DAS KALIFAT UND DER KALIF IM ISLAM

Dies ist eine Zusammenfassung über das Kalifat und den Kalifen, aus dem edlen Koran, der Sunna des Propheten Muhammed (s), den Ahlu Bait, Sahabis und Tabiin, sowie von der Großgelehrten der islamischen Welt.  

06-08-2017

Das Kalifat und der Kalif im Islam


DAS WORT "KALIF/KALIFAT" IM KORAN

يَا دَاوُودُ إِنَّا جَعَلْنَاكَ خَلِيفَةً فِي الْأَرْضِ فَاحْكُم بَيْنَ النَّاسِ بِالْحَقِّ وَلَا تَتَّبِعِ الْهَوَىٰ فَيُضِلَّكَ عَن سَبِيلِ اللَّـهِ ۚ إِنَّ الَّذِينَ يَضِلُّونَ عَن سَبِيلِ اللَّـهِ لَهُمْ عَذَابٌ شَدِيدٌ بِمَا نَسُوا يَوْمَ الْحِسَابِ ﴿٢٦﴾

„David! Wir haben dich als Kalifen (Nachfolger) auf der Erde eingesetzt. Entscheide nun zwischen den Menschen (über die du zu gebieten hast) nach der Wahrheit und folge nicht der (persönlichen) Neigung (von dir), damit sie dich nicht vom Wege Allahs ab in die Irre führen! Diejenigen, die vom Wege Allahs abirren, haben (dereinst) eine schwere Strafe zu erwarten. (Das geschieht ihnen) dafür, dass sie den Tag der Abrechnung vergessen haben.“                (Der edle Koran 38:26)

 

وَإِذْ قَالَ رَبُّكَ لِلْمَلَائِكَةِ إِنِّي جَاعِلٌ فِي الْأَرْضِ خَلِيفَةً

„Und (damals) als dein Herr zu den Engeln sagte: "Ich werde auf der Erde einen Kalifen (Nachfolger) einsetzen"…“ (Der edle Koran 2:30)

 

وَهُوَ الَّذِي جَعَلَكُمْ خَلَائِفَ الْأَرْضِ وَرَفَعَ بَعْضَكُمْ فَوْقَ بَعْضٍ دَرَجَاتٍ لِّيَبْلُوَكُمْ فِي مَا آتَاكُمْ ۗ إِنَّ رَبَّكَ سَرِيعُ الْعِقَابِ وَإِنَّهُ لَغَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿١٦٥﴾

„Und er ist es, der euch als Kalifen (Nachfolger früherer Generationen) auf der Erde eingesetzt hat. Und er hat den einen von euch einen höheren Rang verliehen als den anderen, um euch mit dem, was er euch (an Glücksgütern) gegeben hat auf die Probe zu stellen. Dein Herr ist schnell im Bestrafen. Aber er ist (auch) barmherzig und bereit zu vergeben.“ (Der edle Koran 6:165)

 

هُوَ الَّذِي جَعَلَكُمْ خَلَائِفَ فِي الْأَرْضِ ۚ فَمَن كَفَرَ فَعَلَيْهِ كُفْرُهُ ۖ وَلَا يَزِيدُ الْكَافِرِينَ كُفْرُهُمْ عِندَ رَبِّهِمْ إِلَّا مَقْتًا ۖ وَلَا يَزِيدُ الْكَافِرِينَ كُفْرُهُمْ إِلَّا خَسَارًا ﴿٣٩﴾

„Er ist es, der euch als Kalifen (Nachfolger früherer Generationen) auf der Erde eingesetzt hat. Diejenigen nun, die ungläubig sind, sind es zu ihrem eigenen Nachteil. Die Ungläubigen werden durch ihren Unglauben bei ihrem Herrn nur noch verhasster und haben dadurch (für sich selber) nur noch mehr Schaden.“ (Der edle Koran 35:39)

 

أَمَّن يُجِيبُ الْمُضْطَرَّ إِذَا دَعَاهُ وَيَكْشِفُ السُّوءَ وَيَجْعَلُكُمْ خُلَفَاءَ الْأَرْضِ ۗ أَإِلَـٰهٌ مَّعَ اللَّـهِ ۚ قَلِيلًا مَّا تَذَكَّرُونَ ﴿٦٢﴾

„Oder wer (sonst) erhört den, der in Not ist, wenn er zu ihm betet, und behebt das Unheil (das ihn getroffen hat) und setzt euch als Kalifen (Nachfolger früherer Generationen) auf der Erde ein? Gibt es neben Allah einen (anderen) Gott? Wie wenig lasst ihr euch mahnen!“ (Der edle Koran 27:62)

 

فَكَذَّبُوهُ فَنَجَّيْنَاهُ وَمَن مَّعَهُ فِي الْفُلْكِ وَجَعَلْنَاهُمْ خَلَائِفَ وَأَغْرَقْنَا الَّذِينَ كَذَّبُوا بِآيَاتِنَا ۖ فَانظُرْ كَيْفَ كَانَ عَاقِبَةُ الْمُنذَرِينَ ﴿٧٣﴾

„Da ziehen sie ihn der Lüge. Aber wir erretteten ihn und diejenigen, die mit ihm im Schiff waren, und setzten sie als Kalifen (Nachfolger früherer Generationen auf der Erde) ein und ließen diejenigen ertrinken, die unsere Zeichen als Lüge erklärten. Schau nur, wie das Ende derer war, die gewarnt worden sind!“ (Der edle Koran 10:73)

 

وَلَقَدْ أَهْلَكْنَا الْقُرُونَ مِن قَبْلِكُمْ لَمَّا ظَلَمُوا ۙ وَجَاءَتْهُمْ رُسُلُهُم بِالْبَيِّنَاتِ وَمَا كَانُوا لِيُؤْمِنُوا ۚ كَذَٰلِكَ نَجْزِي الْقَوْمَ الْمُجْرِمِينَ ﴿١٣﴾ ثُمَّ جَعَلْنَاكُمْ خَلَائِفَ فِي الْأَرْضِ مِن بَعْدِهِمْ لِنَنظُرَ كَيْفَ تَعْمَلُونَ ﴿١٤﴾

„Wir haben doch (seinerzeit) die Generationen vor euch zugrunde gehen lassen, nachdem sie gefrevelt hatten. Ihre Gesandten kamen mit den klaren Beweisen zu ihnen. Sie konnten jedoch unmöglich glauben. So vergelten wir dem Volk der Sünden. Hierauf, nachdem sie nicht mehr da waren, setzten wir euch zu Kalifen (Nachfolgern) auf der Erde ein, um zu sehen, wie ihr Handeln würdet.“ (Der edle Koran 10:13-14)

 

أُبَلِّغُكُمْ رِسَالَاتِ رَبِّي وَأَنَا لَكُمْ نَاصِحٌ أَمِينٌ ﴿٦٨﴾ أَوَعَجِبْتُمْ أَن جَاءَكُمْ ذِكْرٌ مِّن رَّبِّكُمْ عَلَىٰ رَجُلٍ مِّنكُمْ لِيُنذِرَكُمْ ۚ وَاذْكُرُوا إِذْ جَعَلَكُمْ خُلَفَاءَ مِن بَعْدِ قَوْمِ نُوحٍ وَزَادَكُمْ فِي الْخَلْقِ بَسْطَةً ۖ فَاذْكُرُوا آلَاءَ اللَّـهِ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ ﴿٦٩﴾

„Ich richte euch (nur) die Botschaften meines Herrn aus und bin euch ein zuverlässiger Ratgeber.“ Wundert ihr euch denn darüber, dass eine Mahnung von eurem Herrn durch einen Mann aus euren eigenen Reihen zu euch gekommen ist, damit er euch warne? Gedenket doch (der Zeiten), als er euch, nachdem das Volk von Noah nicht mehr da war als Kalifen (Nachfolger) einsetzte und euch ein Übermaß an Körperwuchs verlieh! Gedenket der Wohltaten Allahs! Vielleicht wird es euch (dann) wohl ergehen.“ (Der edle Koran 7:68-69)

