der Mensch sagen: "Wohin (könnte ich) nun fliehen?"
Nein! Es gibt keine Zuflucht!
(Nur) bei deinem Herrn wird an jenem Tage die Endstation sein.
Verkündet wird dem Menschen an jenem Tage, 
was er vorausgeschickt und was er zurückgelassen hat.

(Al-Qiyama 6-12)

Nichts wird verborgen bleiben, nicht das kleinste Körnchen Unrecht, es sei denn, Allah hat Barmherzigkeit mit einem und wird sagen: "Ich habe deine Sünden zuvor auf der Erde zugedeckt, ich decke sie auch an diesem Tag zu!"
Um diese Barmherzigkeit zu erlangen, sollte man die Sünden anderer Menschen in dieser Welt zudecken, d.h. nicht über sie reden und Dritte darüber wissen lassen. Man beachte, dass nur Sünden zugedeckt werden können, die keine anderen betreffen, also nur die, die einen selbst und Allah angehen. Sind andere Menschen betroffen, d.h. man hat anderen Unrecht zugefügt, muss dies gerichtet werden.

„Al-Qari'a !
Was ist Al-Qari'a ?
Und was läßt dich wissen, was Al-Qari'a ist?
An einem Tage, da die Menschen gleich verstreuten Motten sein werden,
und die Berge gleich bunter, zerflockter Wolle,
dann wird der, dessen Waage schwer ist,
ein Wohlleben genießen;
dem aber, dessen Waage leicht ist,
wird die Hawiya sein Endziel sein.
Und was lehrt dich wissen, was die (Hawiya) ist?
(Sie ist) ein glühendes Feuer.“

(Sura Al-Qari'a)

Die Waage wird errichtet und die Taten werden gewogen. Wer dann mehr gute Taten hat als schlechte, wird inshAllah ins Paradies eingehen, wobei Allah in seiner Gnade die guten Taten zehn- bis siebenhundertfach zählt, die Sünden aber nur einfach.

Folgende Sünden haben Strafen bereits am Jüngsten Tag zur Folge:

  1. Wer Zaqat (Armenabgabe) nicht bezahlt hat, wird seinen Besitz, auf den er den Zaqat nicht bezahlt hat, in Form einer Schlange vorfinden, die ihn umschlingt und zerdrückt. Aber nicht nur das: der Besitz wird im Höllenfeuer erhitzt und ihm als Halsband umgehängt. Kamele und anderes Vieh, auf dessen Besitz der Zaqat nicht bezahlt wurde, werden seinen Besitzer beißen und trampeln.
  2. Arroganz ist einer der größten Sünden. Man tritt damit in die Fußstapfen Satans, der aus dem Paradies vertrieben wurde wegen seiner Arroganz und verflucht. Am Jüngsten Tag werden diejenigen mit Arroganz in Form kleiner Ameisen auferweckt. Die anderen Leute treten auf sie, ohne sie auch nur wahrzunehmen.
  3. Allah wird mit folgenden Leuten nicht sprechen: Mit denjenigen, die die Wahrheit verbargen, d.h. die Wahrheit und Wissen des Islam (um sich damit Vorteile in dieser Welt zu erkaufen); die Allahs Namen benutzten, um sich das Vertrauen der Leute oder einen Vorteil zu erschwindeln, z.B. in der Form
    "Ich schwöre bei Allah"; die ihre Kleider unter ihren Knöcheln trugen wegen ihrer Arroganz; die die Menschen ständig an ihre Wohltaten erinnerten, die sie ihnen getan hatten; die einem Reisenden Wasser vorenthielten, obwohl sie genug selber hatten; einem alten Mann der Unzucht beging; einem König, der lügte; einem armen Mann, der arrogant war; jemanden, der kalt und ungehorsam gegenüber seinen Eltern war; einer Frau, die Männer imitierte (heutzutage weit verbreitet); einem Mann, der keine Eifersucht fühlte, als seine Frau Unzucht beging.
  4. Die mit dem meisten Vermögen werden die Niedrigsten sein, es sei denn, sie spendeten von ihrem Vermögen großzügig.
  5. Jedem Verräter wird eine Flagge gegeben, an der die Leute sie erkennen werden. Die größten Verräter werden die größten Flaggen tragen, das sind vor allem ungerechte Führer.
  6. Ein Dieb (speziell werden die genannt, die Kriegsbeute stehlen), wird das, was er gestohlen hat, am Jüngsten Tag auf den Schultern tragen (wenn er also ein Kamel gestohlen hat, wird er es dann tragen müssen).
  7. Jemand, der sich Land illegal aneignet, wird zur Tiefe von sieben Erden verschluckt, d.h. von diesem Gewicht erdrückt.
  8. Die mit den "zwei Gesichter", also z.B. die, die zu einem mit freundlichem Gesicht reden, dann aber vor anderen schlecht über ihn reden. Die "doppelgesichtigen" werden eine Zunge aus Feuer haben.
  9. Wer eine Führungsposition anstrebt und sie dann bekommt, und sich dann vor den Armen und Bedürftigen verschließt, vor dem wird sich Allah am Jüngsten Tag verschließen.
  10. Jemand, der bettelt, obwohl er genug hat, wird ohne Fleisch im Gesicht auferweckt.
  11. Jemand, der erzählt, er hätte etwas Bestimmtes geträumt, obwohl er es nicht geträumt hat.
  12. Jemand, der privaten Konversationen lauschte / spionierte wird geschmolzener Kupfer in die Ohren gegossen.

