24. Sure: An-Nur (Das Licht)

14-03-2020

24. Sure: An-Nur (Das Licht)
Offenbart in Medina
64 Ayat (Verse)

 

Es ist der Missbrauch von geschlechtlichen Beziehungen, entweder durch unmoralisches Verhalten oder durch Verbreiten von Skandalen oder falschen Beschuldigungen oder durch das Brechen von Regeln bezüglich des persönlichen oder häuslichen Privatlebens, das unsere Ideale zerrüttet. Die Vermeidung von sexuellem Missbrauch befähigt uns, in eine höhere Region von Allahs Licht zu steigen. Diese Sure wurde sechs Jahre nach der Hijra in Medina offenbart, weil das Verbreiten von Verleumdungen von Frauen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall, in den Aischa (r), Gattin des Propheten (صلى الله عليه و سلم), verwickelt war, steht. Keuschheit ist eine Tugend, für die Gläubigen und zu allen Zeiten. Jede Person, die sich offenkundig der Unzucht schuldig gemacht hat, sollte bestraft werden. Und diejenigen, die keusche Frauen ohne ausreichende Beweise beschuldigen, müssen ebenfalls bestraft werden. Folge nicht den Fußstapfen Satans; denn er wird das Falsche befehlen. Achte das Recht der anderen auf Privatleben. Betrete keine anderen Häuser, als dein eigenes, bis du um Erlaubnis gebeten und seine Bewohner gegrüßt hast. Wenn du niemanden im Hause antriffst, trete nicht hinein, bis du die Erlaubnis erhalten hast. Wenn dir gesagt wird, dass du umkehren sollst, so kehre um. Kleide und verhalte dich würdig und bescheiden. Beide - Männer und Frauen - müssen ihre Blicke senken und ihre Keuschheit, Ruf und Schamteile wahren. Allah (t) ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht umfasst alles und erhellt unsere Seelen und Moscheen. Die Seelen derer, die durch Allahs Licht erleuchten, gedenken Allahs immer, trotz der weltlichen Betörungen. Sie verrichten regelmäßig das Gebet, geben Almosen und fürchten die Bestrafung am Tage des Jüngsten Gerichts. Die Frevler haben Allahs Licht nicht, sodass ihre Herzen von tiefen Finsternissen umschlossen sind. Ihre Taten sind wertlos. Alle Geschöpfe preisen Allah. Schau dich um und lerne! Die Heuchler sind Aufsässige in Allahs Königreich. Es gibt Regeln für dein Verhalten. Eine der Eigenschaften von wahren Gläubigen ist, dass, wenn jemand sich mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, wegen einer Angelegenheit befindet, die eine gemeinsame Beteiligung benötigt, gehen sie nicht eher, bis sie seine Erlaubnis haben. Außerdem, spreche den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit der ihm gebührenden Ehre an. Gehorche deinem Befehlshaber und achte ihn. Gewiss, Allah weiß es am besten.

 

 

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

 

سُورَةٌ أَنزَلْنَاهَا وَفَرَضْنَاهَا وَأَنزَلْنَا فِيهَا آيَاتٍ بَيِّنَاتٍ لَّعَلَّكُمْ تَذَكَّرُونَ ﴿١﴾ الزَّانِيَةُ وَالزَّانِي فَاجْلِدُوا كُلَّ وَاحِدٍ مِّنْهُمَا مِائَةَ جَلْدَةٍ ۖ وَلَا تَأْخُذْكُم بِهِمَا رَأْفَةٌ فِي دِينِ اللَّـهِ إِن كُنتُمْ تُؤْمِنُونَ بِاللَّـهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ ۖ وَلْيَشْهَدْ عَذَابَهُمَا طَائِفَةٌ مِّنَ الْمُؤْمِنِينَ ﴿٢﴾

„(Dies ist) eine Sure, die Wir hinabsandten und die Wir zum Gesetz erhoben, und worin Wir deutliche Zeichen offenbarten, auf das ihr ermahnt sein mögt. (1) Peitscht die Unzüchtige und den Unzüchtigen gegebenenfalls jeweils mit hundert Peitschenhieben aus; und lasst euch angesichts dieser Vorschrift Allahs nicht von Mitleid mit den beiden ergreifen, wenn ihr an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt. Und eine Anzahl der Gläubigen soll ihrer Pein beiwohnen.“ (Der edle Koran 24:1-2)

24:1-2 - Es handelt sich hier ausdrücklich um ein unwiderrufliches göttliches Gesetz. Demnach ist dieser Befehl weder Ermessenssache noch eine Empfehlung für gesetzgeberische Organe. Das Strafmaß gilt ausdrücklich für männliches und weibliches Geschlecht in allen Schichten der Gesellschaft zugleich. Aischa (r), Gattin des Propheten (صلى الله عليه و سلم), berichtete: „Der Prophet sagte in einer Ansprache: „Die Völker vor euch gingen zugrunde, weil einem Vornehmen, wenn er einen Diebstahl beging, vergeben wurde, während ein gewöhnlicher Mensch für das gleiche Vergehen die entsprechende Strafe erhielt.“ Unzucht (arab. Zina) bedeutet Geschlechtsverkehr zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Das Wort bezieht sich somit sowohl auf Ehebruch, als auch auf voreheliche und außereheliche Beziehungen allgemein. Die Gesetzgebung bezüglich Heirat und Scheidung ist im Islam einfach gehalten, so dass wenig Versuchung besteht, außerhalb des ehelichen Rahmens sexuelle Beziehungen zu suchen. Dies führt sowohl für den Mann als auch für die Frau zu größerem Selbstrespekt. Auch andere sexuelle Vergehen sind strafbar, aber dieser Abschnitt bezieht sich nur auf Zina.[1] Die Härte im Strafmaß des islamischen Rechts ist durch die Befolgung des Gebots und ein faires Gerichtsverfahren abzuwenden. Dies ist aus dem Hadis des Propheten (صلى الله عليه و سلم) zu entnehmen, der besagt: „Wendet die Bestrafungen von den Muslimen ab, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt. Hat der Täter einen Ausweg, so lasst ihn frei. Denn es ist besser für einen Führer (arab.: Imam), sich bei einer Begnadigung zu irren als bei einer Bestrafung.“ Deswegen wird die Aussage von vier Augenzeugen verlangt oder ein unwiderlegtes Eigengeständnis.[2]

 

الزَّانِي لَا يَنكِحُ إِلَّا زَانِيَةً أَوْ مُشْرِكَةً وَالزَّانِيَةُ لَا يَنكِحُهَا إِلَّا زَانٍ أَوْ مُشْرِكٌ ۚ وَحُرِّمَ ذَٰلِكَ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ ﴿٣﴾

„Ein Unzüchtiger darf nur eine Unzüchtige oder eine Götzendienerin heiraten, und eine Unzüchtige darf nur einen Unzüchtigen oder einen Götzendiener heiraten; den Gläubigen aber ist das verwehrt.“ (Der edle Koran 24:3)

24:3 - Es wird berichtet, dass Marṯad Ibn Abi Marṯad den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, um Erlaubnis bat, eine Prostituierte namens Anaq zu heiraten, mit der er in der vorislamischen Zeit zu tun hatte. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, gab keine Antwort, bis Allah diesen Koran-Vers offenbarte. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, trug Marṯad diesen Vers vor und sagte: „Heirate sie nicht.“[3]

24:3 - Der Islam gebietet Reinheit für Männer wie für Frauen zu jeder Zeit - vor der Ehe, während der Ehe und nach Auflösung einer Ehe. Wer illegitimen Handlungen nachgeht, ist aus dem Kreis derer ausgeschlossen, die als Ehepartner für keusche Männer und Frauen in Frage kommen. In der vorislamischen arabischen Gesellschaft gab es eine gewisse Schicht von Frauen, die mit Wissen und teilweise sogar Einverständnis ihrer Ehemänner der Prostitution nachgingen, um dadurch zum Einkommen beizutragen. Der Islam verurteilt dies entschieden und verbietet den Gläubigen, solche Frauen zu heiraten. Es ist hiermit gläubigen Männern nicht erlaubt, Frauen zu heiraten, die für einen unzüchtigen Lebenswandel bekannt sind, und umgekehrt; beispielsweise ihre Töchter Männern anzuvertrauen, die ein solches verantwortungsloses Verhalten zeigen.[4]

 

وَالَّذِينَ يَرْمُونَ الْمُحْصَنَاتِ ثُمَّ لَمْ يَأْتُوا بِأَرْبَعَةِ شُهَدَاءَ فَاجْلِدُوهُمْ ثَمَانِينَ جَلْدَةً وَلَا تَقْبَلُوا لَهُمْ شَهَادَةً أَبَدًا ۚ وَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ ﴿٤﴾ إِلَّا الَّذِينَ تَابُوا مِن بَعْدِ ذَٰلِكَ وَأَصْلَحُوا فَإِنَّ اللَّـهَ غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿٥﴾

„Und denjenigen, die ehrbaren Frauen (Unkeuschheit) vorwerfen, jedoch nicht vier Zeugen (dafür) beibringen, verabreicht achtzig Peitschenhiebe. Und lasst ihre Zeugenaussage niemals mehr gelten; denn sie sind es, die Frevler sind (4); außer jenen, die es hernach bereuen und sich bessern; denn wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“ (Der edle Koran 24:4-5)

24:4-5 - Mit drei Strafen wird ein Verleumder belegt, der keine Beweise für seine Aussage vorbringt. Die erste ist, ihn mit achtzig Hieben zu schlagen, die zweite, nie wieder eine Zeugenaussage von ihm entgegenzunehmen, als drittes wird er als Frevler bezeichnet, als eine den gesetzlichen Anforderungen an Rechtschaffenheit nicht genügende Person vor Allah (t) und vor den Menschen. Wenn irgendein Vorwurf gegen die Keuschheit einer Frau erhoben wird, muss dieser mit Beweismaterial gestützt werden, das doppelt so stark ist wie in gewöhnlichen Rechtsfällen oder sogar in Mordfallen, das heißt vier Zeugen sind notwendig statt der üblichen zwei. Wer diese Forderung nicht erfüllt, gilt als Verleumder und wird selbst bestraft. Nicht nur wird diese entwürdigende Strafe an ihm vollzogen, sondern er verliert seine bürgerlichen Ehrenrechte, hier besonders seine Zeugnisfähigkeit.

 

وَالَّذِينَ يَرْمُونَ أَزْوَاجَهُمْ وَلَمْ يَكُن لَّهُمْ شُهَدَاءُ إِلَّا أَنفُسُهُمْ فَشَهَادَةُ أَحَدِهِمْ أَرْبَعُ شَهَادَاتٍ بِاللَّـهِ ۙ إِنَّهُ لَمِنَ الصَّادِقِينَ ﴿٦﴾ وَالْخَامِسَةُ أَنَّ لَعْنَتَ اللَّـهِ عَلَيْهِ إِن كَانَ مِنَ الْكَاذِبِينَ ﴿٧﴾ وَيَدْرَأُ عَنْهَا الْعَذَابَ أَن تَشْهَدَ أَرْبَعَ شَهَادَاتٍ بِاللَّـهِ ۙ إِنَّهُ لَمِنَ الْكَاذِبِينَ ﴿٨﴾ وَالْخَامِسَةَ أَنَّ غَضَبَ اللَّـهِ عَلَيْهَا إِن كَانَ مِنَ الصَّادِقِينَ ﴿٩﴾ وَلَوْلَا فَضْلُ اللَّـهِ عَلَيْكُمْ وَرَحْمَتُهُ وَأَنَّ اللَّـهَ تَوَّابٌ حَكِيمٌ ﴿١٠﴾

„Und (was) jene (betrifft), die ihren Gattinnen (Ehebruch) vorwerfen und keine Zeugen (dafür) außer sich selber haben - von solchen Leuten soll die Aussage des Mannes allein (genügen), wenn er viermal bei Allah schwört, dass er die Wahrheit rede (6); und (sein) fünfter (Eid) soll sein, dass der Fluch Allahs auf ihm lasten möge, falls er ein Lügner sei. (7) Von ihr aber soll die Strafe abgewendet werden, wenn sie viermal den Schwur bei Allah leistet, dass er ein Lügner sei. (8) Und (ihr) fünfter (Eid) soll sein, dass Allahs Zorn auf ihr lasten möge, falls er die Wahrheit rede. (9) Wäre nicht Allahs Huld und Seine Barmherzigkeit über euch und wäre Allah nicht Vielvergebend, Allweise, (wäret ihr verloren gewesen).“ (Der edle Koran 24:6-10)

24:6-10 - Aus diesen Versen werden die Bestimmungen des sog. Verfluchungseids des islamischen Rechts (arab.: Li‘an) hergeleitet. Ein Fall von Li‘an ist aus der Zeit des Propheten (صلى الله عليه و سلم) bekannt.[5]

 

إِنَّ الَّذِينَ جَاءُوا بِالْإِفْكِ عُصْبَةٌ مِّنكُمْ ۚ لَا تَحْسَبُوهُ شَرًّا لَّكُم ۖ بَلْ هُوَ خَيْرٌ لَّكُمْ ۚ لِكُلِّ امْرِئٍ مِّنْهُم مَّا اكْتَسَبَ مِنَ الْإِثْمِ ۚ وَالَّذِي تَوَلَّىٰ كِبْرَهُ مِنْهُمْ لَهُ عَذَابٌ عَظِيمٌ ﴿١١﴾