 

إِنِّي تَوَكَّلْتُ عَلَى اللَّـهِ رَبِّي وَرَبِّكُم ۚ مَّا مِن دَابَّةٍ إِلَّا هُوَ آخِذٌ بِنَاصِيَتِهَا ۚ إِنَّ رَبِّي عَلَىٰ صِرَاطٍ مُّسْتَقِيمٍ ﴿٥٦﴾ فَإِن تَوَلَّوْا فَقَدْ أَبْلَغْتُكُم مَّا أُرْسِلْتُ بِهِ إِلَيْكُمْ ۚ وَيَسْتَخْلِفُ رَبِّي قَوْمًا غَيْرَكُمْ وَلَا تَضُرُّونَهُ شَيْئًا ۚ إِنَّ رَبِّي عَلَىٰ كُلِّ شَيْءٍ حَفِيظٌ ﴿٥٧﴾

„Ich vertraue (meinerseits) auf Allah, meinen und euren Herrn. (Er ist allmächtig.) Es gibt kein Geschöpf (auf der Erde), das er nicht beim Schopfe halten würde. Mein Herr ist auf einem geraden Weg. Wenn ihr euch nun abwendet (und mir kein Gehör schenkt, ist das eure Sache). Ich habe euch die Botschaft, die mir an euch aufgetragen worden ist, ausgerichtet. Und mein Herr wird ein anderes Volk zu euren Kalifen (Nachfolgern) machen, und ihr könnt ihm (wenn er das tut) nichts anhaben. Mein Herr gibt auf alles Acht.“ (Der edle Koran 11:56-57)

 

وَاذْكُرُوا إِذْ جَعَلَكُمْ خُلَفَاءَ مِن بَعْدِ عَادٍ وَبَوَّأَكُمْ فِي الْأَرْضِ تَتَّخِذُونَ مِن سُهُولِهَا قُصُورًا وَتَنْحِتُونَ الْجِبَالَ بُيُوتًا ۖ فَاذْكُرُوا آلَاءَ اللَّـهِ وَلَا تَعْثَوْا فِي الْأَرْضِ مُفْسِدِينَ ﴿٧٤﴾

„Gedenket doch (der Zeiten), als er euch, nachdem die `Aad nicht mehr da waren, als Kalifen (Nachfolger) einsetzte und in das Land einwies, so dass ihr euch in seinen Ebenen Schlösser machtet und die Berge zu Häusern meißeltet! Gedenket der Wohltaten Allahs und treibt nicht (überall) im Land euer Unwesen, indem ihr Unheil anrichtet!“ (Der edle Koran 7:74)

 

وَقَالَ الْمَلَأُ مِن قَوْمِ فِرْعَوْنَ أَتَذَرُ مُوسَىٰ وَقَوْمَهُ لِيُفْسِدُوا فِي الْأَرْضِ وَيَذَرَكَ وَآلِهَتَكَ ۚ قَالَ سَنُقَتِّلُ أَبْنَاءَهُمْ وَنَسْتَحْيِي نِسَاءَهُمْ وَإِنَّا فَوْقَهُمْ قَاهِرُونَ ﴿١٢٧﴾ قَالَ مُوسَىٰ لِقَوْمِهِ اسْتَعِينُوا بِاللَّـهِ وَاصْبِرُوا ۖ إِنَّ الْأَرْضَ لِلَّـهِ يُورِثُهَا مَن يَشَاءُ مِنْ عِبَادِهِ ۖ وَالْعَاقِبَةُ لِلْمُتَّقِينَ ﴿١٢٨﴾ قَالُوا أُوذِينَا مِن قَبْلِ أَن تَأْتِيَنَا وَمِن بَعْدِ مَا جِئْتَنَا ۚ قَالَ عَسَىٰ رَبُّكُمْ أَن يُهْلِكَ عَدُوَّكُمْ وَيَسْتَخْلِفَكُمْ فِي الْأَرْضِ فَيَنظُرَ كَيْفَ تَعْمَلُونَ ﴿١٢٩﴾

„Die Vornehmen aus dem Volk Pharaos sagten: "Willst du zulassen, dass Moses und sein Volk auf der Erde Unheil anrichten, und dass er dich und deine Götter aufgibt?“ Er sagte: „Wir werden ihre Söhne umbringen und (nur) ihre Frauen am Leben lassen. Wir haben ja Gewalt über sie." Moses sagte zu seinen Leuten: „Bittet Allah um Hilfe und seid geduldig! Die Erde gehört Allah (allein). Er gibt sie, wem von seinen Dienern er will, zum Erbe. Das Ende fällt (dereinst) zugunsten derer aus, die gottesfürchtig sind. Sie sagten: "Wir haben Ungemach erlitten, bevor du zu uns kamst, und (erleiden weiter Ungemach) nachdem du zu uns gekommen bist." Er sagte: "Vielleicht wird Allah eure Feinde zugrunde gehen lassen und euch zu (deren) Kalifen (Nachfolgern) auf der Erde machen, um zu sehen, wie ihr (dann) handelt.“ (Der edle Koran 7:127-129)

وَعَدَ اللَّـهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَىٰ لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُم مِّن بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْنًا ۚ يَعْبُدُونَنِي لَا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئًا ۚ وَمَن كَفَرَ بَعْدَ ذَٰلِكَ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ ﴿٥٥﴾ وَأَقِيمُوا الصَّلَاةَ وَآتُوا الزَّكَاةَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ ﴿٥٦﴾ لَا تَحْسَبَنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا مُعْجِزِينَ فِي الْأَرْضِ ۚ وَمَأْوَاهُمُ النَّارُ ۖ وَلَبِئْسَ الْمَصِيرُ ﴿٥٧﴾

„Allah hat denjenigen von euch, die glauben und tun, was recht ist, versprochen, dass er sie auf der Erde (als Kalifen) nachfolgen lassen wird, so wie er diejenigen, die vor ihnen lebten, (seinerzeit einer früheren Generation) hat nachfolgen lassen, und dass er ihnen ihre Religion, die er für sie gut gefunden hat, (überall) zur Geltung bringen, und dass er sie (selber), nach- dem sie in Furcht gelebt haben, in den Zustand der Sicherheit versetzen wird. Sie dienen mir (allein) und gesellen mir nichts (als Teilhaber an meiner Göttlichkeit) bei. Diejenigen aber, die nachträglich (immer noch) ungläubig sind, sind die (wahren) Frevler. Und verrichtet das Gebet, gebt die Almosensteuer und gehorchet dem Gesandten. Vielleicht werdet ihr (dann) Erbarmen finden. Du darfst ja nicht meinen, dass diejenigen, die ungläubig sind, sich auf der Erde (unserem Zugriff) entziehen können. Das Höllenfeuer wird sie (dereinst) aufnehmen - ein schlimmes Ende.“ (Der edle Koran 24:55-57)

 

EINE KURZE GESCHICHTE DES KALIFATS

1 -Das Wort „Kalifat“ leitet sich von dem Wort „Khalef“ ab. Khalef ist das Gegenteil von dem Wort „Salaf“. Die „Salaf“ sind die ersten und die „Khalef“ sind die Nachfolger.

↳ Bsp.: Ich sitze auf einen Stuhl, somit bin ich der Salaf (der erste, der auf dem Stuhl sitzt). Wenn ich jedoch aufstehe und weggehe und ein anderer sitzt sich auf dem Stuhl, so ist er der Khalef, der Nachfolger von mir.

2 -Allah sagt im edlen Koran in Sure 2:30, dass Er auf der Erde einen „Khulefa/Kalifen“, als Nachfolger der vorherigen Lebewesen (Dinosaurier, wilde Tiere, Dämonen, etc.) einsetzten wird. Dies war der Mensch.