Am Jüngsten Tag sind die Menschen extrem ausgelaugt und erschöpft, so dass sie am Ende auf die Idee kommen, die Propheten um Fürsprache zu beten, damit sie darum bitten, das Gericht endlich zu beginnen, selbst wenn es hinterher mit dem Höllenfeuer enden sollte. Also gehen sie zuerst zu dem Propheten Adam und sagen ihm, er wäre der erste Mensch, den Allah mit seinen eigenen Händen erschaffen hätte, ob er nicht Fürsprache halten könnte. Aber Adam wird sagen, dass er dafür nicht geeignet wäre, weil er gegen das Gebot Allahs verstoßen und von der verbotenen Frucht gegessen hatte. Sie sollten lieber zu Noah gehen. Noah aber wird sagen, dass er für den Untergang seines Volkes gebeten hatte und deswegen keine Fürsprache einlegen könnte, die Menschen sollten zu Ibrahim (Abraham) gehen. Dieser wird jedoch sagen, er hätte gelogen, als ihn die Götzendiener fragten, wer die Götterstatuen zerstörte, und deswegen keine Fürbitte einlegen könnte, sie sollten zu Moses gehen. Moses aber wird die Menschen daran erinnern, dass er damals einen Mann getötet hatte, und deswegen nicht Fürbitte einlegen könnte. Schließlich kommen die Menschen zu Jesus, der keine Sünde aufzählt, die er begangen hat, aber die Menschen trotzdem weiter an Mohammed s.a.w. verweist.

Mohammed s.a.w. , das Siegel der Propheten, des Sünden in dieser Welt vergeben wurden, wird zum Throne Allahs eilen und sich dort niederwerfen. Dann wird er Allah mit Worten preisen, die man vorher noch nie gehört hat und die von Allah inspiriert sind, woraufhin Allah sagen wird: "O Muhammed, erhebe dein Haupt! Bitte, und deiner Bitte wird stattgegeben! Fürbitte, und deiner Fürbitte wird stattgegeben!" Muhammed s.a.w. wird sagen "Ummati, Ummati" (d.h. meine Gemeinschaft)! Dies wird dann der Moment sein, an dem die Bücher ausgehändigt werden und die Menschen gerichtet werden.

Wichtig zu bemerken ist, dass es im Islam keine "Erbsünde" gibt! Wir sind nicht dafür verantwortlich, was Adam getan hat, noch kann jemand unsere Sünden tilgen und auf sich nehmen wie Jesus im Christentum. Wir sind nur dafür verantwortlich, was wir selber getan haben, und niemand kann uns helfen.