„Diejenigen, welche die große Lüge vorbrachten, bilden eine Gruppe von euch. Glaubt nicht, dies sei übel für euch; im Gegenteil, es gereicht euch zum Guten. Jedem von ihnen soll die Sünde, die er begangen hat, (vergolten werden); und der von ihnen, der den Hauptanteil daran verschuldete, soll eine schwere Strafe erleiden.“ (Der edle Koran 24:11)

24:11 - Der Anlass der Offenbarung erfolgte auf Grund der Berührung der häuslichen Sphäre des Propheten (صلى الله عليه و سلم), die die Muslime im Jahre 5-6 der Hijra beschäftigte. Es handelt sich um die sog. "Lügengeschichte" (Haditu-l-Ifk): Es war eine unverschämte Lüge, die über die Mutter der Gläubigen, Aischa (r), Gattin des Propheten (صلى الله عليه و سلم) verbreitet wurde. Aischa (r) erzählte selbst, was ihr seinerzeit widerfuhr: „Immer, wenn der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, beabsichtigte, Medina zu verlassen, ließ er durch das Los entscheiden, welche seiner Frauen ihn begleiten durfte. So tat er es auch vor dem Feldzug gegen die Banu Al-Mustaliq. Das Los fiel auf mich, und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, nahm mich mit. Die Frauen pflegten damals nur Kleinigkeiten zu essen, damit sie unterwegs nicht zu schwer waren. Wenn mein Kamel gesattelt wurde, saß ich gewöhnlich schon in der Kamelsänfte, dem Haudaǧ; dann kamen die Männer, fassten den Haudaǧ unten an, hoben ihn hoch, legten ihn dem Kamel auf den Rücken, banden ihn mit Stricken fest und zogen, das Kamel am Kopfe führend, los. Nach dem Unternehmen gegen die Banu Al-Muṣṭaliq machte sich der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, wieder auf den Rückweg. In der Nähe von Medina ließ er eine Rast einlegen, und wir verbrachten dort einen Teil der Nacht. Als er wieder zum Aufbruch rufen ließ, begannen die Leute sich fertigzumachen, und ich ging etwas abseits, um meine Notdurft zu verrichten. Am Hals trug ich eine meiner Onyxketten. Ohne dass ich es merkte, glitt diese, als ich mein Bedürfnis verrichtet hatte, mir vom Hals, und erst bei meiner Rückkehr zum Lagerplatz griff ich suchend nach ihr und vermisste sie. Obwohl man bereits mit dem Aufbruch begonnen hatte, kehrte ich nochmals an jene Stelle zurück und suchte die Kette, bis ich sie fand. Die Männer, die mir das Kamel sattelten, waren inzwischen nach Beendigung ihrer Arbeit zu meiner Lagerstelle gekommen, die ich gerade wieder verlassen hatte, und dachten, ich sei wie gewöhnlich bereits im Haudaǧ. In der festen Annahme, dass ich mich darin befände, hoben sie ihn auf das Kamel und zogen weiter. Ich aber fand bei meiner Rückkehr ins Lager keine Menschenseele mehr vor. Sie waren alle weg. Da wickelte ich mich in mein Gewand und legte mich hin; denn ich wusste ja, dass man gewiss zu mir zurückkehren werde, sobald man mich vermisste. Und, bei Allah, kaum hatte ich mich niedergelegt, da kam Safwan Ibn Mu‘attal vom Stamm Sulaim vorbei. Aus irgendeinem Grunde war er hinter dem Heer zurückgeblieben und hatte die Nacht nicht zusammen mit den anderen verbracht. Als er meine Gestalt erblickte, kam er heran und blieb bei mir stehen. Er hatte mich schon früher einmal gesehen als wir noch nicht den Schleier tragen mussten. Als er mich erkannte, rief er aus: »Wir gehören Allah und kehren zu Ihm zurück! Die Frau des Propheten!« Und während ich in meinem Gewand eingehüllt blieb, fuhr er fort: „Weshalb bist du zurückgeblieben? Allah erbarme Sich deiner!“ Ich antwortete nicht. Er holte sein Kamel, bat mich aufzusteigen und hielt sich dabei von mir fern. So stieg ich auf; er zog das Kamel am Kopf und machte sich eilends auf den Weg, um unsere Leute einzuholen. Aber, bei Allah, wir erreichten sie nicht, und ich wurde auch nicht vermisst, bis es Morgen wurde und sie haltmachten. Nachdem sie sich ausgeruht hatten, tauchte Safwan mit mir bei ihnen auf. Sogleich verbreiteten die Verleumder ihre Lügen über mich, und das ganze Heer geriet in Aufregung. Ich aber wusste, bei Allah, von alledem nichts. Wir gelangten nach Medina, und alsbald wurde ich sehr krank, so dass ich immer noch nichts von den Gerüchten erfuhr. Diese aber waren bis zum Propheten und zu meinen Eltern gedrungen, die mir nicht das Geringste erzählten. Ich vermisste nur die gewohnte Freundlichkeit des Propheten; denn immer, wenn ich sonst krank gewesen war, verhielt er sich mir gegenüber besonders nett und fürsorglich. Diesmal kümmerte er sich aber nicht um mich, und mir fehlte seine Aufmerksamkeit. Immer, wenn er zu mir kam, fragte er lediglich meine Mutter, die mich pflegte: „Wie geht es ihr?“, und sonst nichts. Es tat mir im Herzen weh, und als ich bemerkte, wie er sich mir entfremdet hatte, bat ich ihn, mir zu erlauben, dass man mich zur Pflege ins Haus meiner Mutter brächte. Er hatte nichts dagegen. So brachte man mich zu meiner Mutter, wobei ich aber immer noch nicht wusste, was eigentlich geschehen war, bis ich nach über zwanzig Tagen von meiner Krankheit wieder genas. Wir waren Araber und hatten nicht diese gewissen Örtchen in unseren Häusern, wie die Fremden sie haben. Wir ekeln uns davor und verabscheuen sie. Um ein Bedürfnis zu verrichten, pflegten wir ins Freie, außerhalb der Stadt zu gehen. Die Frauen taten dies stets des Nachts. Eines Abends ging ich also zusammen mit Umm Misṭaḥ, die zum Geschlecht der Abdmanaf gehörte und eine Tante meines Vaters Abu Bakr war, hinaus, um meine Notdurft zu verrichten. Wie sie so mit mir dahinschritt, stolperte sie über ihr Kleid und schimpfte: „Soll doch Misṭaḥ fallen!“ „Bei Allah, Dem Ewigen“, entfuhr es mir, „so spricht man nicht über einen Auswanderer, der bei Badr gekämpft hat!“ Doch sie entgegnete: „Hast du, Tochter des Abu Bakr denn nicht das Gerücht gehört?“ „Was für ein Gerücht? erwiderte ich und, nachdem sie mir erzählt hatte, was die Verleumder redeten, fragte ich sie: „Ist das wirklich wahr?“ „Ja, bei Allah, so ist es“, gab sie zurück. Ich konnte nicht einmal mehr meine Notdurft verrichten, sondern lief sofort zurück und, bei Allah, ich weinte so sehr, dass ich dachte, es würde mir das Herz zerreißen. Zu Hause schalt ich meine Mutter: „Allah möge dir vergeben! Die Leute reden über mich, und du sagst mir kein Wort davon“, „O meine liebe Tochter“, versuchte sie mich zu trösten, „nimm es nicht so schwer! Es gibt kaum eine schöne Frau, die mit einem Mann verheiratet ist, der sie liebt, ohne dass die Nebenfrauen und auch die anderen Leute über sie reden.“ Der Prophet aber erhob sich unter den Muslimen und predigte ihnen, ohne dass ich davon wusste. Er lobte und pries Allah und sprach: „O ihr Menschen! Wie kommt es, dass einige Männer mich wegen meiner Familie kränken und unwahr von ihr sprechen! Bei Allah, ich weiß nur Gutes von ihr. Wie kommt es, dass sie dies von einem Mann behaupten, von dem ich auch nur Gutes weiß und der keines meiner Zimmer ohne meine Begleitung betritt!“ Die Hauptschuld an den Gerüchten trugen Abdullah Ibn Ubaiyy unter den Männern des Stammes Hazraj, sowie Misṭaḥ und Hamna, die Tochter des Jahš. Ḥamnas Schwester, Zainab, war nämlich eine der Frauen des Propheten, und diese war die einzige unter seinen Frauen, die sich mit mir in seiner Wertschätzung messen konnte. Während Allah aber Zainab in ihrem Glauben beschützte, so dass sie nur Gutes sprach, verbreitete Ḥamna das Gerücht überall. Sie tat dies gegen mich und zugunsten ihrer Schwester, die darunter sehr litt. Auf die oben genannten Worte des Propheten erwiderte Usaid Ibn Ḫuḍair: „Wenn die Verleumder zum Stamm Al-Aus gehören, werden wir dich vor ihnen schützen; gehören sie aber zu unseren Brüdern vom Stamm Hazraj, so gib uns deine Befehle; denn bei Allah, dies wären wahrlich Menschen, denen man den Kopf abschlagen sollte.“ Darauf erhob sich Sa‘d Ibn Ubada, den man bislang für einen frommen Mann gehalten hatte, und sprach: „Bei Allah! Du lügst! Wir werden sie nicht enthaupten! Du hättest dies nie gesagt, wenn du nicht wüsstest, dass sie zu den Hazraj gehören. Wären sie aus deinem Stamm, hättest du dies nicht gesagt.“ „Du lügst“, gab Usaid zurück, „du bist ein Heuchler, der für die Heuchler streitet!“ Die Männer gingen aufeinander los, und beinahe wäre es zwischen den beiden Stämmen zu einem Kampf gekommen. Danach kam der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu mir und rief Ali und Usama Ibn Zaid, um sich mit ihnen zu beraten. Usama lobte mich sehr und fuhr fort: „O Prophet Allahs! Es ist deine Familie, und wir wissen nur das Beste über sie. All das, was behauptet wird, ist erlogen und falsch! Ali dagegen sprach: „O Prophet Allahs! Frauen gibt es wahrlich genug, und du kannst sie leicht ersetzen. Frage doch die Sklavin, sie wird dir die Wahrheit sagen!“ Der Prophet rief Buraira. Ali trat auf sie zu, versetzte ihr einen heftigen Schlag und fuhr sie an: „Sage dem Propheten die Wahrheit!“ „Bei Allah“, begann sie, „ich weiß nur Gutes über Aischa. Das einzige, was ich an ihr auszusetzen habe, ist, dass sie, wenn ich meinen Teig geknetet habe und sie bitte, darauf achtzugeben, dabei einschläft; dann kommt das Schaf und frisst den Teig.“ Dann kam der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu mir ins Zimmer bei mir waren meine Eltern und eine Frau von den Ansar, die mit mir weinte, setzte sich, pries und lobte Allah und sprach: „Aischa! Du weißt, was die Leute über dich reden! So fürchte Allah, und wenn du etwas von dem getan hast, was die Leute behaupten, bereue es vor Allah; denn Er nimmt die Reue Seiner Diener an.“ Kaum hatte er dies gesagt, schwanden meine Tränen, so dass ich sie nicht mehr spürte. Ich erwartete, dass meine Eltern für mich antworten würden, aber sie sagten nichts. Bei Allah, ich kam mir selbst zu armselig und klein vor, als dass ich erwartet hätte, dass Allah wegen mir Koran-Verse herabsenden könnte, die man in den Moscheen rezitieren und beim Gebet sprechen würde, aber ich hoffte doch, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, im Traum etwas sehen oder Allah ihm etwas mitteilen möge, um die Verleumdung von mir abzuwenden; denn Er kannte meine Unschuld. Für eine koranische Offenbarung kam ich mir fürwahr zu unbedeutend vor. Als ich bemerkte, dass meine Eltern nichts sagten, fragte ich sie: „Antwortet ihr dem Propheten denn nicht?“ „Bei Allah, wir wissen nicht, was wir ihm erwidern sollen“, gaben sie zurück. Ich kenne keine Familie, die so viel gelitten hat wie die Familie meines Vaters Abu Bakr in jenen Tagen. Als sie weiterhin schwiegen, brach ich erneut in Tränen aus und sagte: „Bei Allah, ich werde niemals etwas derartiges vor Allah bereuen! Ich weiß, dass ich, wenn ich bestätigen würde, was die Leute behaupten und Allah weiß, dass ich unschuldig bin, etwas gestehen würde, was nicht geschehen ist. Streite ich aber ihre Verleumdungen ab, wirst du mir nicht glauben.“ Dann versuchte ich, mich an den Namen Jakob zu erinnern, kam jedoch nicht darauf. Deshalb sagte ich: „Ich werde dir wie Yusufs Vater antworten: „Und sie hatten falsches Blut auf sein Hemd gebracht. Er sagte: Nein, ihr habt das geplant. Doch schön geduldig sein. Und Allah sei um Hilfe wider das gebeten, was ihr beschreibt.“[6] Und, bei Allah, der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hatte sich von seinem Platz noch nicht erhoben, als in der gewohnten Weise eine Offenbarung Allahs über ihn kam. Man bedeckte ihn mit seinem Gewand und legte ihm ein Lederkissen unter sein Haupt. Ich aber fürchtete und sorgte mich nicht, als ich dies sah; ich wusste ja, dass ich unschuldig war und dass Allah mich nicht ungerecht behandeln würde. Nicht so meine Eltern. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt! Kaum kam der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, wieder zu sich, als ich dachte, meine Eltern würden sterben aus Angst, Allah könnte die Behauptung der Leute bestätigt haben. Der Prophet kam zu sich und setzte sich auf. Der Schweiß rann ihm vom Gesicht wie Perlen an einem Wintertag. Während er ihn sich von der Stirn wischte, sprach er: „Freue dich über die Botschaft, Aischa! Allah hat deine Unschuld offenbart.“ Ich aber lobte Allah. Sodann trat der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hinaus vor die Leute, und trug ihnen vor, was Allah offenbart hatte. Dem Misṭaḥ Ibn Uṯāṯa, dem Hassan Ibn Ṯābit und der Ḥamna Bint Ǧaḥš aber, die vor allem jene Ungeheuerlichkeit verbreitet hatten, ließ er die vorgeschriebene Anzahl an Peitschenhieben verabreichen.[7] Nachdem dies über Aischa und ihre Verleumder offenbart worden war, sprach ihr Vater Abu Bakr, der den Misṭaḥ finanziell unterstützte, weil dieser mit ihm verwandt war und Not litt: „Bei Allah, ich werde dem Misṭaḥ nichts mehr geben und werde ihm nicht mehr im Geringsten helfen, nach alledem, was er über Aischa gesagt und was er über uns gebracht hat.“ Daraufhin sandte Allah die Offenbarung in 24:22 herab: „Wahrlich, ich möchte, dass Allah mir vergibt“, sprach Abu Bakr und zahlte an Misṭaḥ wie bisher und schwor, dass er ihm die Unterstützung nie entziehen werde.[8]