↳ Die Dinosaurier / wilde Tiere / Dämonen sind die Salaf und der Mensch ist der Khalef.

3 -Allah hat den ersten Kalifen selbst gewählt. Es war der erste Mensch und gleichzeitig der erste Prophet. Es war Adam (Frieden und Segen auf ihm), siehe Sure 2:30.

4 -Im Allgemeinen wurde der Kalifatsstaat durch Allah, mit dem ersten Menschen Adam (a.s) gegründet.

5 -Dieser Kalifatsstaat (Nachfolgestaat), angefangen bei Adam (s), wurde von verschiedenen Propheten durch die Menschheitsgeschichte weitergeführt. Propheten wie beispielsweise: Idris, Noah, Abraham, Hud, Salih, Ismail, Ishaak, Yusuf, Jakob, uvm. (Frieden und Segen auf sie alle) repräsentierten diesen islamischen Staat. Manchmal als Einzelperson (Abraham s.), manchmal als Volk, Gemeinschaft und manchmal als Familie (Adam s.).

↳ Bsp.: Allah sagt im edlen Koran 16:120, dass Abraham eine Nation/Ummah für sich war, weil niemand an ihm geglaubt bzw. gehorcht hat außer seiner Familie.

6 -Familien, welche Allah auserwählt hatte, vertraten sehr lange den Kalifatsstaat. Darunter gehören die Familie von Adam, Noah, Abraham und Jakob und seine 12 Kinder.

7 -Bis zurzeit von Salomon und David, wurde der Kalifatsstaat durch Einzelpersonen oder Familien repräsentiert. Erst zurzeit von diesen zwei Propheten (s) wurde der Kalifatsstaat in einer „Staatsform“, wie im heutigen Sinne, etabliert. Dieser Kalifatsstaat war im heutigen Palästina und hieß damals „Israel (heißt sinngemäße „Abdullah=Diener Gottes“).“

8 -Dies wurde in der Geschichte weitergeführt, dann aber auch verändert und aufgehoben, bis der letzte Gesandte Gottes Muhammed (Frieden und Segen auf ihn) erschien. Der Prophet Muhammed (s) leitete das Prophetentum und den Staat zusammen, wie es Allah befahl.

 

DER STAAT DES PROPHETEN MUHAMMED (Friede und Segen auf ihn)

9 -Nach 13 Jahre Verkündung in Mekka, wanderte der Prophet Muhammed nach Medina aus. Hier in Medina, im Jahr 622 n.Chr. gründet der Gesandte Gottes den islamischen Staat (das Kalifat). Diese besondere und wichtige Auswanderung bzw. die Gründung des Staates war für die Muslime von solch einer großen Bedeutung, dass sie den islamischen Kalender danach einrichteten.

↳ D.h. das Jahr der Auswanderung ist das Jahr 0 des Kalenders. Bsp.: gemäß des Hedschra Kalenders sind wir im Jahre 1438, d.h. es sind 1438 Jahre vergangen, als der Prophet von Mekka nach Medina auswanderte.

↳ Diese Auswanderung war für die Muslime sehr wichtig, weil sie von Opposition zu Regie- rung, vom Jemaat zum Staat wurden und vom geheimen ins Offene gelangen (Mekka; geheime Dawa+heimliches Treffen (Darul Arkam) / Medina: offene Dawa+Moschee)

10 -Als der Gesandte Allahs (s) nach Medina auswanderte, ließ er im Lichte des Korans die Verfassung von Medina (Medina Wasika) niederschreiben.

11 -Die Ausführung des islamischen Staates (Kalifatsstaats) ist ein Befehl Allahs und des Propheten Muhammeds (s). Dies ist in zwei Quellen zu sehen, und zwar in dem edlen Koran und in der Sunnah. Es ist nicht eine Sache, welches sich die Menschen ausgedacht haben.

 

DAS KALIFAT IST EIN BEFEHEL ALLAHS

أَفَحُكْمَ الْجَاهِلِيَّةِ يَبْغُونَ ۚ وَمَنْ أَحْسَنُ مِنَ اللَّـهِ حُكْمًا لِّقَوْمٍ يُوقِنُونَ ﴿٥٠﴾

„Wünschen sie sich die Urteile/Gesetze des Jahiliyya? Wer könnte für Leute, die (von der Wahrheit) überzeugt sind, besser urteilen als Allah?“ (Der edle Koran 5:50)

 

وَأَنزَلْنَا إِلَيْكَ الْكِتَابَ بِالْحَقِّ مُصَدِّقًا لِّمَا بَيْنَ يَدَيْهِ مِنَ الْكِتَابِ وَمُهَيْمِنًا عَلَيْهِ ۖ فَاحْكُم بَيْنَهُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ ۖ وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ ۚ لِكُلٍّ جَعَلْنَا مِنكُمْ شِرْعَةً وَمِنْهَاجًا ۚ وَلَوْ شَاءَ اللَّـهُ لَجَعَلَكُمْ أُمَّةً وَاحِدَةً وَلَـٰكِن لِّيَبْلُوَكُمْ فِي مَا آتَاكُمْ ۖ فَاسْتَبِقُوا الْخَيْرَاتِ ۚ إِلَى اللَّـهِ مَرْجِعُكُمْ جَمِيعًا فَيُنَبِّئُكُم بِمَا كُنتُمْ فِيهِ تَخْتَلِفُونَ ﴿٤٨﴾

„Und wir haben (schließlich) die Schrift mit der Wahrheit (Den Koran) zu dir herabgesandt, damit sie bestätige, was von der Schrift vor ihr da war, und darüber Gewissheit gebe. Urteile nun zwischen ihnen nach dem, was Allah (dir) herabgesandt hat, und folge nicht (in Abweich- ung) von dem, was von der Wahrheit zu dir gekommen ist, ihren (persönlichen) Neigungen!...“ (Der edle Koran 5:48)

 

   وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللَّـهُ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ ﴿٤٤﴾

„… Diejenigen, die nicht nach dem urteilen, was Allah herabgesandt hat, sind die (wahren) Ungläubigen.“ (Der edle Koran 5:44)

 

فَلَا وَرَبِّكَ لَا يُؤْمِنُونَ حَتَّىٰ يُحَكِّمُوكَ فِيمَا شَجَرَ بَيْنَهُمْ ثُمَّ لَا يَجِدُوا فِي أَنفُسِهِمْ حَرَجًا مِّمَّا قَضَيْتَ وَيُسَلِّمُوا تَسْلِيمًا ﴿٦٥﴾

„Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen.“ (Der edle Koran 4:65)

 

أَلَيْسَ اللَّـهُ بِأَحْكَمِ الْحَاكِمِينَ ﴿٨﴾

„Ist nicht Allah der Weiseste derjenigen, die richten?“ (Der edle Koran 95:8)

 

مَا تَعْبُدُونَ مِن دُونِهِ إِلَّا أَسْمَاءً سَمَّيْتُمُوهَا أَنتُمْ وَآبَاؤُكُم مَّا أَنزَلَ اللَّـهُ بِهَا مِن سُلْطَانٍ ۚ إِنِ الْحُكْمُ إِلَّا لِلَّـهِ ۚ أَمَرَ أَلَّا تَعْبُدُوا إِلَّا إِيَّاهُ ۚ ذَٰلِكَ الدِّينُ الْقَيِّمُ وَلَـٰكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لَا يَعْلَمُونَ ﴿٤٠﴾

„Ihr dient außer Ihm nur Namen, die ihr genannt habt, ihr und eure Väter, für die Allah (jedoch) keine Ermächtigung herabgesandt hat. Das Urteil ist allein Allahs. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihm dienen sollt. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht.“ (Der edle Koran 12:40)

 