„Und was lehrt dich wissen, was der Tag des Gerichts ist?
Und wiederum, was lehrt dich wissen, was der Tag des Gerichts ist?
An jenem Tag wird keine Seele etwas für eine andere Seele zu tun vermögen; 
und der Befehl an jenem Tage steht (einzig) Allah zu.

(Al-Infitar 17-19)

„Der Messias (Jesus) wird es niemals verschmähen, Diener Allahs zu sein; 
ebenso nicht die (Allah) nahestehenden Engel; 
und wer es verschmäht, Ihn anzubeten, und sich dazu zu erhaben fühlt - 
so wird Er sie alle zu Sich versammeln.
Denen aber, die glauben und gute Werke tun, 
wird Er den vollen Lohn und noch mehr von Seiner Huld geben; 
die aber, die verschmähen und stolz sind, die wird Er schmerzlich bestrafen. 
Und außer Allah finden sie weder Freund noch Helfer.

(An-Nisa 172-173)

Die Bücher werden von einer Anhöhe herabgeworfen. In dem Moment, in dem das Buch geworfen wird, ergrauen die Haare wegen der Angst, die jeder hat: Landet das Buch in der linken oder der rechten Hand?

Alle Menschen werden dem folgen, dem sie in dieser Welt gefolgt sind. Ein Götzendiener wird der Götze (den Taghut) folgen, die er verehrt hat, und mit ihr in die Hölle gehen. Jemand, der die Sonne oder den Mond angebetet hat, wird ihnen folgen und in die Hölle gehen. Diejenigen, die Jesus angebetet haben, werden dem Kreuz folgen und mit ihm in die Hölle gehen. Als letzte werden die übrigbleiben, die nur Allah angebetet haben. Allah wird ihnen in einer Form begegnen, die sie erkennen und sie werden Allah folgen. Die Brücke (As-Siraat) wird über die Hölle gelegt, und Mohammed s.a.w. wird der Erste sein, der die Brücke überquert.

Je nach ihren Taten werden die Menschen die Brücke entweder wie ein Blitz überqueren, darüber eilen, gehen oder kriechen. Die Heuchler werden bis zu diesem Zeitpunkt noch mit den Muslimen vermischt sein und sich unter ihnen verstecken. Wenn sie aber die Brücke überqueren wollen, haben sie kein Licht und sehen ihren Weg nicht, weswegen sie fallen:

„Am Tage, da du die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen sehen wirst, während (die Strahlen) ihres Lichts vor ihnen und zu ihrer Rechten hervorbrechen (,heißt es): "Eine frohe Botschaft (sei) euch heute (beschieden)! In den Gärten, durch die Bäche fließen, werdet ihr auf ewig weilen. Das ist der gewaltige Gewinn." Am Tage, wenn die Heuchler und die Heuchlerinnen zu den Gläubigen sagen werden: "Wartet auf uns! Wir wollen ein wenig von eurem Lichtstrahl bekommen", da wird (zu ihnen) gesprochen werden: "Kehrt zurück und sucht (dort) Licht." Dann wird zwischen ihnen eine Mauer mit einem Tor darin errichtet werden. Innerhalb davon befindet sich die Barmherzigkeit und außerhalb davon die Strafe. Sie werden jenen (Gläubigen) zurufen: "Waren wir nicht mit euch?" Jene werden sagen: "Doch, aber ihr versuchtet euch selber und wartetet und zweifeltet, und es betörten euch die eitlen Wünsche, bis Allahs Befehl kam. Und der Betörer hat euch über Allah betört." So soll heute kein Lösegeld angenommen werden - weder von euch noch von den Ungläubigen. Eure Herberge ist das Feuer; es ist euer Schutzspender. Und eine schlimme Bestimmung ist das! (Al-Hadid 12-15)

Wir bitten darum, dass Allah uns gute Taten tun lässt und uns vor schlechten Taten behütet, damit uns am Jüngsten Tag unser Buch in die Rechte gegeben wird und wir in Gärten eingeführt werden, dessen Freuden unbeschreiblich sind, und wir von einem Ort verschont bleiben, dessen Grauen und Qualen unvorstellbar sind!


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