 

لَّوْلَا إِذْ سَمِعْتُمُوهُ ظَنَّ الْمُؤْمِنُونَ وَالْمُؤْمِنَاتُ بِأَنفُسِهِمْ خَيْرًا وَقَالُوا هَـٰذَا إِفْكٌ مُّبِينٌ ﴿١٢﴾ لَّوْلَا جَاءُوا عَلَيْهِ بِأَرْبَعَةِ شُهَدَاءَ ۚ فَإِذْ لَمْ يَأْتُوا بِالشُّهَدَاءِ فَأُولَـٰئِكَ عِندَ اللَّـهِ هُمُ الْكَاذِبُونَ ﴿١٣﴾

„Warum dachten die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, als ihr es hörtet, nichts Gutes von ihren eigenen Leuten und sagten: „Das ist eine offenkundige Lüge“? (12) Warum brachten sie dafür nicht vier Zeugen bei? Da sie keine Zeugen beigebracht haben, sind sie es also, die vor Allah die Lügner sind.“ (Der edle Koran 24:12-13)

24:12-13 - Gläubige Männer und Frauen sollten Gutes voneinander denken und üble Nachrede vermeiden. Der Prophet und seine Familie haben das gleiche Recht auf Schutz ihrer Ehre und Würde wie andere Bürger des islamischen Staates. Nach einer Überlieferung von Ibn Ishaq wurde Abu Ayyub von seiner Frau gefragt: „Hast du nicht gehört, was die Leute über Aischa sagen?“ Er antwortete: „Ja. Dies ist die reine Lüge. Würdest du so was tun, Umm Ayyub?“ Sie antwortete: „Nie im Leben!“ Daraufhin sagte Abu Ayyub: „Und Aischa ist bei Allah noch besser als du!“[9] Wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, für seine Beschuldigung einen Beweis herbeizuschaffen, so gilt er als Lügner.[10]

 

وَلَوْلَا فَضْلُ اللَّـهِ عَلَيْكُمْ وَرَحْمَتُهُ فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَةِ لَمَسَّكُمْ فِي مَا أَفَضْتُمْ فِيهِ عَذَابٌ عَظِيمٌ ﴿١٤﴾ إِذْ تَلَقَّوْنَهُ بِأَلْسِنَتِكُمْ وَتَقُولُونَ بِأَفْوَاهِكُم مَّا لَيْسَ لَكُم بِهِ عِلْمٌ وَتَحْسَبُونَهُ هَيِّنًا وَهُوَ عِندَ اللَّـهِ عَظِيمٌ ﴿١٥﴾

„Wäre nicht Allahs Huld und Seine Barmherzigkeit im Diesseits und im Jenseits über euch, hätte euch für das, worauf ihr euch einließt, eine schwere Strafe getroffen. (14) Als ihr es mit euren Zungen übernahmt und ihr mit eurem Mund das ausspracht, wovon ihr keine Kenntnis hattet, da hieltet ihr es für eine geringe Sache, während es vor Allah eine große war.“ (Der edle Koran 24:14-15)

24:14-15 - Obwohl Allah (t) dies als eine strenge Lehre für die heranwachsende muslimische Gemeinschaft bewertet, nimmt Er sie auf in Seine Gnade, statt ihnen die für solch schweres Vergehen angemessene Strafe zukommen zu lassen - trotz der Qualen, die sie dem Propheten, seiner Frau und seinem Freund bereitet haben. Der Ausdruck "mit eurem Mund" bedeutet, dass die Muslime weder mit Wachsamkeit noch mit Verstand, sondern einfach ohne Nachdenken nachgeredet haben. Während ihr dachtet, dass darin keine Sünde besteht, zählt es bei Allah (t) als eine große Sünde. Und obwohl ihr mit diesem Gerede die Mutter der Gläubigen getroffen habt, dachtet ihr, dies hätte keine allzu große Bedeutung. Selbst wenn sie nicht die Frau des Propheten gewesen wäre, so wäre es trotzdem keine unbedeutende Sache.

 

وَلَوْلَا إِذْ سَمِعْتُمُوهُ قُلْتُم مَّا يَكُونُ لَنَا أَن نَّتَكَلَّمَ بِهَـٰذَا سُبْحَانَكَ هَـٰذَا بُهْتَانٌ عَظِيمٌ ﴿١٦﴾ يَعِظُكُمُ اللَّـهُ أَن تَعُودُوا لِمِثْلِهِ أَبَدًا إِن كُنتُم مُّؤْمِنِينَ ﴿١٧﴾ وَيُبَيِّنُ اللَّـهُ لَكُمُ الْآيَاتِ ۚ وَاللَّـهُ عَلِيمٌ حَكِيمٌ ﴿١٨﴾

„Und warum sagtet ihr nicht, als ihr es hörtet: „Es kommt uns nicht zu, darüber zu reden. Gepriesen bist Du! Dies ist eine arge Verleumdung“? (16) Allah ermahnt euch, nie wieder dergleichen zu begehen, wenn ihr Gläubige seid. (17) Und Allah erklärt euch die Gebote; denn Allah ist Allwissend, Allweise.“ (Der edle Koran 24:16-18)

24:16-18 - Als Aischa von den Heuchlern auf dem Rückweg von der Schlacht von Banu Al-Musṭaliq verleumdet wurde, meinte Umar, dies sei eine große Verleumdung. Die Entscheidung Allahs darüber im Koran wurde im 4. Jahr n.H. in Medina offenbart. Die Worte hier sind ein Tadel an die Gläubigen, die ihr Missfallen nicht zum Ausdruck brachten, gleich in dem Moment, als sie davon Kenntnis erhielten. Der Ausdruck "Gepriesen bist Du!" betont die Verpflichtung eines jeden Gläubigen, sich an Allah (t) zu erinnern, wenn immer die Versuchung entsteht, eine Verleumdung zu hören oder weiterzugeben.

 

إِنَّ الَّذِينَ يُحِبُّونَ أَن تَشِيعَ الْفَاحِشَةُ فِي الَّذِينَ آمَنُوا لَهُمْ عَذَابٌ أَلِيمٌ فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَةِ ۚ وَاللَّـهُ يَعْلَمُ وَأَنتُمْ لَا تَعْلَمُونَ ﴿١٩﴾

„Wahrlich, jenen, die wünschen, dass sich Unzucht unter den Gläubigen verbreite, wird im Diesseits und im Jenseits eine schmerzliche Strafe zuteil sein. Und Allah weiß, und ihr wisst nicht.“ (Der edle Koran 24:19)

24:19 - Allein der stillschweigende Wunsch, dass sich Unzucht unter den Gläubigen verbreite, ist eine Sünde, die von Allah (t) bestraft wird. Allein das Gefühl eines Gläubigen in der Form einer Schadenfreude gegenüber seinen Brüdern und Schwestern im Islam ist strafbar; denn er ist dazu verpflichtet, wegen der Fehltritte seiner Gemeindemitglieder traurig zu sein und Allah (t) um Vergebung und Rechtleitung des Übeltäters zu bitten. Dazu gehört ferner die Verdächtigung; denn unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) sagte: „Hütet euch vor jeglicher Verdächtigung; denn jede Verdächtigung ist äußerst trügerisch, und spioniert nicht hintereinander her, und legt nicht die Fehler und Mängel (anderer) bloß, und seid Diener Allah, brüderlich zu einander.“ Ferner sagte er: „Kein Gläubiger bedeckt die Blöße eines anderen Gläubigen, ohne dass Allah (t) am Tag der Auferstehung seine eigene Blöße bedeckt.“[11] Zu der Bedeckung der Blöße gehört auch, dass man die Fehler und Mängel der anderen nicht preisgibt.

 

وَلَوْلَا فَضْلُ اللَّـهِ عَلَيْكُمْ وَرَحْمَتُهُ وَأَنَّ اللَّـهَ رَءُوفٌ رَّحِيمٌ ﴿٢٠﴾ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لَا تَتَّبِعُوا خُطُوَاتِ الشَّيْطَانِ ۚ وَمَن يَتَّبِعْ خُطُوَاتِ الشَّيْطَانِ فَإِنَّهُ يَأْمُرُ بِالْفَحْشَاءِ وَالْمُنكَرِ ۚ وَلَوْلَا فَضْلُ اللَّـهِ عَلَيْكُمْ وَرَحْمَتُهُ مَا زَكَىٰ مِنكُم مِّنْ أَحَدٍ أَبَدًا وَلَـٰكِنَّ اللَّـهَ يُزَكِّي مَن يَشَاءُ ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٢١﴾ 

„Und wäre nicht Allahs Huld und Seine Barmherzigkeit über euch, und wäre Allah nicht Gütig, Erbarmend, (wäret ihr zugrunde gegangen). (20) O ihr, die ihr glaubt, folgt nicht den Schritten Satans. Und wer den Schritten Satans folgt, der gebietet gewiss Schändliches und Unrechtes. Und wäre nicht über euch Allahs Huld und Seine Barmherzigkeit, nicht einer von euch wäre rein geworden; doch Allah macht rein, wen Er will. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.“ (Der edle Koran 24:20-21)

24:20-21 - Alle vorangegangenen Gebote in den obigen Versen dieser Sure bilden einen festen Boden für das gesellschaftliche Leben der Muslime; sie sind ihnen von Allah (t) aus Barmherzigkeit gegeben. Alle anderen niedrigen Verhaltensweisen, die sie zugrunde richten sind Werke unseres Erzfeinds, des Satan, der uns Schändliches und Unrechtes gebietet. So haltet euch, liebe Brüder und Schwestern im Islam, an Allahs Bund mit euch fest; denn dies soll eure Rettung und der rechte Weg sein.[12]

 

وَلَا يَأْتَلِ أُولُو الْفَضْلِ مِنكُمْ وَالسَّعَةِ أَن يُؤْتُوا أُولِي الْقُرْبَىٰ وَالْمَسَاكِينَ وَالْمُهَاجِرِينَ فِي سَبِيلِ اللَّـهِ ۖ وَلْيَعْفُوا وَلْيَصْفَحُوا ۗ أَلَا تُحِبُّونَ أَن يَغْفِرَ اللَّـهُ لَكُمْ ۗ وَاللَّـهُ غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿٢٢﴾

„Und die unter euch, die Reichtum im Überfluss besitzen, sollen nicht schwören, den Anverwandten und den Bedürftigen und den auf Allahs Weg Ausgewanderten nichts zu geben. Sie sollen (vielmehr) vergeben und verzeihen. Wünscht ihr nicht, dass Allah euch vergebe? Und Allah ist Allvergebend, Barmherzig.“ (Der edle Koran 24:22)

24:22 - Dieser Vers wurde offenbart, um Abu Bakr und andere Muslime daran zu erinnern, dass sie, wenn sie Fehler begangen haben, es wünschen, wenn Allah (t) ihnen diese vergibt. So sollten sie dies auch untereinander praktizieren. Dies bezieht sich in erster Linie auf Abu Bakr, Aischas Vater. Ihm hatte Allah (t) reichliches Vermögen zukommen lassen, das er immer im Dienst des Islam und der Muslime einsetzte. Als einer derjenigen, die an der Verleumdungsgeschichte gegen Aischa (r) beteiligt gewesen waren, erwies sich Misṭāḥ, ein Vetter Abu Bakrs, den dieser gewöhnlich finanziell unterstützte. Nun wollte Abu Bakr natürlich diese Hilfe einstellen, aber nach den höchsten Normen islamischer Ethik wurde er aufgefordert, zu vergeben und zu vergessen, und das tat er auch und trug damit zu Frieden und Einheit in der muslimischen Gemeinschaft bei. Die allgemeine Bedeutung ist jedoch für alle Zeiten gültig. Ein freigebiger Schutzherr sollte nicht aus persönlichem Zorn seine Unterstützung einstellen, auch nicht bei schwerwiegenden Vergehen seines Schützlings, wenn dieser zur Einsicht kommt und sein Verhalten ändert. Wenn Allah (t) uns aus Barmherzigkeit vergibt, wer sind wir dann, wenn wir unseren Mitmenschen die Vergebung verweigern?[13] Der Gesandte Allahs hat gesagt: „Wer keine Barmherzigkeit gewährt, dem wird keine Barmherzigkeit zuteilwerden.“ Manche der Gelehrten bezeichnen diesen Vers als den hoffnungsvollsten im ganzen Koran wegen der Sanftheit, mit der er den Sündern begegnet.[14]