فَإِن لَّمْ يَسْتَجِيبُوا لَكَ فَاعْلَمْ أَنَّمَا يَتَّبِعُونَ أَهْوَاءَهُمْ ۚ وَمَنْ أَضَلُّ مِمَّنِ اتَّبَعَ هَوَاهُ بِغَيْرِ هُدًى مِّنَ اللَّـهِ ۚ إِنَّ اللَّـهَ لَا يَهْدِي الْقَوْمَ الظَّالِمِينَ ﴿٥٠﴾

„Wenn sie nicht auf dich hören, so wisse, dass sie nur ihren Neigungen folgen. Und wer ist weiter abgeirrt als jemand, der seiner Neigung folgt ohne Rechtleitung von Allah. Gewiss, Allah leitet das ungerechte Volk nicht recht.“ (Der edle Koran 28:50)

 

ثُمَّ جَعَلْنَاكَ عَلَىٰ شَرِيعَةٍ مِّنَ الْأَمْرِ فَاتَّبِعْهَا وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَ الَّذِينَ لَا يَعْلَمُونَ ﴿١٨﴾

„Hierauf haben Wir dich auf eine Scharia (Rechtssystem der Religion) festgelegt. So folge ihr und folge nicht den Neigungen derjenigen, die nicht Bescheid wissen.“ (Der edle Koran 45:18)

اتَّبِعُوا مَا أُنزِلَ إِلَيْكُم مِّن رَّبِّكُمْ وَلَا تَتَّبِعُوا مِن دُونِهِ أَوْلِيَاءَ ۗ قَلِيلًا مَّا تَذَكَّرُونَ ﴿٣﴾

„Folgt (an Gesetzen) dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt!“ (Der edle Koran 7:3)

 

أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُوا بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُوا إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُوا أَن يَكْفُرُوا بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلَالًا بَعِيدًا ﴿٦٠﴾

„Siehst du nicht jene, die behaupten, an das zu glauben, was zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir herab-gesandt wurde, während sie sich in Urteilen (Gesetzen) an den Taghut (andere Systeme außer der Scharia) wenden wollen, wo ihnen doch befohlen worden ist, es zu verleugnen? Aber der Satan will sie weit in die Irre führen.“ (Der edle Koran 4:60)

 

12 -Das Fundament des islamischen Staates wurde nicht in Medina nach der Auswanderung gesetzt, sondern noch in Mekka als die Muslime kein Territorium besaßen.

13 -Der Gesandte Allahs Muhammed (Friede und Segen auf ihn) nahm den Treueid (Beyat) der Muslime aus Medina in Mekka an, obwohl der Islam in Medina noch nicht präsent war. Aus dieser Vorgehensweise des Propheten (s) ist zu erkennen, dass kein fester Staat benötigt wird, um einen Kalifen rechtmäßig anzuerkennen und ihm den Treueid zu leisten.

↳ D.h. die Wahl eines Kalifen bzw. der Treueid an einem Kalifen, kann auch in einem nicht islamischen Land durchgeführt werden.

↳ Bsp.: Als Ali (r) zum Kalifen gewählt wurde, war Medina unter Besatzung der Aufrührer, welche Usman (r) ermordeten. Alis Hände waren in viele Sachen gebunden, sodass er einige islamische Gesetzte nicht ausführen konnte; wie beispielsweise die Suche nach den Mördern von Usman (r). Ali (r) besaß keine Staatsmacht zu der Zeit, jedoch nahm er die Treueide an, was auch rechtmäßig war.

14 -Denn, einen Kalifen / Imam / Emir zu wählen ist ein Befehl Allahs und Seines Gesandten Muhammed für alle Zeiten und Orte.

15 -Der Kalif ist derjenige, der die islamischen Gesetze in dem Kalifat, d.h. im islamischen Staat verwaltet und die Muslime auf der ganzen Welt präsentiert.

 

DAS KALIFAT IST EIN BEFEHL DES PROPHETEN MUHAMMED (s)

 … يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا أَطِيعُوا اللَّـهَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ وَأُولِي الْأَمْرِ مِنكُمْ

„O die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und den Befehlshabern unter euch!...“ (Der edle Koran 4:59)

 

„Wenn einer einen solchen Kalifen Treueid leistet, seine Hand auf die seine legt und sein  Herz ihm ausliefert, hat er ihm zu gehorchen soweit es in seiner Macht steht! Wenn ein anderer kommt und mit dem ersteren wiedersetzen sollte, tötet ihn!“ (Muslim)

 

Der Treueid ist das Recht und eine religiöse Pflicht für jeden Muslim und Muslima. Es gibt sehr viele Hadise zu diesem Thema. Eines davon lautet: „Derjenige der stirbt ohne ein Treueid zu leisten, stirbt den Tod der Unwissenheit.“ (Muslim, Hadis Nr. 1851)

 

„Am Tage der Auferstehung wird Allah mit drei Personen nicht sprechen. Sie werden eine schmerzliche Strafe bekommen. Diese Leute sind folgende:

  1. Obwohl er auf sein Grundstück eine Wasserquelle fand, den Reisenden vor seiner Haustür nichts von diesem Wasser abgibt.
  2. Derjenige der einen Imam nur wegen weltlichen Profit den Treueid leistet. Wenn der Kalif handelt wie er will ihn gehorcht und ansonsten sich ihn gegenüber auflehnt.
  3. Derjenige der eine Ware verkauft und dabei schwört: „Jemand anders hat mir dafür so und so viel geboten und ich habe es nicht verkauft gehabt“ und dabei lügt.“

(Buchari, Kitabul Ahkam, Band 8. S.124 Bab 48, Ibni Mace Hadis No.2870. Muslim –Iman)

 

Abu Hazm sagt in seiner Überlieferung: “Ich lebte mit Abu Hurayra fünf Jahre zusammen. Ich hörte von ihm wie er dies vom Gesandten Allahs überlieferte. Allahs Gesandter sagte: „Die Kinder Israels wurden von Propheten regiert. Wenn ein Prophet starb folgte ihm ein anderer. Nach mir gibt es keinen Propheten mehr. Jedoch wird es nach mir sehr viele Kalifen geben.“ Diejenigen die dort anwesend waren sagten: „Was befiehlst du uns dann?“ Allahs Gesandter antwortete: „Denjenigen den ihr als erstes Treueid geleistet habt haltet euch an ihn fest und gibt ihn sein Recht. Gewiss wird Allah sie befragen was sie getan haben“.

(Muslim, Kitabul Iman, Hadis 1842)

 

„Der große Imam über den Menschen (Kalif) ist (wie) ihr Hirte. (Sowie der Hirte von seiner Herde verantwortlich ist) Er ist von seinem Volk verantwortlich.“

(Buchari, Ahkam1; Muslim, Imare, Hadis Nr. 1705; Abu Dawud, Imare; Tirmizi, Cihad 7, Hadis Nr. 1705; Ahmed bin Hanbel, 2/45)

 

„Wenn sich drei Leute auf die Reise begeben, sollen sie einen Emir/Führer unter sich wählen.“ Des Weiteren sagt der Prophet: „Es wäre ansonsten nicht Halal/erlaubt für sie.“

(Abu Dawud, Cihad78; Ahmed bin Hanbel, 2/177)

 

„Derjenige der mich befolgt, hat ganz gewiss Allah befolgt. Derjenige der sich mich wiedersetzt, hat sich gewiss Allah wiedersetzt. Derjenige der meinen Emir (Kalif-Nachfolger) befolgt, hat ganz gewiss mich befolgt. Und derjenige der sich meinen Emir (Kalif-Nachfolger) wiedersetz, hat sich mich wiedersetzt.“ (Buchari, Ahkam1; Muslim, Imare 33; Nesei, Beyat26)

 

