DAS VERTRAUEN AUF ALLAH

13-05-2020

Das Vertrauen auf Allah

 

Der Tawakkul (Vertrauen) gegenüber Allah bestehen aus zwei Teilen: 

1. Der Tawakkul des Dieners auf Allah bei seinen Bedürfnissen, weltlicher Wünsche, weltlicher Sorgen oder aber auch, dass Schicksalsschläge wieder fortgehen.

2. Der Tawakkul des Dieners auf Allah bei der Erreichung der Dinge, die Allah wohlgefällig sind und Seine Zufriedenheit hervorrufen, wie Iman, Yakin, Jihad, sowie die Dawa (Einladung zur Religion). 

In beiden Fällen gibt es Vorzüge, dessen Belohnungen nur Allah kennt. Wann immer der Diener den wahren Tawakkul, der im zweiten Fall beschrieben wird, aufbringt, so hat er auch automatisch den Tawakkul im ersten Fall aufgebracht. Wenn er unabhängig von dem zweiten, den Tawakkul des ersten Falles aufbringen sollte, so wird ihm auch dies genügen. Jedoch wird das Ergebnis für diesen Diener nicht dasselbe sein wie für denjenigen, der Tawakkul bei den Dingen hat, die Allah liebt und mit denen Er zufrieden ist. 

Die erhabenste Form des Tawakkuls, ist der Tawakkul bei der Rechtleitung, dem Tauhid, dem Gehorsam gegenüber dem Gesandten (صلى الله عليه و سلم) und dem Jihad gegenüber den Leuten der Falschheit. Zweifellos ist diese Form des Tawakkuls, der Tawakkul der Gesandten und derjenigen, die ihnen folgen. 

Tawakkul zeigt sich in schwierigen Situationen und in Zeiten der Zuflucht. Der Diener findet die Zuflucht und dass Verschwinden der Sorgen nur in dem Tawakkul zu Allah, insbesondere in Momenten, in denen ihn einige Katastrophen belasten und sein Nafs (Ego) ihn erdrückt… Der Diener Allahs glaubt daran, dass er nur die Zuflucht bei Allah suchen kann. Selbstverständlich erhält der Diener Ruhe und Erleichterung durch den Tawakkul. Manchmal kommt der Tawakkul im Alter. Dieser Tawakkul dagegen ist an Mittel/Grund (Sabab) gekoppelt, deren Vorhandensein ihn zu seinem Wunsch bringt. Wenn diese Mittel es sind, mit dem man ihm befiehlt, so wird er getadelt werden, wenn er die Mittel verlässt. Wenn er jedoch die Bedingungen erfüllt bzw. die Mittel aufbringt und den Tawakkul verlässt, wird er auch dafür getadelt werden. Denn laut der Übereinstimmung der Gelehrten und des erhabenen Korans ist dies obligatorisch. Es ist zweifellos vorgeschrieben beides zu vollziehen und beides zusammenzuschließen. Wenn jedoch das Mittel etwas aus dem Bereich des Haram sein sollte, so wird auch dessen Verrichtung Haram. Demzufolge kann man keinen anderen Grund finden. Denn der Tawakkul ist das stärkste Mittel, zur Erreichung der Ziele und der Aufhebung des Unheils. 

Wenn das Mittel mubah (zulässig/nicht verboten) ist, dann wirst du selbst erkennen, ob bei dessen Aufbringung der Tawakkul abnimmt oder zunimmt! Wenn er abnimmt und dein Herz von dir fernhält und dich durcheinander bringt, dann ist es besser es zu verlassen. Wenn der Tawakkul jedoch nicht abnimmt, dann ist es besser sich mit ihm auseinander zu setzen. Denn die Weisheit des weisesten aller Richter, Allah, hat die Aufbringung Seiner Mittel offengelegt. Demzufolge ist es gleich, unter welchen Umständen du dich auch befindest; du solltest versuchen die Mittel und Gründe aufzubringen und die Weisheit dahinter bloß nicht verleugnen! Insbesondere dann, wenn du dies in körperlichen Angelegenheiten getan hast. So werden dein Herz und deine Körperglieder gemeinsam mit der Dienerschaft den Tawakkul erfüllt haben und gegenüber Allah den Beleg für die Beabsichtigung Seiner Nähe offen gelegt haben. 

Um Tawakkul zu erreichen, müssen die befohlenen Mitteln und Gründe aufgebracht bzw. erfüllt werden. Wer auch immer diese vernichtet, wird keinen Tawakkul erlangen. Genauso wie Hoffnung aufgebracht werden muss, um die Mittel zustande zu bringen, die zum Guten führen. Denn wer auch immer sie nicht zustande bringt, dessen Hoffnung wird sich zum Wunsch verwandeln. Genauso wie sich der Tawakkul desjenigen, der die Mittel wegschafft, zur Hilflosigkeit und die Hilflosigkeit zu Tawakkul umwandeln wird. 

Das Geheimnis und die Wahrheit des Tawakkul liegen darin, dass das Herz nur Allah, dem Einzigen, vertraut. Wenn dem so ist, wird die Einsamkeit des Herzens, das Ihm vertraut und sich auf Ihn verlässt, nicht schaden, wenn zusätzlich Gründe bzw. Mittel existieren. 

Ein Beispiel dafür ist: Wenn jemand sagt: „Ich mache Tawakkul auf Allah“, jedoch von jemand anderem außer Allah überzeugt ist und diesem vertraut, so werden ihm seine Worte nichts nützen. Somit ist der Tawakkul der Zunge eine Sache und der Tawakkul des Herzens eine andere. Genauso wie das Beharren des Herzes auf den Sünden mit gleichzeitiger Reue durch die Zunge etwas anderes ist als die Reue des Herzens ohne die Bekundung durch die Zunge. Damit ist gemeint, dass die Tatsache, dass jemand, dessen Herz von jemand anderem als Allah überzeugt ist, mit seiner Zunge behauptet: „Ich mache Tawakkul auf Allah“, dasselbe darstellt, wie dass jemand, der auf seinen Sünden immer weiter beharrt, behauptet: „Ich habe bei Allah Reue (Tauba) gemacht“. 

 


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