 

إِنَّ الَّذِينَ يَرْمُونَ الْمُحْصَنَاتِ الْغَافِلَاتِ الْمُؤْمِنَاتِ لُعِنُوا فِي الدُّنْيَا وَالْآخِرَةِ وَلَهُمْ عَذَابٌ عَظِيمٌ ﴿٢٣﴾ يَوْمَ تَشْهَدُ عَلَيْهِمْ أَلْسِنَتُهُمْ وَأَيْدِيهِمْ وَأَرْجُلُهُم بِمَا كَانُوا يَعْمَلُونَ ﴿٢٤﴾ يَوْمَئِذٍ يُوَفِّيهِمُ اللَّـهُ دِينَهُمُ الْحَقَّ وَيَعْلَمُونَ أَنَّ اللَّـهَ هُوَ الْحَقُّ الْمُبِينُ ﴿٢٥﴾

„Diejenigen, welche den ehrbaren, unbedachten, gläubigen Frauen (Unkeuschheit) vorwerfen, sind im Diesseits und im Jenseits verflucht. Ihnen wird eine schwere Strafe zuteil sein (23) an dem Tage, wo ihre Zungen und ihre Hände und ihre Füße gegen sie das bezeugen werden, was sie getan haben. (24) An dem Tage wird Allah ihnen (alles) nach Gebühr heimzahlen, und sie werden erfahren, dass Allah allein die lautere Wahrheit ist.“ (Der edle Koran 24:23-25)

24:23-25 - Eine muslimische Frau, die die Gebote ihrer Religion gut kennt, handelt klug und vorsichtig, damit sie nicht in Verdacht geraten wird. Manche muslimische Frauen dagegen sind gutgläubig und einfach, weil sie nichts Böses dabei denken und annehmen, dass alle Menschen so gut wie sie sind. Aber auch solche unbeabsichtigten Unachtsamkeiten bringen sie und ihre Angehörigen oft in schwierige Situationen. Diejenigen, die gegen die ehrbaren Frauen falsche Verleumdungen in Umlauf bringen, und ihre gedankenlosen Mitläufer, die dazu beitragen, machen sich eines schweren Vergehens schuldig, und ihre schwerste Strafe ist der Verlust der göttlichen Gnade und der Bürgerrechte. Das bedeutet hier, verflucht zu sein, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. Der Fluch des Diesseits besteht darin, sie zu verbannen, zu meiden und sie die Einsamkeit fühlen zu lassen. Unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) sagte: „Keusche Frauen zu verleumden ist eines der sieben schwersten Sünden.“ Nach einer anderen Überlieferung sagte er: „Eine gottesfürchtige Frau zu verleumden, kann die guten Taten von einhundert Jahren zunichtemachen.“

 

الْخَبِيثَاتُ لِلْخَبِيثِينَ وَالْخَبِيثُونَ لِلْخَبِيثَاتِ ۖ وَالطَّيِّبَاتُ لِلطَّيِّبِينَ وَالطَّيِّبُونَ لِلطَّيِّبَاتِ ۚ أُولَـٰئِكَ مُبَرَّءُونَ مِمَّا يَقُولُونَ ۖ لَهُم مَّغْفِرَةٌ وَرِزْقٌ كَرِيمٌ ﴿٢٦﴾

„Schlechte Frauen sind für schlechte Männer, und schlechte Männer sind für schlechte Frauen. Und gute Frauen sind für gute Männer, und gute Männer sind für gute Frauen; sie sind frei von all dem, was sie (die Verleumder) sagen. Auf sie wartet Vergebung und eine ehrenvolle Versorgung.“ (Der edle Koran 24:26)

24:26 - Der Wortlaut über die Vergebung in diesem Vers ist umfassend und kann so verstanden werden, dass diese für alle Unachtsamkeiten und Fehler gilt, die sie vielleicht unbeabsichtigt begangen haben mögen.[15]

 

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لَا تَدْخُلُوا بُيُوتًا غَيْرَ بُيُوتِكُمْ حَتَّىٰ تَسْتَأْنِسُوا وَتُسَلِّمُوا عَلَىٰ أَهْلِهَا ۚ ذَٰلِكُمْ خَيْرٌ لَّكُمْ لَعَلَّكُمْ تَذَكَّرُونَ ﴿٢٧﴾فَإِن لَّمْ تَجِدُوا فِيهَا أَحَدًا فَلَا تَدْخُلُوهَا حَتَّىٰ يُؤْذَنَ لَكُمْ ۖ وَإِن قِيلَ لَكُمُ ارْجِعُوا فَارْجِعُوا ۖ هُوَ أَزْكَىٰ لَكُمْ ۚ وَاللَّـهُ بِمَا تَعْمَلُونَ عَلِيمٌ ﴿٢٨﴾ لَّيْسَ عَلَيْكُمْ جُنَاحٌ أَن تَدْخُلُوا بُيُوتًا غَيْرَ مَسْكُونَةٍ فِيهَا مَتَاعٌ لَّكُمْ ۚ وَاللَّـهُ يَعْلَمُ مَا تُبْدُونَ وَمَا تَكْتُمُونَ ﴿٢٩﴾ 

„O ihr, die ihr glaubt, betretet keine anderen Wohnungen als die euren, bevor ihr nicht um Erlaubnis gebeten und ihre Bewohner gegrüßt habt. Das ist besser für euch, wenn ihr euch ermahnen lasst. (27) Und wenn ihr niemanden darin findet, so tretet nicht eher ein, als bis euch die Erlaubnis (dazu) gegeben wird. Und wenn zu euch gesprochen wird: „Kehrt um“, dann kehrt um; das ist reiner für euch. Und Allah weiß wohl, was ihr tut. (28) Es ist für euch keine Sünde, wenn ihr in unbewohnte Häuser eintretet, die euch von Nutzen sind. Und Allah weiß, was ihr kundtut und was ihr verbergt.“ (Der edle Koran 24:27-29)

24:27-29 - In der vorislamischen Zeit war es üblich, ohne Erlaubnis in fremde Häuser einzudringen. Erst nachdem der Fremde bereits eingetreten war, machte er sich bemerkbar. Somit bestand manchmal die Möglichkeit, die Bewohner in einer prekären Situation zu bringen. In diesem Versblock sorgt der Islam nunmehr für Hausfrieden und Anstandsregeln, damit Eintracht und Frieden in der islamischen Gesellschaft herrschen. Die Bitte hier um freundliche Erlaubnis beschränkt sich nur auf Häuser anderer. Bewohnt man selbst das Haus, so genügt die Begrüßung der Mitbewohner und ein Zeichen, um eventuell die Mutter oder die Schwester auf sich aufmerksam zu machen; denn sie könnten in einem Zustand sein, in dem die Anwesenheit Dritter unangenehm für sie ist. Nach einer Überlieferung von Abdullah Ibn Mas´ud (r) soll man nach der Sunna des Propheten (صلى الله عليه و سلم) sogar bei einem Besuch bei der eigenen Ehefrau im eigenen Haus seine Ankunft ankündigen. Die Aufforderung "Kehrt zurück!" bedeutet nach Ansicht der Rechtsgelehrten eine Aufforderung zum buchstäblichen Zurückgehen, indem man auch von der Tür weggeht. Niemand hat das Recht, den anderen zu einem Treffen zu zwingen oder in Verlegenheit zu bringen, indem er vor dessen Tür stehenbleibt. Dies sollte man auf der Stelle tun, ohne Verzug oder Abwarten, auch ohne Anstoß daran zu nehmen oder gar das Gefühl der Kränkung zu empfinden. Bei den unbewohnten Häusern in 24:29 handelt es sich um Läden, Lagerhäuser, Gasthäuser und ähnliches des öffentlichen Lebens; also um Einrichtungen, die zu anderen allgemeinen nützlichen Zwecken errichtet worden sind.

 

قُل لِّلْمُؤْمِنِينَ يَغُضُّوا مِنْ أَبْصَارِهِمْ وَيَحْفَظُوا فُرُوجَهُمْ ۚ ذَٰلِكَ أَزْكَىٰ لَهُمْ ۗ إِنَّ اللَّـهَ خَبِيرٌ بِمَا يَصْنَعُونَ ﴿٣٠﴾

„Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig.“ (Der edle Koran 24:30)

24:30 - Der Islam sorgt nicht nur für den Frieden in der Gesellschaft,[16] sondern erzieht noch das Individuum zum feinen, reinen Benehmen. Zum feinen Benehmen gehört nicht das sog. "Angaffen", bis man den "Angegafften" mit den Augen verletzt und in Verlegenheit bringt. Der "Angaffer" selbst verletzt mit seinem Verhalten seine eigene Keuschheit, die er nach dem Koran wahren soll. Das hier gemachte Gebot bezieht sich primär auf die geschlechtliche Beziehung zwischen Mann und Frau und gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.[17] Denn die Keuschheit zu wahren, ist die natürliche Folge der Senkung der Blicke oder auch der zweite Schritt auf dem Weg der Selbstbeherrschung. Deshalb werden beide in einem Vers erwähnt. In diesem Zusammenhang sagte unser Prophet (صلى الله عليه و سلم): „Der erste Blick ist für dich, und der zweite ist gegen dich.“ Dies bedeutet, dass es sich bei dem ersten Blick um die Wahrnehmung durch die Sehkraft der Augen handelt, und diese ist nicht strafbar, während beim zweiten Blick die willkürliche Handlung des Menschen gemeint ist, für die er verantwortlich ist.[18]

 

وَقُل لِّلْمُؤْمِنَاتِ يَغْضُضْنَ مِنْ أَبْصَارِهِنَّ وَيَحْفَظْنَ فُرُوجَهُنَّ وَلَا يُبْدِينَ زِينَتَهُنَّ إِلَّا مَا ظَهَرَ مِنْهَا ۖ وَلْيَضْرِبْنَ بِخُمُرِهِنَّ عَلَىٰ جُيُوبِهِنَّ ۖ وَلَا يُبْدِينَ زِينَتَهُنَّ إِلَّا لِبُعُولَتِهِنَّ أَوْ آبَائِهِنَّ أَوْ آبَاءِ بُعُولَتِهِنَّ أَوْ أَبْنَائِهِنَّ أَوْ أَبْنَاءِ بُعُولَتِهِنَّ أَوْ إِخْوَانِهِنَّ أَوْ بَنِي إِخْوَانِهِنَّ أَوْ بَنِي أَخَوَاتِهِنَّ أَوْ نِسَائِهِنَّ أَوْ مَا مَلَكَتْ أَيْمَانُهُنَّ أَوِ التَّابِعِينَ غَيْرِ أُولِي الْإِرْبَةِ مِنَ الرِّجَالِ أَوِ الطِّفْلِ الَّذِينَ لَمْ يَظْهَرُوا عَلَىٰ عَوْرَاتِ النِّسَاءِ ۖ وَلَا يَضْرِبْنَ بِأَرْجُلِهِنَّ لِيُعْلَمَ مَا يُخْفِينَ مِن زِينَتِهِنَّ ۚ وَتُوبُوا إِلَى اللَّـهِ جَمِيعًا أَيُّهَ الْمُؤْمِنُونَ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ ﴿٣١﴾

„Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen - bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und dass sie ihre Tücher um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen. Und wendet euch allesamt reumütig Allah zu, o ihr Gläubigen, auf dass ihr erfolgreich sein mögt.“ (24:31)

24:31 - Der Schmuck, der an Gesicht und Händen sichtbar ist, kann in der Öffentlichkeit sichtbar bleiben; denn Gesicht und Hände zu zeigen ist erlaubt gemäß den Worten des Propheten zu Asma Bint Abi Bakr, Schwester Aischas und Schwägerin des Propheten (صلى الله عليه و سلم), die vor ihm in ziemlich freizügiger Kleidung erschien: „O, Asma! Wenn die Frau ihre Geschlechtsreife erlangt hat, dann sollte nichts von ihr zu sehen sein außer diesem.“ Und er zeigte auf sein Gesicht und seine Hände.[19]