In Autorität von Abu Ruqayyah, Tamim Ad-Darri, Allahs Wohlgefallen auf ihm, der Prophet sagte: „Religion ist Aufrichtigkeit.“ Wir sagten: „Gegenüber wem?“ Er sagte: „Zu Allah und Seinem Buch (dem Koran), und Seinem Gesandten, (der Sunna) und zu den Führern der Muslime (dem Kalifen) und ihres Volkes (der Jemaat).“ (Muslim)

 

„Hört zu und gehorcht! Auch wenn es ein schwarzer Sklave gleich wie ein Rosine ist über euch ein Verwalter sein sollte, folgt ihm solange, solange er mit dem Buche Allahs (Koran) unter euch richtet.“ (Buchari, Ahkam4; Muslim, Imare37; Nesei, Beyat27)

 

„Keine Gehorsamkeit zu den Geschöpfen (Menschen/Staat), wenn zur Ungehorsamkeit gegenüber Allah aufgerufen wird.“ (Muslim, Imare 28; Hadis Nr. 1893)

 

„Der Imam (Kalif) ist ein Schild, man kämpft hinter ihm und schützt sich durch ihn.“ (Muslim)

 

„Die Besten unter euren Imamen sind diejenigen, die ihr liebt und die euch lieben, die für euch beten und für die ihr betet. Und die Schlimmsten unter euren Imamen sind jene, die ihr hasst und die euch hassen, die ihr verflucht und die euch verfluchen.“ Es wurde gefragt: „O Gesandter Allahs, sollen wir sie nicht mit dem Schwerte bekämpfen?“ Er antwortete: „Nein, solange sie das Gebet unter euch aufrecht halten.“ (Muslim)

 

Huzayfa (Rh.a) berichtet: „Die Leute fragten den Propheten (Frieden und Segen auf ihm) für gewöhnlich nach dem Guten, wogegen ich ihn für gewöhnlich nach dem Schlechten fragte, aus Angst, es könne mich erfassen. So sagte ich: „O Gesandter Allahs, wir waren in einer Zeit der Jahiliyya und des Schlechten, dann hat Allah uns dieses Gute gebracht. Wird es nach diesem Guten wieder Schlechtes geben?“ Er bejahte diese Frage. Ich sagte dann: „Und wird es nach diesem Schlechten wieder Gutes geben?“ Er antwortete: „Ja, doch wird es mit Rauch (d. h. Schlechtem) behaftet sein.“ Ich fragte: „Und was ist sein Rauch?“ Er sagte: „Leute werden ohne meine Rechtleitung führen. Ihr werdet (das Schlechte an ihnen) erkennen und anprangern.“ Ich fragte: „Gibt es nach diesem Guten wieder Schlechtes?“ Er antwortete: „Ja, Propagandisten an den Toren der Hölle. Wer ihnen folgt, der wird von ihnen in die Hölle geworfen.“ Daraufhin sagte ich: „O Gesandter Allahs, beschreibe uns diese.“ Er antwortete: „Sie sind von unserer “Haut“ (d.h. von unserem Volk) und sprechen mit unserer Zunge.“ Ich fragte: „Was befiehlst du mir, wenn dieses mich trifft?“ Er sagte: „Halte an der Gemeinschaft der Muslime und ihrem Imam fest.“ Ich fragte: „Was ist, wenn die Muslime keine Gemeinschaft und keinen Imam haben?“ Er sagte: „Trenne dich von all diesen Gruppen, auch wenn du dich an einen Baumstamm festbeißen musst, so lange, bis der Tod dich in diesem Zustand ereilt.“ (Buchari)

 

„Unter euch wir sich das Prophetentum sich fortsetzen solange wie es Allah will, dann wird Allah es zurückziehen, wenn Er will (die 23 Jahre des Propheten). Danach folgt das Kalifat auf dem Muster des Propheten solange es Allah will. (In einen anderen Hadis sagt er genau 30 Jahre). Dann wird Er es aufheben (die Zeit der rechtleitenden Kalifen). Dann wird eine beißende Monarchie (Königtum/Sultanat) kommen, die wieder solange bleiben wird wie Allah es will (Amawieten, Abbasieten, Salcuken, Memliken, Anadalousien, Kordoba, Osmanisches Reich). Anschließend wird eine brutale Regierung (-zeit) gegründet, die solange herrschen wird, wie Allah es will und die Er nach Seinem Belieben wieder abschaffen wird (die Zeit nach

der Zerstörung des Kalifats in Istanbul 1342 nach der Hedschra, am 3 März 1924 durch Kamal Atatürk). Dann kommt wieder das Kalifat nach dem Muster des Propheten.“ Darauf schwieg der Gesandte Allahs Mohammed (Friede und Segen auf ihn). (Ahmed ibn Hanbel, Musned)

 

DER KALIFATSSTAAT - DER ERSTEN DREI GENERATIONEN

16 -Allahs Gesandter Muhammed (s) brachte eine politische Einheit und gründete den Islamischen Staat in Medina. Dabei hatte er zwei Aufgaben:

  1. Die Offenbarung (Koran) und dessen Befehle zu verkünden  
  2. Den Islamischen Staat nach diesen Prinzipien zu leiten.

Die 4 rechtgeleiteten Kalifen führten diese Regelung im Kalifatsstaat fort.

17 -Der Kalifatsstaat ist das Erbe des Propheten Muhammed (Friede und Segen auf ihn).

18 -Die ganzen Gefährten des Propheten sind sich darüber einig, sowie die darauffolgenden Generationen, dass ein Kalifatsstaat vorhanden sein muss, um die Einheit der Muslime zu bewahren.

19 -Die Zeit nach dem Propheten Muhammed (a.s) wird „Die Zeit der rechtgeleiteten Kalifen“ genannt, dies auch nicht umsonst.

20 -Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali (Allahs Wohlgefallen auf ihnen) haben sich für die Anerkennung des Kalifats eingesetzt.

21 -Ali ibn Abi Talib (Rh.a) nahm den Treueid (Beyat) der Muslime an, obwohl Medina unter  Besatzung der Aufrührer stand, welche den 3. Kalifen Uthman (Rh.a) ermordeten.

↳ Dies ist ein Beweis, dass ein Kalif trotz Besatzung ausgerufen werden kann.

↳ Keiner der Sahaba war gegen das Kalifat Alis, weil sie sich bewusst waren, welch eine wichtige Rolle das Kalifat und der Kalif im Islam spielen. Sie waren, wenn überhaupt, sich darüber uneinig, „WER“ der Kalif sein soll und nicht „OB“ er ein Kalif sein kann (unter den Umständen). Jedoch einigten sie sich am Ende.

22 -Imam Huseyn (Rh.a) nahm den Treueid (Beyat) von ca. 18000 Irakern an während das Amawietische Regime diese unterdrückte. Am Ende jedoch verließen alle Imam Huseyn, außer 72 Leute der Ahlu Beyt (Familie des Propheten) welche an jenem Tag (Kerbela) durch den Märtyrertod starben. Wie es in der ganzen Menschheitsgeschichte zu sehen ist, ist dies das Schicksal des Kalifats, dass die Kalifen immer verlassen werden (Allah weiß besser). Daher sollen alldiejenigen, die diesen Weg bestreiten, sich bewusst sein, dass mit ihnen dasselbe geschähen wird, was mit den Salaf auch geschah.

↳ Obwohl das irakische Volk unter den Repressionen des Staates stand, nahm Huseyn (Rh.a) von ihnen die Beyat an.

↳ Der Tag von Kerbela war der Tag der Verteidigung. Die Verteidigung des Kalifats. Imam Huseyn und die Ahlu Bayt standen für das Kalifat und fielen auch für das Kalifat.

23 -Der Enkel des ersten Kalifen Abu Bakr (Rh.a), namens Abdullah ibn Zubayr rief sich trotz der Unterdrückung des Amawietischen Regimes in Mekka als Kalifen aus, wobei ihm alle den Treueid leisteten, außer die syrische Bevölkerung.

↳ Niemand von ihnen behauptete dass auf einem besetzten Boden das Kalifat nicht ausgerufen werden könne.

24 -Imam Abu Hanifas (Rh.a) Lehrer wie Imam Zayd (Rh.a), Said ibn Jubayr (Rh.a) und viele andere, stellten sich gegen das Despot Regime, blieben standhaft und hatten die Ehre das Treueid des Volkes entgegenzunehmen. Sie setzten sich für einen Kalifatsstaat nach dem Muster des Propheten ein, ohne dabei auf die Anzahl der Mitglieder oder den Ort/Boden des Ausrufes zu achten.

25 -Auf dem Weg des Kalifats sollte die Zielstrebigkeit der 4 Kalifen und der Familie des Propheten (a.s) beachtet und sehr gut studiert werden. Denn diese sind wie die Sterne am Nachthimmel für uns.

26 -Anhand dieser Beweise, kann aus der Geschichte eindeutig entnommen werden, dass das Kalifat auch in einem Land ausgerufen werden kann, in dem der Islam nicht herrscht/regiert, im Gegenteil, in dem der Islam sogar unterdrückt wird.

27 -Auch kann daraus die Wichtigkeit und Notwendigkeit eines Kalifatsstaates im Islam entnommen werden.

28 -Der letzte Kalif des Osmanischen Reiches, namens Abdulmecid Efendi, nahm von der Bevölkerung den Treueid an, obwohl Istanbul unter englischer Besatzung (1918-1922) stand. Kein islamischer Gelehrter behauptete zu dieser Zeit, dass der Kalif wegen der besetzten Gebiete an Gültigkeit verliert. Im Gegenteil, sie gaben ebenfalls ihren Treueid.

29 -„Wer sich für das Amt des Kalifen einsetzt, und wenn sich die Menschen um ihn zusammenfinden und ihm Treue leisten, so ist er der Kalif!“ (Ahmed ibn Hanbel)

 

DAS KALIFAT UND DIE GELEHRTEN

Scheikh Abdul Rahman Al-Jaziri (gelebt 1299-1360 n.H.): „Die Imame der vier Rechtsschulen stimmen überein, dass das Kalifat eine islamrechtliche Pflicht (Fard) darstellt und dass die Muslime einen Führer ernennen müssen, der die Vorschriften der Glaubensordnung (Din) durchführt. Dieser Führer muss auch gewährleisten, dass die Bevorrechteten ihre Rechte von den Entrechtenden wieder erhalten. Es ist für die Muslime verboten (Haram), weltweit gleichzeitig zwei Führer zu haben - weder vereint noch getrennt.“ (Al-Fiqh ala al-Mathahib al-Arba`a – die Rechtslehre gemäß den vier (sunnitischen Rechtsschulen), Band 5, Seite 416)

 

Imam Ahmad ibn Hanbal (164-241 n.H.): „Die Fitna (Versuchung) ereignet sich, wenn es keinen Imam mehr gibt, der die Angelegenheiten der Ummah betreut.“

 

Ibn-i Jawzi: „Wer gegen irgendeinen der Kalifen, um den sich die Menschen zusammenge- funden haben, und denen sie Treueid geleistet haben, Wiederstand leistet, so bedeutet dies, dass er die Einigkeit und Gesamtheit des Islams dadurch zerstört und sich dem vom Gesandten Allahs überlieferten Hadisen wiedersetzt hat. Derjenige, der einen solchen Widerstand geleistet hat, stirbt den Tod der Unwissenheit (Jahiliyyah). (Menakib, Ibn-i Jawzi, Seite 176)

 

Imam Al-Kurtubi (gestorben 671 n.H.) sagt in seiner Koranexegese (Tafsir) über den Vers:  „[...] Wahrlich, Ich werde auf der Erde einen Nachfolger (Kalifen) einsetzen. [...]“ (Sure 2:30) „Diese Ayah ist ein Hinweis für die Aufstellung eines Imam oder Kalifen, dem die Muslime gehorchen und folgen, der die Uneinigkeit aufhebt und die islamischen Rechtssprüche (Ahkam) implementiert. Diesbezüglich gibt es keine Meinungsverschiedenheit unter den Rechtsgelehrten oder in Teilen der Ummah.“

Er sagt außerdem: „Wenn durch die Stimmgleichheit der Mitglieder aus dem Rat der gottesfürchtigen und geschäftsfähigen oder durch die „Ja“ Stimme eines einzelnen Mitglieds aus diesem Rat die Wahl des Kalifen vereinbart worden ist, wird es dann allen Muslimen eine religiöse Pflicht, dem Kalifen zu gehorchen.“ (Kurtubi Kommentar Ziffer 15)

Noch sagt Imam Kurtubi: „Das Kalifat ist wie ein Kissen, auf dem sich andere Kissen ausruhen.“

 

Imam Tahawi: „Das ist eine Grundregel, aus der folgendes verstanden wird: Wenn kein Führer für die Gemeinschaft vorliegen sollte oder wenn keiner sich dafür eingesetzt haben sollte, so ist es den Muslimen eine religiöse Pflicht, einen solchen für das Amt zu wählen, so dass er den Imam zu vertreten fähig ist.“

 

Ibn-i Hazim: „Wenn den Menschen ein Führer fehlen sollte, dann ist jeder dafür berechtigt, der fähig wäre, das Gerechte zu gebieten und das Unrecht zu verbieten.“ (Ibn-i Hazim, Al-Muhalla, Band 22, Seite 523)

 

„Falls irgendwann der Führer (Kalif) entbehrt werden sollte, so wählt das Volk einen solchen, der der Beste unter den Menschen ist. Wenn dieser das gemeinschaftliche Leben gedeihen lässt, und sich gegen die Starken in der Reihe der Schwachen einsetzt, und wenn er seine ganze Kraft und sein gesamtes Bemühen dafür aufwendet, so ist es dann kein richtiges Verhalten, sich gegen einen solchen Menschen aufzulehnen. Derjenige jedoch, der sich diesem Menschen widersetzt, ist der Absicht, die große Stütze des Islams zu schwächen und jene schöne Gemeinschaft zu spalten.“ (Fathul-Aliyyel-Mailk, Band 1, Seite 385)

 

Imam Yahya ibn Scharaf al-Nawawiy (631-676 n.H.): „Die Gelehrten stimmen überein, dass es für die Muslime eine Pflicht (Fard) darstellt, einen Kalifen aufzustellen.“ (Scharh Sahih Muslim, Band 12, Seite 205)

Er sagte auch: „Es ist nicht erlaubt (Haram) zwei oder mehr Imamen den Treueeid (Bai’a) zu leisten, auch wenn diese sich geographisch voneinander weit entfernt aufhielten.“ (Mughni Al-Muhtaj, Band 4, Seite 132)

Folgende Aussage ist auch von ihm bekannt: „Falls die Bai’a zwei Kalifen nacheinander gegeben werden sollte, so ist die Bai’a für den Ersteren gültig und sollte auch erfüllt werden, wogegen die Bai’a für den Zweiten ungültig ist. Es ist nicht erlaubt (Haram), diesen Treueeid zu vollziehen. Dies stellt die von den meisten Rechtsgelehrten akzeptierte richtige Meinung dar. Die Rechtsgelehrten sind sich auch in dem Punkt einig, dass es verboten (Haram) ist, gleichzeitig zwei Kalifen aufzustellen. Es ist dabei auch unerheblich, ob sich die Fläche des Islamischen Staates über ausgedehnte Gebiete erstreckt oder nicht.“ (Scharh Sahih Muslim - Erläuterungen zum Sahih von Muslim, Kapitel 12, Seite 231)

 