24:31 - Über die Bedeckung der Frauenfüße gibt es unter den Rechtsgelehrten folgende herrschende Meinung: In seinem Buch "Hijab Al-Mar’a-l-muslima" (Bedeckende Kleidung der muslimischen Frau) geht der bekannte Hadis-Forscher, Scheych Nasereddīn Al-Albanyy, davon aus, dass die Kleidung der muslimischen Frau zur Zeit der Offenbarung deren Füße zudeckten. Als aber einige Frauen ihre Füße auf den Boden stampften, um die Menschen auf den Klang ihrer Fußringe aufmerksam zu machen, wurde der Koranvers 24:31 offenbart, in dem es heißt: „Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen.“ Damit schließt sich Albanyy der Meinung von Saukanyy, in seinem Werk "Nail Al-Auṭār", an. Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, sagte: „Als der Vers „(...) und dass sie ihre Tücher über ihre Kleidungsausschnitte ziehen (...)“ offenbart wurde, nahmen die Frauen ihre Unterröcke, schnitten Teile davon am Rand ab, warfen diese dann über den Kopf und bedeckten damit ihre Gesichter.“[20] Die Rechtsgelehrten haben diesen Koran-Vers ganz klar erläutert und gesagt: Mit den Kleidungsausschnitten seien alle Öffnungen am Kleid gemeint; darunter der Halsausschnitt, die Ärmellosen Hemden, Blusen, Kleidungen, die an der Seite Öffnungen haben, um an die Unterkleidung zu gelangen, wo manchmal Geld und Wertsachen aufbewahrt werden. Ferner der Ausschnitt an der Brust, um das Kind stillen zu können. Mit dem Ausdruck "und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen" sind alle Teile des Körpers, an denen Schmuck getragen werden kann, wie z.B. Hals, Ohren, Haar, Oberarm, Hand- und Fußgelenk, gemeint. Ausnahme davon ist, "was davon sichtbar sein darf". Damit sind die Ringe am Finger gemeint, weil die Frau zum Bedecken ihrer Hände nicht verpflichtet ist. Ferner ist damit die unabsichtliche Bewegung der Frau gemeint, wodurch Schmuck zum Vorschein kommt, wie z.B. der Einsatz der Frauen in einem Kriegsgebiet, der im folgenden Hadis so geschildert wird: Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Als sich manche Leute am Tage der Schlacht von Uhud vom Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, entfernten, blieb Abu Talha mit seinem Schild standhaft als Schutzwall vor dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. Er (Abu Talha) war ein guter und starker Bogenschütze, der an jenem Tag zwei oder drei Bogen (unter seiner Zugstärke) brach. Manche Männer kamen gewöhnlich zum Propheten mit einem Pfeilbehälter, und er sagte zu ihnen: „Legt sie bereit für Abu Talha.“ Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, beobachtete zwecks Aufsicht die Kämpfer und Abu Talha sagte zu ihm: „Mein Vater und meine Mutter mögen für dich ihr Leben geben! Halte die Aufsicht nicht, damit dich kein Pfeil des Feindes trifft. Mein Leben setze ich für dein Leben ein! An jenem Tag sah ich die hochgekrempelten Ärmel und die Fußringe von Aischa Bint Abi  Bakr und Umm Sulaim,   während sie die Wasserschläuche aufstützten und den Leuten zu trinken gaben, alsdann zurückkehrten, um diese nachzufüllen, und dann wiederkamen, um den Leuten wiederum zu trinken zu geben.“

 

وَأَنكِحُوا الْأَيَامَىٰ مِنكُمْ وَالصَّالِحِينَ مِنْ عِبَادِكُمْ وَإِمَائِكُمْ ۚ إِن يَكُونُوا فُقَرَاءَ يُغْنِهِمُ اللَّـهُ مِن فَضْلِهِ ۗ وَاللَّـهُ وَاسِعٌ عَلِيمٌ ﴿٣٢﴾ وَلْيَسْتَعْفِفِ الَّذِينَ لَا يَجِدُونَ نِكَاحًا حَتَّىٰ يُغْنِيَهُمُ اللَّـهُ مِن فَضْلِهِ ۗ وَالَّذِينَ يَبْتَغُونَ الْكِتَابَ مِمَّا مَلَكَتْ أَيْمَانُكُمْ فَكَاتِبُوهُمْ إِنْ عَلِمْتُمْ فِيهِمْ خَيْرًا ۖ وَآتُوهُم مِّن مَّالِ اللَّـهِ الَّذِي آتَاكُمْ ۚ وَلَا تُكْرِهُوا فَتَيَاتِكُمْ عَلَى الْبِغَاءِ إِنْ أَرَدْنَ تَحَصُّنًا لِّتَبْتَغُوا عَرَضَ الْحَيَاةِ الدُّنْيَا ۚ وَمَن يُكْرِههُّنَّ فَإِنَّ اللَّـهَ مِن بَعْدِ إِكْرَاهِهِنَّ غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿٣٣﴾ وَلَقَدْ أَنزَلْنَا إِلَيْكُمْ آيَاتٍ مُّبَيِّنَاتٍ وَمَثَلًا مِّنَ الَّذِينَ خَلَوْا مِن قَبْلِكُمْ وَمَوْعِظَةً لِّلْمُتَّقِينَ ﴿٣٤﴾

„Und verheiratet diejenigen von euch, die ledig sind, und die guten unter euren Sklaven, männliche wie weibliche. Wenn sie arm sind, so wird Allah sie aus Seiner Fülle reich machen; denn Allah ist Allumfassend, Allwissend. (32) Und diejenigen, die keine (Gelegenheit) zur Ehe finden, sollen sich keusch halten, bis Allah sie aus Seiner Fülle reich macht. Und jene, die ihr von Rechts wegen besitzt - wenn welche von ihnen eine Freilassungsurkunde begehren, (so) stellt sie ihnen aus, falls ihr von ihnen Gutes wisst; und gebt ihnen von Allahs Reichtum, den Er euch gegeben hat. Und zwingt eure Sklavinnen nicht zur Prostitution, wenn sie ein ehrbares Leben führen wollen, nur um die Güter des irdischen Lebens zu erlangen. Werden sie aber (zur Prostitution) gezwungen, dann wird Allah gewiss nach ihrem erzwungenen Tun Allvergebend und Barmherzig (zu ihnen) sein. (33) Und wahrlich, Wir haben euch deutliche Zeichen niedergesandt und das Beispiel derer, die vor euch dahingingen, und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen.“ (Der edle Koran 24:32-34)

24:32-34 - Nach Ali soll man dem Sklaven ein Viertel erlassen. Nach Ibn Abbas soll man dem Sklaven für seinen Freibrief ein kleines Geschenk geben. Von Umar ist überliefert, dass er einem seiner Sklaven namens Abu Umaiyya einen Freibrief ausstellte, und zwar war das der erste Sklave, der im Islam einen Freibrief erhielt. Als dieser nun mit der Anfangsrate zu Umar kam, gab Umar ihm diese zurück und sagte: "Nimm es als Hilfe für deinen Freilassungsvertrag!" Darauf erwiderte der Sklave: "Wenn du das bis zur Entrate hinausgeschoben hättest?" Umar antwortete: "Ich fürchte, dass ich die nicht mehr erreichen werde." Nach Ansicht von Abu Hanifa ist dies als eine Empfehlung zu verstehen. Er hat gesagt: Es handelt sich beim Freibrief um einen gegenseitigen Vertrag zum Austausch von Vermögenswerten, und man kann ebenso wenig zum Nachlass zwingen wie beim Kauf. In einem Hadis ist es überliefert, dass Huwaitib Ibn Abdul‘uzza einen Sklaven namens As-Sabiḥ hatte, der seinen Patron um einen Freibrief bat. Der weigerte sich jedoch, worauf der vorliegende Vers herabkam. Weiter ist überliefert: Die Mägde der vorislamischen Araber mussten für ihre Herren Prostitution treiben. Abdullah Ibn Ubaiyy, das Oberhaupt der "Heuchelei", hatte sechs Mägde, die er zur Hurerei zwang und denen er allerlei Abgaben auferlegte. Als zwei davon beim Gesandten Allahs Klage führten, kam der vorliegende Vers herab.[21]

 

اللَّـهُ نُورُ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ ۚ مَثَلُ نُورِهِ كَمِشْكَاةٍ فِيهَا مِصْبَاحٌ ۖ الْمِصْبَاحُ فِي زُجَاجَةٍ ۖ الزُّجَاجَةُ كَأَنَّهَا كَوْكَبٌ دُرِّيٌّ يُوقَدُ مِن شَجَرَةٍ مُّبَارَكَةٍ زَيْتُونَةٍ لَّا شَرْقِيَّةٍ وَلَا غَرْبِيَّةٍ يَكَادُ زَيْتُهَا يُضِيءُ وَلَوْ لَمْ تَمْسَسْهُ نَارٌ ۚ نُّورٌ عَلَىٰ نُورٍ ۗ يَهْدِي اللَّـهُ لِنُورِهِ مَن يَشَاءُ ۚ وَيَضْرِبُ اللَّـهُ الْأَمْثَالَ لِلنَّاسِ ۗ وَاللَّـهُ بِكُلِّ شَيْءٍ عَلِيمٌ ﴿٣٥﴾

„Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist gleich einer Nische, in der sich eine Lampe befindet: Die Lampe ist in einem Glas; das Glas gleich einem funkelnden Stern. Angezündet (wird die Lampe) von einem gesegneten Ölbaum, der weder östlich noch westlich ist, dessen Öl beinahe leuchten würde, auch wenn das Feuer es nicht berührte. Licht über Licht. Allah leitet zu Seinem Licht, wen Er will. Und Allah prägt Gleichnisse für die Menschen, und Allah kennt alle Dinge.“ (Der edle Koran 24:35)

24:35 - Hier lesen wir die Worte des bekannten "Lichtverses" in dieser Sure, über den die Gelehrten seit Jahrhunderten viel geschrieben und erklärt haben. Eine endgültige befriedigende Erläuterung ist dennoch nicht erreicht, da man immer wieder vor der Definition des Lichtes mit vielen offenen Fragen steht. Denn wir wissen seit der Schulzeit, dass das physikalische Licht eine Geschwindigkeit von 299.792,2 km/h hat und stellt nur eine Reflektion einer Lichtquelle dar, von der es abhängig bleibt; d.h. wenn die Lichtspendende Quelle verschwindet, so verschwindet auch die Helligkeit mit ihr. Nach den Worten dieses Verses ist Allah (t) das wahre Licht, das nie verschwindet. Wir kommen noch einen Schritt weiter zum Begriff Licht, wenn wir von der Definition des Korans ausgehen, dass "Licht" für Wissen und "Finsternis" für Unwissenheit identisch sind.[22] In diesem Vers spielt das Wort "gleich" insofern eine Rolle, dass Allah (t) hier nur mittels einer Parabel zu definieren ist; denn nichts ist Ihm gleich,[23] und deswegen kann auch nichts mit Ihm verglichen werden.[24] Die Parabel von Seinem Licht soll deshalb auch nicht Seine Realität ausdrücken, die jedem erschaffenen Wesen unvorstellbar und nicht in menschlicher Sprache auszudrücken ist. Die drei Komponente in dieser Parabel drehen sich um Dinge, die für die Menschen in jener Zeit der Offenbarung verständlich sind: Nische, Lampe und Glas. Die Nische ist gewöhnlich eine Vertiefung in einer Wand. Hier handelt es sich um eine andere Art von Nischen, die einer Durchreiche in einer Trennwand ähnlich ist, in der die Öllampe gestellt wird, damit zwei Räumlichkeiten mit einer einzigen Lichtquelle beleuchtet werden können. Wenn man sich in einem Raum befindet, so sieht er das Licht von einer Seite kommend, was nicht der Fall ist, wenn er in dem anderen Raum steht. Also "weder östlich noch westlich". Das Glas ist das reflektierende Medium, durch das das Licht vervielfacht und verstärkt durchdrängt und strahlt wie ein funkelnder Stern. Man darf damit nicht rechnen, dass die gemeinte Lampe in diesem Vers irgendwann ausgeht, weil ihr Öl verbraucht ist. Nein! Denn hier geht es um eine andere besondere Quelle, die nie versiegt: Es handelt sich um einen gesegneten Ölbaum, von dem sie gespeist wird. Über die ewige Dauer der Ölquelle hinaus ist ihr Öl so rein, dass es vor lauter Reinheit beinahe von selbst leuchten würde - "auch wenn das Feuer es nicht berührte". Also Licht über Licht in Hülle und Fülle und in aller Ewigkeit.[25] Die Örtlichkeit des Ölbaums ist mit dem Ausdruck "weder östlich noch westlich" aufgehoben wie die Aufhebung der Örtlichkeit des Lichtes aus der Nische zwischen den zwei Räumlichkeiten, weil Allah Selbst, Der hier das Licht der Himmel und der Erde ist, keine Örtlichkeit hat.