Ibn-i Abidin: „Falls kein Sultan da ist, der die Aufgaben verteilen sollte oder wenn keiner bereit sein sollte, von ihm Aufgaben zu übernehmen - genauso wie in den Regionen, so manche Muslime leben, so sind dort Nichtmuslime an der Macht und die Muslime bilden die Minderheit oder die Muslime werden unterdrückt und die Nichtmuslime sind an der Macht - wie die Lage in Cordoba (d.h. in Andalusien heute ist) -was sollte man dann in diesem Fall unternehmen? Was erforderlich ist; ist, das die Muslime diese Aufgabe (das Kalifat) einem aus ihrer Mitte übergeben. Es ist eine religiöse Notwendigkeit, sich darin zu einigen. Einen solchen Menschen wählen sie als ihren Leiter. Der ernennt einen Richter. (Dadurch wird erreicht, dass die Vorfälle untereinander an die Gerichtsbehörden übertragen werden). Gleichzeitig bestimmen sie noch einen Vorbeter für die Verrichtung der Freitagsgebete.“ (Ibn-i Abidin, Band 4, Seite 477)

 

Imam Juwayni: „Die Gelehrten meinen, wenn irgendwann ein Führer der Gemeinschaft fehlen sollte, ist es die Aufgabe der Menschen, die in jedem Land wohnhaft sind, einen aus ihrer Mitte an die Spitze zu bringen, der ausreichende Geisteskräfte, ein entsprechendes wissenschaftliches Niveau verfügt und dessen Verboten sie Gehorsam leisten werden.“ (Imam Juwayni, Giyasul-Umem, Seite 280)

 

Abu Hafs Umar al-Nasfiy (gestorben 701 n.H.): „Es liegt auf der Hand, dass die Muslime einen Imam (Kalifen) haben müssen, der die Gesetze ausführt, die Durchführung der Strafen (Hudud) garantiert, die Grenzen verteidigt, die Armee ausrüstet, die Zekat einsammelt, diejenigen bestraft, die gegen den Staat rebellieren oder die zum Zwecke der Wegelagerei die Leute ausspähen, der das Freitagsgebet und die beiden Festtage organisiert, die Streitigkeiten unter den Dienern Allahs (c.c.) schlichtet, die Aussage in der Gerichtsbarkeit annimmt, die Ehen zwischen den jungen Menschen vollzieht und sich der Armen annimmt, die keine Angehörigen haben, und der die Kriegsgüter unter der Ummah verteilt.“

 

Shaykh al-Islam al-Mujaddid Taqiyyudin Abu’l Abbas Ahmad Ibn Taymiyyah al-Hanbali (gest. 728 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm sein-: „Es ist verpflichtend zu wissen, dass der Posten des Befehlshabers über der Bevölkerung (gemeint ist der Kalif) eines der größten Pflichten des Din (Glaubensordnung) darstellt. Genauer gesagt gibt es keine Implementierung der Glaubensordnung ohne den Kalifen. Dies ist (auch) die Meinung der lauteren Altvorderen (Salaf), wie z.B. von al-Fadl ibn Iyaad, Ahmad Ibn Hanbal und anderen.“ (Ibni Taymiyyah, Al-Siyasah al-Shar’iyyah, Kapitel. Die Pflicht des Gehorsams gegenüber der Führerschaft)

 

Imam Muhyid-Din Abu Zakariyya Yahya Ibn Scharaf an-Nawawi (gest. 676 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm sein-: „Die Gelehrten stimmen überein, dass es für die Muslime eine Pflicht (Fard) darstellt, einen Kalifen aufzustellen.“ (Scharh Sahih Muslim, 12:205)

 

Nach den ersten vier Kalifen und der sechsmonatigen Regentschaft von al-Hasan wurde Mu’awiyah Ibn Abi Sufyan der fünfte Regent über die islamische Gemeinschaft. Er war der erste der Bestimmungen aus dem Monarchentum einführte und der erste König des Islams. So wird bei Ibn Abi Zayd al-Qayrawani (gest. 386 n.H.) in seiner „Risala“ verzeichnet, dass Mu’awiya aufgrund der Aussage des Propheten: „Das Kalifat wird 30 Jahre lang bestehen, dann wandelt es sich zum Monarchentum“, zu sagen pflegte: „Ich bin der erste König des Islams.“                                                                                                                     

 

Al-Hafidh al-Imam Ahmad Ibn Ali Ibn Hadschar al-Asqalani (gest. 856 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm- kommentiert diese Überlieferung wie folgt: „Er meinte mit dem Kalifat, das Kalifat des Prophetentum (d.h. die Zeitspanne der 30 Jahren) und bezüglich Mu’awiyah und jene die nach ihm kamen, dann waren sie auf dem Weg der Könige, auch wenn sie als Kalifen bezeichnet wurden.“ (Fathul Bari)

 

Qadi Abu al-Hassan Ali ibn Muhammad Ibn Habib al-Mawardiy (362-448 n.H.): „Das Imamat wurde zur Nachfolge des Prophetentums eingerichtet, um die Glaubensordnung (Din) zu wahren und die Angelegenheiten des Diesseits zu betreuen. Der Vollzug des Imamats durch dessen vertragliche Übertragung an eine Person, die es in der Ummah durchführt, stellt (im Islam) übereinstimmend eine Pflicht dar […].“ (Al-Ahkam as-Sultaniyyah, Kapitel 1, „Der Vertrag der Führerschaft“)

 

Imam Sa’d al-Din Masud Ibn Umar al-Taftazani (gest. 792 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm sein-: „Die Ummah war sich darüber bewusst, dass diese Pflicht die Vorrangigste nach dem Todes des Propheten bedeutete und sogar das Begräbnis des Propheten erst nach der Wahl des Kalifen vollzogen wurde. Auch nach dem Tod eines jeden der folgenden Kalifen wurde zunächst prioritär dessen Nachfolger bestimmt.“ (Scharh al-Aqida al-Nasafiyyah, Kapitel. Kalifat und Imamat)

 

Imam Abdurrahman Ibn Muhammad Ibn al-Khaldun (gest. 808 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm sein- verdeutlichte dazu: „Darüber hinaus stellt die Aufstellung des Imams eine religiöse Pflicht dar, deren verpflichtenden Charakter man aus dem Konsens der Gefährten des Propheten und deren Begleiter (Tabi’un) erkennt. Denn die Gefährten des Gesandten Allahs –Allah segne ihn und spreche Frieden über ihn aus– beeilten sich, Abu Bakr den Treueid zu leisten und ihm die Entscheidung in ihren Angelegenheiten zu übertragen. Ebenso geschah es in allen anderen, späteren Epochen. Zu keiner Zeit wurden die Menschen dem Chaos überlassen. Dies wurde durch den Konsens besiegelt, der die Pflicht zur Aufstellung eines Imams belegt.“ (Al-Muqaddimah, Kapitel.26)

 

Imam Shami Muhammad Amin Ibn Abidin al-Hanafi (gest. 1252 n.H.) -möge Allah wohlzufrieden mit ihm sein-: „Vom Herren der Wunder ist selbstverständlich der Prophet (Allahs Frieden und Segen auf ihm) gewollt. Er verstarb am Montag und wurde Dienstag oder Mittwochabend oder (irgendwann des Tages) Mittwoch beigesetzt. Inzwischen waren die Prophetengefährten damit beschäftigt, einen Kalifen an die Spitze der Muslime zu wählen. Diese Sunna hat bis heute überdauert – d.h. zurzeit als jener Gelehrte noch lebte. Wenn ein Kalif stirbt, wird er solange nicht bestattet bis ein anderer an seiner Stelle bestimmt wird.“ (Radd al-Muhtar alaa al-Dur al-Mukhtar, 2:384)

 

Huddschatul Islam Imam Abu Hamid al-Ghazali (gelebt 450-505 n.H): Imam al-Ghazali beschreibt in einem seiner Werke einige Konsequenzen nach einer eventuellen Zerstörung des Kalifats: „Die Richter werden entlassen, die Provinzen (Wilayat) aufgelöst, die Anordnungen der Befehlshaber können nicht mehr ausgeführt werden und die gesamte Bevölkerung wird sich dem Haram annähern.“ (Al Iqtisad fil Itiqad, Seite 240)

 

DER KALIFATSSTAAT ZUSAMMENGEFASST

30 -Der Staat der nach der Hedschra des Propheten (von Mekka nach Medina) gegründet wurde, dauerte trotz einiger Mängel bis zum Jahre 1342 nach der Hedschra. Das heißt, der islamische Staat dauerte bis in das Jahr 1924 an.