 

فِي بُيُوتٍ أَذِنَ اللَّـهُ أَن تُرْفَعَ وَيُذْكَرَ فِيهَا اسْمُهُ يُسَبِّحُ لَهُ فِيهَا بِالْغُدُوِّ وَالْآصَالِ ﴿٣٦﴾رِجَالٌ لَّا تُلْهِيهِمْ تِجَارَةٌ وَلَا بَيْعٌ عَن ذِكْرِ اللَّـهِ وَإِقَامِ الصَّلَاةِ وَإِيتَاءِ الزَّكَاةِ ۙ يَخَافُونَ يَوْمًا تَتَقَلَّبُ فِيهِ الْقُلُوبُ وَالْأَبْصَارُ ﴿٣٧﴾ لِيَجْزِيَهُمُ اللَّـهُ أَحْسَنَ مَا عَمِلُوا وَيَزِيدَهُم مِّن فَضْلِهِ ۗ وَاللَّـهُ يَرْزُقُ مَن يَشَاءُ بِغَيْرِ حِسَابٍ ﴿٣٨﴾ 

„(Es ist) in Häusern, für die Allah die Erlaubnis erteilte, sie sollen errichtet werden und Sein Name soll darin verkündet werden. Darin preisen (sie) Ihn am Morgen und am Abend (36) - Männer, die weder Ware noch Handel vom Gedenken an Allah abhält und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Zekat; sie fürchten einen Tag, an dem sich Herzen und Augen verdrehen werden. (37) Damit Allah sie belohne für die besten ihrer Taten und ihnen reichlich gebe aus Seiner Fülle. Und Allah versorgt ja, wen Er will, ohne zu rechnen.“ (Der edle Koran 24:36-38)

24:36 - Das in 24:35 vorangegangen Licht.[26] findet man in den Moscheen, Allahs Häusern, in Dessen Namen und nur mit Seiner Erlaubnis errichtet werden dürfen. D.h., dass jede Moschee, die nicht zum Wohlwollen Allahs und aus weltlichen, politischen, parteiischen, Prestigegründen usw. gebaut ist, nicht unter den Begriff "Allahs Haus" fällt. Einige Kommentatoren verstehen hierunter bestimmte Moscheen wie die Kaaba in Mekka oder die Moscheen von Medina und Jerusalem; denn sie werden besonders in Ehren gehalten. Unser Prophet (صلى الله عليه و سلم) sagte: „Wer eine Moschee von seinem Vermögen errichtet, dem baut Allah (t) ein Haus im Paradies.“ Und Aischa (r), Gattin des Propheten (صلى الله عليه و سلم), berichtete: „Der Prophet befahl uns, Moscheen in unseren Häusern zu errichten, sie rein zu halten und sie zu parfümieren.“ Deshalb gehen manche Gelehrten davon aus, dass der koranische Begriff "Häuser" sowohl für Moscheen als auch für Privathäuser der Gläubigen gilt, in denen Gebetsstätte eingerichtet sind.

24:37-38 - Die Moscheen zum Gebet aufzusuchen, ist eine alleinige Pflicht der Männer. Den Frauen ist der Besuch der Moscheen und die Teilnahme an den Gebeten zwar erlaubt, aber für sie besteht keine Pflicht dazu, weder für das Freitagsgebet noch für das Gemeinschaftsgebet. Deshalb werden hier nur "Männer" erwähnt, die sich vielleicht gerade auf dem Markt befänden und den Gebetsruf aus der Moschee hörten, während sie mit ihrer Ware und Handelsgeschäften vertieft wären. Die Verrichtung des Gebets und die Entrichtung der Zekat sind zwei Gebote des Korans, die überwiegend zusammen erwähnt werden.[27]

 

وَالَّذِينَ كَفَرُوا أَعْمَالُهُمْ كَسَرَابٍ بِقِيعَةٍ يَحْسَبُهُ الظَّمْآنُ مَاءً حَتَّىٰ إِذَا جَاءَهُ لَمْ يَجِدْهُ شَيْئًا وَوَجَدَ اللَّـهَ عِندَهُ فَوَفَّاهُ حِسَابَهُ ۗ وَاللَّـهُ سَرِيعُ الْحِسَابِ ﴿٣٩﴾ أَوْ كَظُلُمَاتٍ فِي بَحْرٍ لُّجِّيٍّ يَغْشَاهُ مَوْجٌ مِّن فَوْقِهِ مَوْجٌ مِّن فَوْقِهِ سَحَابٌ ۚ ظُلُمَاتٌ بَعْضُهَا فَوْقَ بَعْضٍ إِذَا أَخْرَجَ يَدَهُ لَمْ يَكَدْ يَرَاهَا ۗ وَمَن لَّمْ يَجْعَلِ اللَّـهُ لَهُ نُورًا فَمَا لَهُ مِن نُّورٍ ﴿٤٠﴾

„Die aber ungläubig sind - ihre Taten sind wie eine Luftspiegelung in einer Ebene: Der Dürstende hält sie für Wasser, bis er, wenn er hinzutritt, sie als Nichts vorfindet. Doch nahebei findet er Allah, Der ihm seine Abrechnung vollzieht; und Allah ist schnell im Abrechnen. (39) Oder (die Ungläubigen sind) wie Finsternisse in einem tiefen Meer: Eine Woge bedeckt es, über ihr ist (noch) eine Woge, darüber ist eine Wolke; Finsternisse, eine über der anderen. Wenn er seine Hand ausstreckt, kann er sie kaum sehen; und wem Allah kein Licht gibt - für den ist kein Licht.“ (Der edle Koran 24:39-40)

24:39-40 - Hier geht es um die bekannte Parallelität des Koran: Während in den Versen 24:37-38 eine Art von Menschen beschrieben wird, die den göttlichen Lohn für ihren Glauben und ihre Gottesfurcht erhalten werden, lesen wir in diesem Versblock über die Ungläubigen, deren Lage in zwei Gleichnissen gegeben werden. Die Luftspiegelung (Fata Morgana) ist ein seltsames Phänomen in der Wüste, das durch Illusion und optische Täuschung zustande kommt. Ein einsamer Wüstenreisender, der fast verdurstet, sieht plötzlich eine weite Wasserfläche. Er geht in diese Richtung, immer weiter - und findet nichts. Die Täuschung, die er selbst akzeptiert hatte, führt zu seinem Untergang. Ausgerechnet Allah (t), Den er ständig geleugnet und mit Dem er sich verfeindet hatte, findet er dort Den auf sich warten, Der ihm seine Abrechnung vollzieht. Das zweite Gleichnis schildert den Zustand aller Ungläubigen und Heuchler. Sie sind diejenigen, die sich in völliger Finsternis verloren haben, ein scharfer Kontrast zu "Licht über Licht" oben in Vers 35. Dort haben wir gelesen, dass Allah (t) die wahre Lichtquelle ist. Wer sich von diesem Licht abtrennt, befindet sich in tiefster Finsternis.

 

أَلَمْ تَرَ أَنَّ اللَّـهَ يُسَبِّحُ لَهُ مَن فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ وَالطَّيْرُ صَافَّاتٍ ۖ كُلٌّ قَدْ عَلِمَ صَلَاتَهُ وَتَسْبِيحَهُ ۗ وَاللَّـهُ عَلِيمٌ بِمَا يَفْعَلُونَ ﴿٤١﴾ وَلِلَّـهِ مُلْكُ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ ۖ وَإِلَى اللَّـهِ الْمَصِيرُ ﴿٤٢﴾

„Hast du nicht gesehen, dass Allah es ist, Den alle lobpreisen, die in den Himmeln und auf Erden sind, und sogar die Vögel im Schwebeflug? Jedes (Geschöpf) kennt seine eigene (Weise von) Gebet und Lobpreisung. Und Allah weiß wohl, was sie tun. (41) Und Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde, und zu Allah ist die Heimkehr.“ (Der edle Koran 24:41-42)

24:41-42 - Mit der Frage "Hast du nicht gesehen" wird jeder Mensch zu allen Orten und Zeiten angesprochen. Denn er - der Mensch - ist nicht das einzige Geschöpf im gewaltigen Universum, das Allah lobpreist. Jedes der vielen Arten hat seine eigene Weise, Allah zu preisen, Ihn zu verherrlichen und zu Ihm zu beten. Dies muss nicht unbedingt mit Worten und Bewegungen geschehen, die der Mensch kennt. Im Gegenteil zu den Engeln und zu den anderen erwähnten Geschöpfen ist der Mensch mit Entscheidungskraft erschaffen; deshalb ist er der, der die Lobpreisung seines Herrn ablehnt oder vernachlässigt. Wer dies tut, soll wissen, dass Allahs das Königreich der Himmel und der Erde ist, und zu Ihm ist die Heimkehr aller Dinge.[28]

 

أَلَمْ تَرَ أَنَّ اللَّـهَ يُزْجِي سَحَابًا ثُمَّ يُؤَلِّفُ بَيْنَهُ ثُمَّ يَجْعَلُهُ رُكَامًا فَتَرَى الْوَدْقَ يَخْرُجُ مِنْ خِلَالِهِ وَيُنَزِّلُ مِنَ السَّمَاءِ مِن جِبَالٍ فِيهَا مِن بَرَدٍ فَيُصِيبُ بِهِ مَن يَشَاءُ وَيَصْرِفُهُ عَن مَّن يَشَاءُ ۖ يَكَادُ سَنَا بَرْقِهِ يَذْهَبُ بِالْأَبْصَارِ ﴿٤٣﴾يُقَلِّبُ اللَّـهُ اللَّيْلَ وَالنَّهَارَ ۚ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَعِبْرَةً لِّأُولِي الْأَبْصَارِ ﴿٤٤﴾ 

„Hast du nicht gesehen, dass Allah die Wolken einhertreibt, sie dann zusammenfügt, sie dann aufeinander schichtet, so dass du Regen aus ihrer Mitte hervorströmen siehst? Und Er sendet vom Himmel Berge (von Wolken) nieder, in denen Hagel ist, und Er trifft damit, wen Er will, und wendet ihn ab, von wem Er will. Der Glanz Seines Blitzes nimmt fast das Augenlicht. (43) Allah lässt die Nacht und den Tag wechseln. Hierin liegt wahrlich eine Lehre für solche, die sehen können.“ (Der edle Koran 24:43-44)

24:43-44 - Wer Wolken genau beobachtet, kann diese Phänomene sehen - dünne Wolken, die phantastische Formen annehmen, sich zusammenschließen und Substanz annehmen, sich dann auftürmen, zusammenballen und ihren Regen herabfallen lassen. Und die schweren dunklen Wolken in höheren Regionen, die Hagel bringen - wie verschieden sind sie doch und dennoch wie gleich! Sie gleichen beinahe Gebirgen. Und wenn sie ihre Hagelschauer loslassen, treffen sie damit eine Gegend und lassen die andere verschont. Und wie aus solchen Wolken blendende Blitze hervorbrechen! Können wir in diesem Buch der Natur nicht die Hand des Allmächtigen sehen? Seine Macht, Weisheit und Güte sind ebenso deutlich in den regelmäßigen Naturphänomenen wie in der Folge von Tag und Nacht zu sehen, wie in den von der Jahreszeit bedingten oder völlig unregelmäßigen Bewegungen der Wolken, dem Regen und dem Hagel.[29]

 

وَاللَّـهُ خَلَقَ كُلَّ دَابَّةٍ مِّن مَّاءٍ ۖ فَمِنْهُم مَّن يَمْشِي عَلَىٰ بَطْنِهِ وَمِنْهُم مَّن يَمْشِي عَلَىٰ رِجْلَيْنِ وَمِنْهُم مَّن يَمْشِي عَلَىٰ أَرْبَعٍ ۚ يَخْلُقُ اللَّـهُ مَا يَشَاءُ ۚ إِنَّ اللَّـهَ عَلَىٰ كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ ﴿٤٥﴾ لَّقَدْ أَنزَلْنَا آيَاتٍ مُّبَيِّنَاتٍ ۚ وَاللَّـهُ يَهْدِي مَن يَشَاءُ إِلَىٰ صِرَاطٍ مُّسْتَقِيمٍ ﴿٤٦﴾

„Und Allah hat jedes Lebewesen aus Wasser erschaffen. Unter ihnen sind manche, die auf ihren Bäuchen kriechen, und unter ihnen sind manche, die auf zwei Beinen gehen, und unter ihnen sind manche, die sich auf vieren fortbewegen. Allah schafft, was Er will. Wahrlich, Allah hat Macht über alle Dinge. (45) Wahrlich, Wir haben deutliche Zeichen herabgesandt. Und Allah leitet, wen Er will, auf den geraden Weg.“ (Der edle Koran 24:45-46)

24:45 - Die moderne Wissenschaft bejaht die koranische Angabe, die vor mehr als 1400 Jahren offenbart wurde. Von den Lebewesen, die aus Wasser erschaffen sind, sind - ebenfalls nach koranischen Angaben - die Engel und Jinn ausgenommen; denn diese sind aus Licht bzw. Feuer entstanden. Hierzu kann die Wissenschaft keine Information geben, weil diese Kenntnis nur Allah (t) durch die Offenbarung und das Prophetentum zu verdanken ist. Der Vers macht uns in diesem Zusammenhang aufmerksam auf folgende Tatsache: Obwohl diese Lebewesen aus Wasser, d.h. aus derselben Substanz, erschaffen sind, sind sie dennoch verschieden in ihrer Fortbewegungsnatur, wie z.B. Fische, Reptilien, Vögel, Vieh, Würmer, Schlangen, Tausendfüßler, Spinnen, Insekten usw.[30]

24:46 - Allah (t) nennt die vorangegangenen Beispiele aus Seiner Schöpfung[31] "deutliche Zeichen". Alle Menschen, die Verstand und Augen haben, sehen und begreifen, was Allah in der Schrift herabkommen ließ.