31 -Obwohl heute Führungsmäßig so ein Staat nicht durch die Muslime anerkannt wird, gehören wir diesem Kalifatsstaat an.

32 -Dieses Staatsterritorium ist zurzeit durch die Besatzungsmächte besetzt und wartet darauf befreit zu werden.

33 -Das Elend, die Unterdrückungen und Kriege die heute in den islamischen Ländern herrschen, sind aufgrund dessen, weil sich die Muslime nicht um einen Kalifen versammeln.

34 -Das Kalifat ist ein Erbe des Propheten und eine Praktische Sunna der Sahaba und Tabiin. Das heißt, es ist solch eine Sache und ein Amt, worum sich die Gefährten des Propheten Muhammed und deren Anhänger übereinstimmig waren. Also die Salafis-Salihiin.

35 -Der Islam ist sowohl eine Religion als auch eine Staatsform. Allah sagt nämlich:

إِنَّ اللَّـهَ يَأْمُرُكُمْ أَن تُؤَدُّوا الْأَمَانَاتِ إِلَىٰ أَهْلِهَا

„Allah befiehlt euch die anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurück zu geben.“ (Der edle Koran 4:58)

أَطِيعُوا اللَّـهَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ وَأُولِي الْأَمْرِ مِنكُمْ

„Gehorcht denjenigen die Befehlsgewalt von euch besitzen.“ (Der edle Koran 4:59)

وَإِذَا حَكَمْتُم بَيْنَ النَّاسِ أَن تَحْكُمُوا بِالْعَدْلِ

„Richtet zwischen den Menschen mit Gerechtigkeit.“ (Der edle Koran 4:58)

Und ca. 250 weitere Verse !

36 -Das Strafrecht und Erbrecht sowie das Familienrecht und viele anderen Urteile vom Koran und Sunna, beweisen, dass der Islamische Staat (der Kalifatsstaat) eine Notwendigkeit ist.

37 -Das Kalifat ist das stellvertretende Amt des Propheten. Der Kalif verwaltet nur die Gesetze des Staates. Es ist kein theokratischer Staat. Ebenfalls symbolisiert und vertritt er die Muslime auf der ganzen Welt.

38 -Es ist eine Pflicht für jeden Muslim dieses Bewusstsein zurückzuerlangen. Das heißt, für die Urteile des Korans, die Sunna des Propheten und für die Einheit der Muslime zu Arbeiten.

39 -All dies sollte/muss nur gemacht werden, um das Wohlgefallen Allahs zu erlangen.

40 -Wenn es das Recht eines Europäers ist, die Europäische Union zu gründen, und wenn es das Recht eines Amerikaners ist, in den Vereinten Staaten zu leben so ist es auch das Recht eines Muslims in einem Islamischen Kalifat zu leben! In Frieden, sowohl mit Gläubigen als auch mit Ungläubigen!

41 -Der Kalifatsstaat ist ein weltumfassender Staat, der für die Muslime und auch für die Nichtmuslime die einzige Alternative darstellt.

42 -Der Mensch wurde zum Kalifen gewählt um Allah Seine Gesetze auf dieser Erde zu etablieren. Allahs Gesetze können in zwei verschiedene Formen erkannt werden:

  1. die Naturgesetze
  2. die Korangesetze.

Wenn das Universum, die Umwelt, die Schöpfung etc. genauer betrachtet wird -so wie es auch Allah uns im Koran befiehlt-, so wird ein perfektes System erkannt und festgestellt. Dies alles funktioniert nur deshalb, weil sich die Schöpfung Allahs Gesetzen hingibt. Wenn sich der Mensch ebenfalls dem göttlichen Gesetz des Korans und der Scharia ergeben würde, so würde er auch ein perfektes System erlangen -so Allah es will-.
 

Auch wenn es ein Muslim nicht bis zum Ziel schafft, so ist im Islam der Weg an sich schon das Ziel.

 

Der Kalifatsstaat

43 -Der Kalifatsstaat heißt, im Namen Allahs auf dieser Welt zu agieren.

44 -Der Kalifatsstaat heißt, sich bei den Gaben Allahs mit Seinem Gesetz zu bedanken.

45 -Der Kalifatsstaat ist das Erbe des letzten Propheten Muhammeds (s).

46 -Der Kalifatsstaat wurde mit der Hedschra in Medina gegründet.

47 -Der Kalifatsstaat ist das Staatsmodell des Propheten (s) und der vier Kalifen.

48 -Der Kalifatsstaat und der Kalif waren die Priorität unter den Sahabis.

49 -Der Kalifatsstaat ist das System, dessen Verfassung der edle Koran ist.

50 -Der Kalifatsstaat ist das System, dessen Gesetz die Scharia ist.

51 -Der Kalifatsstaat ist das System, dessen Vorbild der Prophet Muhammed (s) ist.

52 -Der Kalifatsstaat ist das Paradies auf dieser Welt.

53 -Der Kalifatsstaat ist ein offenkundiger Befehl Allahs im edlen Koran.

54 -Der Kalifatsstaat ist die Lebensweise des Propheten Muhammed (s) in seiner Sunna.

55 -Der Kalifatsstaat ist das System von Salomon, David, Moses und anderen Propheten (a.s).

56 -Der Kalifatsstaat ist der älteste aber auch der aktuellste Staat dieser Welt.

57 -Der Kalifatsstaat ist ein internationaler und universaler Staat.

58 -Der Kalifatsstaat ist die einzige Alternative für alle Zeiten auf dieser Welt.

59 -Der Kalifatsstaat ist solch ein System, in dem ein Schaf mit einem Wolf in Frieden lebt.

60 -Der Kalifatsstaat ist ein System, das für alle Menschen auf dieser Welt geeignet ist.

61 -Der Kalifatsstaat rettet die Menschheit vor Plünderungen, Hunger und Kriegen.

62 -Der Kalifatsstaat besteht aus Glaube, Wissen, Bündnis und Wirtschaft.

63 -Der Kalifatsstaat teilt das Kapital dieser Welt für alle Lebewesen auf.

64 -Der Kalifatsstaat ist die organisierte Form von Kelime-i Tauhid.

65 -Der Kalifatsstaat ist das Leugnen des Taghuts und die Bestätigung des Tauhids.

66 -Der Kalifatsstaat ist eine Praxis und keine Theorie.

67 -Der Kalifatsstaat ist das, wofür sich die Familie des Propheten (s) eingesetzt hat.

68 -Der Kalifatsstaat wurde eigentlich mit Adam (a) gegründet.

69 -Der Kalifatsstaat und der Kalif sind somit eine Sache die Allah ins Leben gerufen hat.

70 -Der Kalifatsstaat ist der Sinn der Existenz des Menschen, nach dem edlen Koran in dem Allah sagt: „Und Ich habe die Jinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.“ (Der edle Koran 51:56)

Und dies geht nur indem die Menschen den Koran zur Verfassung, die Scharia zum Gesetz und den Islam zum Staat erklären, welches wir zusammengefasst den „Kalifatsstaat“ nennen.

 

أخوكم في الإسلام فرقان بن عبد الله
Eurer Bruder im Islam Furkan bin Abdullah
09 Rebiul-ewwel 1436 / 31 Dezember 2011


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