 

وَيَقُولُونَ آمَنَّا بِاللَّـهِ وَبِالرَّسُولِ وَأَطَعْنَا ثُمَّ يَتَوَلَّىٰ فَرِيقٌ مِّنْهُم مِّن بَعْدِ ذَٰلِكَ ۚ وَمَا أُولَـٰئِكَ بِالْمُؤْمِنِينَ ﴿٤٧﴾ وَإِذَا دُعُوا إِلَى اللَّـهِ وَرَسُولِهِ لِيَحْكُمَ بَيْنَهُمْ إِذَا فَرِيقٌ مِّنْهُم مُّعْرِضُونَ ﴿٤٨﴾ وَإِن يَكُن لَّهُمُ الْحَقُّ يَأْتُوا إِلَيْهِ مُذْعِنِينَ ﴿٤٩﴾ أَفِي قُلُوبِهِم مَّرَضٌ أَمِ ارْتَابُوا أَمْ يَخَافُونَ أَن يَحِيفَ اللَّـهُ عَلَيْهِمْ وَرَسُولُهُ ۚ بَلْ أُولَـٰئِكَ هُمُ الظَّالِمُونَ ﴿٥٠﴾ إِنَّمَا كَانَ قَوْلَ الْمُؤْمِنِينَ إِذَا دُعُوا إِلَى اللَّـهِ وَرَسُولِهِ لِيَحْكُمَ بَيْنَهُمْ أَن يَقُولُوا سَمِعْنَا وَأَطَعْنَا ۚ وَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ ﴿٥١﴾ وَمَن يُطِعِ اللَّـهَ وَرَسُولَهُ وَيَخْشَ اللَّـهَ وَيَتَّقْهِ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْفَائِزُونَ ﴿٥٢﴾

„Und sie sagen: „Wir glauben an Allah und an den Gesandten, und wir gehorchen.“ Hierauf aber wenden sich einige von ihnen ab. Und dies sind keine Gläubigen. (47) Und wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, siehe, dann wendet sich eine Gruppe von ihnen ab. (48) Doch wenn das Recht auf ihrer Seite ist, dann kommen sie zu ihm in aller Unterwürfigkeit gelaufen. (49) Ist Krankheit in ihren Herzen? Oder zweifeln sie, oder fürchten sie, dass Allah und Sein Gesandter ungerecht gegen sie sein würden? Nein, sie sind es selbst, die Unrecht begehen. (50) Doch die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit Er zwischen ihnen richten möge, ist nichts anderes als: „Wir hören und wir gehorchen.“ Und sie sind es, die Erfolg haben werden. (51) Und wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht und Allah fürchtet und sich vor Ihm in achtnimmt: solche sind es, die Gewinner sind.“ (Der edle Koran 24:47-52)

24:47 - Hier handelt es sich um die Heuchler, die ihre Aussage machen, ohne überzeugt zu sein und ohne aufrichtige Ergebenheit, und zwar nach ihrer Behauptung, Gläubige zu sein, während wirkliche Gläubige ihre Worte durch ihre Taten bestätigen.

24:48 - Dies bezieht sich nicht nur auf Fälle zu Lebzeiten des Propheten, sondern hat bis heute Gültigkeit. Eine Vorladung vor ein islamisches Gericht ist tatsächlich eine Aufforderung Allahs und Seines Gesandten. Wer ihr nicht Folge leistet, verzichtet damit auf seine Rechte.[32]

24:49 - Die Heuchler wollten sich nur an einen Richter wenden, der aller Wahrscheinlichkeit nach zu ihren Gunsten sprechen würde. Wenn ihr Fall unangreifbar war und das Recht auf ihrer Seite stand, wandten sie sich auch bereitwillig an den Propheten (صلى الله عليه و سلم); denn sie wussten, dass er gerecht war und selbst gegen seine eigenen Anhänger ihnen rechtgeben musste. Wenn sie aber ein Unrecht begangen hatten, war ein unparteiischer Richter nicht nach ihrem Geschmack. Dann wandten sie sich lieber an jemanden, der trotzdem zu ihren Gunsten sprechen wurde. Diese unverschämte Haltung ist nicht auf die Heuchler von Medina beschränkt, sondern sie findet sich in jedem Zeitalter.[33]

24:50 - Die Krankheit in ihren Herzen besteht darin, dass sie keine Gerechtigkeit akzeptieren. Sie tun damit nicht nur sich selbst Unrecht, indem sie sich ständig betrügerisch verhalten und damit ihren eigenen Charakter verderben, sondern auch den Muslimen, die sie als Mitglieder der eigenen Gemeinschaft betrachten und auf dieser Basis Beziehungen aller Art mit ihnen unterhalten.[34]

24:51-52 - Die wahren Gläubigen haben eine ganz andere Art in ihrem Verhalten Allah (t) und Seinem Gesandten gegenüber. Ihre Aussage steht im Gegensatz zu der der Heuchler. Es ist eine Aussage: Hören und Gehorchen, das aus ihrem absoluten Vertrauen in Allahs Entscheidung und die Seines Gesandten entspringt.[35] Dem gegenüber steht die Haltung der Heuchler, die zwar sagen: "Wir hören", in ihrem Inneren aber nicht die Absicht haben, auch zu gehorchen.[36]

 

وَأَقْسَمُوا بِاللَّـهِ جَهْدَ أَيْمَانِهِمْ لَئِنْ أَمَرْتَهُمْ لَيَخْرُجُنَّ ۖ قُل لَّا تُقْسِمُوا ۖ طَاعَةٌ مَّعْرُوفَةٌ ۚ إِنَّ اللَّـهَ خَبِيرٌ بِمَا تَعْمَلُونَ ﴿٥٣﴾قُلْ أَطِيعُوا اللَّـهَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ ۖ فَإِن تَوَلَّوْا فَإِنَّمَا عَلَيْهِ مَا حُمِّلَ وَعَلَيْكُم مَّا حُمِّلْتُمْ ۖ وَإِن تُطِيعُوهُ تَهْتَدُوا ۚ وَمَا عَلَى الرَّسُولِ إِلَّا الْبَلَاغُ الْمُبِينُ ﴿٥٤﴾   

„Und sie schwören bei Allah ihre festen Eide, sie würden, wenn du es ihnen beföhlest, gewiss ausziehen. Sprich: „Schwört nicht! Euer Gehorsam ist (uns) bekannt!“ Wahrlich, Allah ist dessen wohl kundig, was ihr tut. (53) Sprich: „Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten.“ Doch wenn ihr euch (von ihm) abkehrt, dann ist er nur für das verantwortlich, was ihm auferlegt wurde, und ihr seid nur für das verantwortlich, was euch auferlegt wurde. Und wenn ihr ihm gehorcht, so werdet ihr dem rechten Weg folgen. Und dem Gesandten obliegt nur die deutliche Verkündigung.“ (Der edle Koran 24:53-54)

24:53-54 - Die Heuchler von Medina machten dem Propheten (صلى الله عليه و سلم) überschwängliche Zusagen, alles zu tun, wozu sie aufgefordert werden, selbst wenn es darum geht, Heim und Herd zu verlassen. Sie sind bereit, dies mit den stärksten Eiden zu beschwören.[37]

 

وَعَدَ اللَّـهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَىٰ لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُم مِّن بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْنًا ۚ يَعْبُدُونَنِي لَا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئًا ۚ وَمَن كَفَرَ بَعْدَ ذَٰلِكَ فَأُولَـٰئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ ﴿٥٥﴾

„Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf der Erde machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und dass Er gewiss für sie ihre Religion befestigen wird, die Er für sie auserwählt hat; und dass Er gewiss ihren (Stand) nach ihrer Furcht in Frieden und Sicherheit verwandeln wird, auf dass sie Mich verehren (und) Mir nichts zur Seite stellen. Wer aber hernach undankbar ist, wird ein Frevler sein.“ (Der edle Koran 24:55)

24:55 - Dieser Vers wurde zurzeit der "Grabenschlacht" offenbart, die auch "Schlacht der Verbündeten" genannt wird und im Jahre 4-5 der Hijra stattfand. Daher können wir uns vorstellen, welchen Trost er den Muslimen gab, die in Medina von einer zehnfach stärkeren Streitmacht belagert wurden. Es bestand damals große Unsicherheit und Gefahr, und die Muslime mussten Tag und Nacht wachsam sein.[38] Die hier gegebene frohe Botschaft an die Gläubigen findet ihre Erfüllung schon im Diesseits auf dieser Erde. Damit ist die Annahme, Belohnung und Bestrafung fänden nur im jenseitigen Leben statt, falsch.[39] Der göttliche Lohn in diesem Vers besteht darin, dass Allah (t) die Gläubigen zu Erben macht, den Boden der Religion unter ihnen festigt und ihnen die Oberhand über andere Völker gibt - wie dies historisch geschah mit den Kindern Israels, denen es vergönnt war, nach ihrer Auswanderung aus Ägypten in Kanaan ein blühendes und hochentwickeltes Staatswesen zu errichten.[40] Ähnlich geschah auch mit den ersten Muslimen; sie lebten in ständiger Angst. Später wurden sie Nachfolger auf Erden nach Allahs Verheißung. Ihr islamisches Reich dehnte sich von Bagdad bis nach Spanien und Südeuropa. Der Untergang dieses Segens geschah durch die Hände der Muslime selbst, die die Gebote Allahs vernachlässigten: sie wurden wohlhabende Frevler, tranken Alkohol, feierten Orgien nach römischem Stil, stellten den Jihad ein und kümmerten sich wenig um die Entrichtung der Zekat und die Verrichtung des Gebets.[41]

 

وَأَقِيمُوا الصَّلَاةَ وَآتُوا الزَّكَاةَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ ﴿٥٦﴾ لَا تَحْسَبَنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا مُعْجِزِينَ فِي الْأَرْضِ ۚ وَمَأْوَاهُمُ النَّارُ ۖ وَلَبِئْسَ الْمَصِيرُ ﴿٥٧﴾

„Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Zekat und gehorcht dem Gesandten, auf dass ihr Barmherzigkeit empfangen mögt. (56) Denke nicht, die, die da ungläubig sind, könnten (Ihm) auf Erden entrinnen; ihre Herberge ist das Feuer; und das ist wahrlich ein schlimmes Ende!“ (Der edle Koran 24:56-57)

24:56-57 - Mit diesen Worten gibt Allah Trost für den Propheten und die Gläubigen zugleich.[42]

 

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لِيَسْتَأْذِنكُمُ الَّذِينَ مَلَكَتْ أَيْمَانُكُمْ وَالَّذِينَ لَمْ يَبْلُغُوا الْحُلُمَ مِنكُمْ ثَلَاثَ مَرَّاتٍ ۚ مِّن قَبْلِ صَلَاةِ الْفَجْرِ وَحِينَ تَضَعُونَ ثِيَابَكُم مِّنَ الظَّهِيرَةِ وَمِن بَعْدِ صَلَاةِ الْعِشَاءِ ۚ ثَلَاثُ عَوْرَاتٍ لَّكُمْ ۚ لَيْسَ عَلَيْكُمْ وَلَا عَلَيْهِمْ جُنَاحٌ بَعْدَهُنَّ ۚ طَوَّافُونَ عَلَيْكُم بَعْضُكُمْ عَلَىٰ بَعْضٍ ۚ كَذَٰلِكَ يُبَيِّنُ اللَّـهُ لَكُمُ الْآيَاتِ ۗ وَاللَّـهُ عَلِيمٌ حَكِيمٌ ﴿٥٨﴾وَإِذَا بَلَغَ الْأَطْفَالُ مِنكُمُ الْحُلُمَ فَلْيَسْتَأْذِنُوا كَمَا اسْتَأْذَنَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ ۚ كَذَٰلِكَ يُبَيِّنُ اللَّـهُ لَكُمْ آيَاتِهِ ۗ وَاللَّـهُ عَلِيمٌ حَكِيمٌ ﴿٥٩﴾ وَالْقَوَاعِدُ مِنَ النِّسَاءِ اللَّاتِي لَا يَرْجُونَ نِكَاحًا فَلَيْسَ عَلَيْهِنَّ جُنَاحٌ أَن يَضَعْنَ ثِيَابَهُنَّ غَيْرَ مُتَبَرِّجَاتٍ بِزِينَةٍ ۖ وَأَن يَسْتَعْفِفْنَ خَيْرٌ لَّهُنَّ ۗ وَاللَّـهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ﴿٦٠﴾ 

„O ihr, die ihr glaubt, es sollen (sogar) die, die ihr von Rechts wegen besitzt, und die unter euch, die noch nicht die Reife erlangt haben, euch zu drei Zeiten um Einlass bitten: vor dem Morgengebet, und dann, wenn ihr eure Kleider wegen der Mittagshitze ablegt, und nach dem Nachtgebet - (denn dies sind) für euch drei Zeiten des Entblößt seins. Danach ist es für euch und für sie keine Sünde, wenn die einen von euch sich um die anderen kümmern. So macht euch Allah die Zeichen klar, und Allah ist Allwissend, Allweise. (58) Und wenn die Kinder unter euch den Zustand der Pubertät erreicht haben, dann sollen sie um Einlass bitten, gerade so wie die, die vor ihnen um Einlass gebeten haben. So macht euch Allah Seine Zeichen klar; denn Allah ist Allwissend, Allweise. (59) (Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Aber wenn sie sich dessen enthalten, ist das besser für sie. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.“ (Der edle Koran 24:58-60)

24:58-60 - In der Sure wurden zuvor die Gesetze erläutert, die Einlass in die Häuser verschaffen. Nun erfolgen die Gesetze, die den Einlass innerhalb der Häuser regeln. Hier folgen einige Verhaltensregeln im Familienkreis. Diener und Kinder haben verhältnismäßig freien Zugang, kommen und gehen zu jeder Tageszeit, und im Umgang mit ihnen gibt es weniger Formalitäten. Aber auch für sie gibt es Einschränkungen. Während der Nacht und vor der Zeit des Morgengebets sollen sie diskret um Erlaubnis fragen, bevor sie eintreten, teilweise weil sie Leute im Schlaf stören, teilweise weil sie sie unbekleidet oder beim Umziehen überraschen könnten. Dasselbe gilt für die Zeit der Mittagsruhe und nach dem letzten Nachtgebet. Für Erwachsene gelten strengere Regeln: Sie müssen zu jeder Tageszeit um Erlaubnis bitten.[43] In diesem Versblock werden Frauen erwähnt, die von den üblichen Geboten aufgrund ihres hohen Alters ausgenommen werden; für sie sind die Regeln für Kleidung und Schmuck nicht so streng wie für jüngere, aber auch sie werden zur Zurückhaltung aufgefordert, weil diese an sich gut ist, und weil sie für jüngere Menschen ein Vorbild sein sollten.[44]

24:58 - Umars Sklave trat einmal zu ihm ein, während er schlief und seine Obergewänder abgelegt hatte; da sagte er: „O Allah, verbiete den Eintritt.“ Die Entscheidung Allahs darüber im Koran wurde im 4. Jahr n.H. in Medina offenbart.

 

لَّيْسَ عَلَى الْأَعْمَىٰ حَرَجٌ وَلَا عَلَى الْأَعْرَجِ حَرَجٌ وَلَا عَلَى الْمَرِيضِ حَرَجٌ وَلَا عَلَىٰ أَنفُسِكُمْ أَن تَأْكُلُوا مِن بُيُوتِكُمْ أَوْ بُيُوتِ آبَائِكُمْ أَوْ بُيُوتِ أُمَّهَاتِكُمْ أَوْ بُيُوتِ إِخْوَانِكُمْ أَوْ بُيُوتِ أَخَوَاتِكُمْ أَوْ بُيُوتِ أَعْمَامِكُمْ أَوْ بُيُوتِ عَمَّاتِكُمْ أَوْ بُيُوتِ أَخْوَالِكُمْ أَوْ بُيُوتِ خَالَاتِكُمْ أَوْ مَا مَلَكْتُم مَّفَاتِحَهُ أَوْ صَدِيقِكُمْ ۚ لَيْسَ عَلَيْكُمْ جُنَاحٌ أَن تَأْكُلُوا جَمِيعًا أَوْ أَشْتَاتًا ۚ فَإِذَا دَخَلْتُم بُيُوتًا فَسَلِّمُوا عَلَىٰ أَنفُسِكُمْ تَحِيَّةً مِّنْ عِندِ اللَّـهِ مُبَارَكَةً طَيِّبَةً ۚ كَذَٰلِكَ يُبَيِّنُ اللَّـهُ لَكُمُ الْآيَاتِ لَعَلَّكُمْ تَعْقِلُونَ ﴿٦١﴾

„Kein Vorwurf trifft den Blinden, noch trifft ein Vorwurf den Gehbehinderten, kein Vorwurf trifft den Kranken oder euch selbst, wenn ihr in euren eigenen Häusern esst oder den Häusern eurer Väter oder den Häusern eurer Mütter oder den Häusern eurer Brüder oder den Häusern eurer Schwestern oder den Häusern eurer Vatersbrüder oder den Häusern eurer Vatersschwestern oder den Häusern eurer Mutterbrüder oder den Häusern eurer Mutterschwestern oder in einem (Haus), dessen Schlüssel in eurer Obhut sind, oder (in dem Haus) eures Freundes. Es ist keine Sünde für euch, ob ihr nun zusammen oder getrennt esst. Doch wenn ihr in Häuser eintretet, so begrüßt einander mit einem gesegneten, lauteren Gruß von Allah. So macht euch Allah die Gebote klar, auf dass ihr (sie) begreifen mögt.“ (Der edle Koran 24:61)

24:61 - Verschiedene abergläubische Vorstellungen der alten Araber werden hier zurückgewiesen: Von Blinden, Lahmen oder Kranken wurde angenommen, dass sie sich den göttlichen Zorn zugezogen hatten, so dass sie dadurch nicht geeignet wären, an den gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen; wir sollen solchen Gedanken nicht nachhängen; denn wir können die Ursachen des Unglücks anderer nicht beurteilen. Es wurde als nicht empfehlenswert betrachtet, Mahlzeiten im Haus naher Verwandter einzunehmen; dieses Tabu wird hier zurückgewiesen. Auch ein ähnlicher Aberglaube in Bezug auf Häuser, die wir zwar besitzen, aber nicht bewohnen, wird abgelehnt. Wenn jemand der Ansicht ist, er sollte Bekannten nicht ermöglichen, ihm einen Gefallen zu tun, dann gilt dies nicht für einen engen Freund, in dessen Gesellschaft ein gemeinsames Mahl nicht abzulehnen, sondern zu begrüßen ist. Sowohl der Aberglaube, man solle Mahlzeiten nur allein einnehmen, wie er in Indien verbreitet ist, wie auch der, man sollte nur gemeinsam essen, ist falsch; der Mensch ist frei und sollte sein Leben den Umständen und Gegebenheiten entsprechend regeln. Von Qatada wird überliefert, dass jemand vom Stamm Abi Kinana es vor dem Islam für schändlich hielt, alleine zu essen. So trieb er manchmal eine große Menschenmenge zusammen, wenn er Hunger hatte, damit jemand sein Essen und Trinken mit ihm teilte. Da kam diese Erlaubnis, allein oder gemeinsam zu essen, wenngleich es segensreicher wäre, die Mahlzeiten gemeinsam zu sich zu nehmen. Hier wird uns zuerst mitgeteilt, dass wir gegenseitige Gastfreundschaft und Kameradschaft akzeptieren sollten.[45]

 

إِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ الَّذِينَ آمَنُوا بِاللَّـهِ وَرَسُولِهِ وَإِذَا كَانُوا مَعَهُ عَلَىٰ أَمْرٍ جَامِعٍ لَّمْ يَذْهَبُوا حَتَّىٰ يَسْتَأْذِنُوهُ ۚ إِنَّ الَّذِينَ يَسْتَأْذِنُونَكَ أُولَـٰئِكَ الَّذِينَ يُؤْمِنُونَ بِاللَّـهِ وَرَسُولِهِ ۚ فَإِذَا اسْتَأْذَنُوكَ لِبَعْضِ شَأْنِهِمْ فَأْذَن لِّمَن شِئْتَ مِنْهُمْ وَاسْتَغْفِرْ لَهُمُ اللَّـهَ ۚ إِنَّ اللَّـهَ غَفُورٌ رَّحِيمٌ ﴿٦٢﴾

„Nur diejenigen sind Gläubige, die an Allah und an Seinen Gesandten glauben, und diejenigen, die, wenn sie in einer für alle wichtige Angelegenheit bei ihm sind, nicht eher fortgehen, als sie ihn um Erlaubnis (dazu) gebeten haben. Die, die dich um Erlaubnis bitten, sind diejenigen, die (wirklich) an Allah und Seinen Gesandten glauben. Wenn sie dich also um Erlaubnis für irgendeine eigene Angelegenheit bitten, so erteile dem von ihnen die Erlaubnis, dem du willst, und bitte Allah für sie um Verzeihung. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.“ (Der edle Koran 24:62)

24:62 - Hier folgen abschließende Anweisungen, die die Disziplin der muslimischen Gemeinschaft verstärken sollen, so dass sie besser organisiert ist. Auch dies ist eine gute Sitte, in der Allah (t) Seine gläubigen Diener unterweist. Wie Er ihnen zuvor geboten hat, beim Eintreten um Einlass zu bitten, so befiehlt Er ihnen auch, beim Aufbruch um Erlaubnis zu bitten, insbesondere, wenn sie sich zusammen mit dem Propheten in einer Versammlung, wie Freitagsgebet, gemeinschaftlichem Fest oder in einer Ratsversammlung befanden. Sie dürfen die Versammlung nicht verlassen, bevor sie seine Einwilligung, seinen Rat eingeholt haben. Diese Verse beinhalten die inneren und äußeren organisatorischen Regeln zwischen der Gemeinschaft und ihrem Führer. In den gemeinschaftlich wichtigen Sachen, in denen die Teilnahme aller erforderlich ist, wie Entscheidungen, im Kriegsfall oder wenn es sich um Tätigkeiten für das Allgemeinwohl handelt. Das Personalpronomen "bei ihm" bezieht sich auf den Propheten und analog dazu auf jeden legitimen Führer (Imam) der muslimischen Gemeinschaft, der in Übereinstimmung mit dem Koran und dem Lebensbeispiel des Propheten (صلى الله عليه و سلم)  handelt.[46]

 

لَّا تَجْعَلُوا دُعَاءَ الرَّسُولِ بَيْنَكُمْ كَدُعَاءِ بَعْضِكُم بَعْضًا ۚ قَدْ يَعْلَمُ اللَّـهُ الَّذِينَ يَتَسَلَّلُونَ مِنكُمْ لِوَاذًا ۚ فَلْيَحْذَرِ الَّذِينَ يُخَالِفُونَ عَنْ أَمْرِهِ أَن تُصِيبَهُمْ فِتْنَةٌ أَوْ يُصِيبَهُمْ عَذَابٌ أَلِيمٌ ﴿٦٣﴾ أَلَا إِنَّ لِلَّـهِ مَا فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ ۖ قَدْ يَعْلَمُ مَا أَنتُمْ عَلَيْهِ وَيَوْمَ يُرْجَعُونَ إِلَيْهِ فَيُنَبِّئُهُم بِمَا عَمِلُوا ۗ وَاللَّـهُ بِكُلِّ شَيْءٍ عَلِيمٌ ﴿٦٤﴾

„Erachtet nicht den Ruf des Gesandten unter euch als dem Ruf des einen oder anderen von euch gleichrangig. Allah kennt diejenigen unter euch, die sich hinwegstehlen, indem sie sich verstecken. So mögen sich die, die sich seinem Befehl widersetzen, (davor) hüten, dass sie nicht Drangsal befalle oder eine schmerzliche Strafe treffe. (63) Ist es nicht so, dass Allahs ist, was in den Himmeln und auf der Erde ist? Er kennt euren Zustand wohl. Und an dem Tage, wo sie zu Ihm zurückgebracht werden, da wird Er ihnen verkünden, was sie getan haben! Und Allah weiß alle Dinge wohl.“ (Der edle Koran 24:63-64)

24:62-64 – Mit diesen letzten Versen endet diese segensreiche Sure für die Gläubigen. Die Banu Kuraysch freuten sich über die Worte der Juden, nahmen eilfertig den Gedanken vom Krieg gegen Muhammed (صلى الله عليه و سلم), wozu die Juden sie aufgefordert hatten, an, sammelten sich und trafen ihre Absprachen. Um diesen Versblock richtig zu verstehen, müssen wir uns mit der Geschichte der Grabenschlacht (Jazwatu-l-Ḫandaq) befassen.[47]


 

Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten!

 


[1] vgl. 4:15

 

[2] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[3] Hadis-Sammlung von Abu Dawud / Hadis-Sammlung von An-Nasa’yy / Kurtubyy, Tafsir / Tirmithi

 

[4] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[5] vgl. den Titel: "Die Scheidung nach islamischem Recht", Islamische Bibliothek

 

[6] Koran 12:18

 

[7] vgl. 24:11-15

 

[8] Gernot Rotter: Ibn Ishāq, Das Leben des Propheten, Tübingen 1976

 

[9] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[10] vgl. 24:11 und die Anmerkung dazu

 

[11] vgl. 49:12

 

[12] vgl. 16:90 und die Anmerkung dazu

 

[13] vgl. 2:218

 

[14] vgl. 2:225; 13:22 und die Anmerkung zu 24:11

 

[15] vgl. 8:4 und die Anmerkung dazu

 

[16] vgl. 24:27-29 und die Anmerkung dazu

 

[17] vgl. 24:31

 

[18] vgl. 23:5-6; 33:35 und die ausführliche Anmerkung in Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[19] vgl. 33:59 und die ausführliche Anmerkung in Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[20] Hadis-Sammlung von Buchari

 

[21] Tafsīr Az-Zamaḫšaryy / Gätje, Helmut: Koran und Koranexegese, Zürich, Stuttgart 1971 / vgl. 4:25; 9:60 und die Anmerkung dazu

 

[22] vgl. 2:257, 14:1; 33:43

 

[23] vgl. 42:11

 

[24] vgl. Sura 112:4

 

[25] vgl. 24:39-40

 

[26] vgl. die Anmerkung dazu

 

[27] vgl. 2:43 und die Anmerkung dazu

 

[28] vgl. 17:44; 21:19-20 und die Anmerkung dazu

 

[29] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[30] vgl. 21:30; 25:54 und die Anmerkung dazu

 

[31] vgl. 24:41-45

 

[32] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. 4:59-61 und die Anmerkung dazu

 

[33] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[34] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[35] vgl. 2:235

 

[36] vgl. 2:93 / vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[37] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[38] vgl. 33:9-20

 

[39] vgl. 9:14

 

[40] vgl. 21:105

 

[41] vgl. 24:56-57

 

[42] vgl. 24:55 und die Anmerkung dazu; ferner 2:43; 11:20

 

[43] vgl. 24:59 / vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt 

 

[44] vgl. 33:59 und die Anmerkung dazu

 

[45] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[46] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt / vgl. unten 24:62-64 und die Anmerkung dazu

 

[47] vgl. 4:51-55; ferner den Titel: "Muḥammad, Prophet der Barmherzigkeit", Islamische Bibliothek

 

 


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