WAS IST ISLAM ?

22-08-2017

Islam soll den Menschen den Weg zu Gott weisen; ihm den Sinn der Schöpfung klarmachen und wie er seine ihm gestellten Aufgaben erfüllt. Es gibt zwei Voraussetzungen:

  • Zum einen muss ich glauben, dass es einen Gott gibt! Ich muss glauben, dass Gott keinen Partner in seiner Herrschaft hat und nichts, was die gleiche Natur wie Gott hätte oder Anteil an seiner Herrschaft und Herrlichkeit. Dies ist der erste Teil des Glaubensbekenntnisses: Es gibt keinen Gott außer Allah!
  • Zum anderen muss ich glauben, dass Allah Propheten herabgesandt hat, um den Weg aufzuzeigen und ein lebendiges Beispiel zu geben. Der letzte der Propheten, das Siegel der Propheten, ist Muhammad (auf dem der Friede sei)! Dies ist der zweite Teil des Glaubensbekenntnisses: Und Muhammad ist der Gesandte Allah.

Bedeutung von "Islam":

  • "Hingabe" (an den einen Gott)
  • "Ergebenheit" (in Seinen Willen)
  • "Frieden" (durch Versöhnung mit sich selbst und Allah)

Ein Muslim ist folglich jemand, der versucht, sich Allah hinzugeben, sich in Seinen Willen zu fügen und somit (inneren) Frieden zu finden (dies besonders im Jenseits, da diese Welt immer ein Ort der Konflikte ist, sowohl zwischenmenschlicher als auch innerer).

Ein Muslim ist jemand, der glaubt und bekennt, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.

Allah ist jenseits aller unserer Vorstellungen und darf mit nichts assoziiert werden. Jedes menschengemachte Bild von Gott und auch die Vorstellung der Dreieinigkeit werden strikt abgelehnt. Allerdings hat Gott Attribute, die Er selbst im Koran nennt, wie z.B. der Erbarmer, der Liebende, der Alles Umfassende, der Vergebende, der Gütige, der Gerechte... 99 Namen Allahs, die seine Attribute wiederspiegeln, sind im Koran erwähnt.

Aus dem ersten Glaubenssatz resultieren weitere:

  • Glaube an die Engel
  • Glaube an die Propheten (von Adam bis hin zu Jesus und Mohammed, insgesamt 25 namentlich erwähnte)
  • Glaube an die offenbarten Schriften (Koran, Evangelium, Thora, Psalmen; mit der Einschränkung, dass nur der Koran bis heute unverfälscht geblieben ist.)
  • Glaube an den Jüngsten Tag
  • Glaube an göttliche Vorherbestimmung, Schicksal

Islam steht auf fünf Säulen:

  • dem Glaubensbekenntnis: Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed der Gesandte Allahs ist. Auch wenn natürlich nur Gott wissen kann, ob man wirklich glaubt oder nicht, wird allgemein als Bedingung für den Übertritt zum Islam angesehen, dass man dieses Glaubensbekenntnis vor zwei muslimischen Zeugen zweimal auf arabisch ausspricht: "Eschhado ala ilaha illallah wa aschhado ana muhammadarrassul allah".
  • dem täglichen fünfmaligen Pflichtgebet
  • dem Geben von Almosen
  • dem Fasten im Ramadan
  • der Pilgerfahrt nach Mekka einmal im Leben 

Islam unterscheidet sich wesentlich vom z.B. heutigen Christentum unter anderem darin, dass er mehr Gesetze und Regelungen kennt. Diese stehen oft in Konflikt zu den normalen europäischen "liberalen" Idealen. Um den Sinn dieser Regelungen richtig zu verstehen, muss man die Stellung des Menschen innerhalb der Schöpfung verstehen.

Der Mensch und die Dschinn (feinstoffliche Wesen, die sich unseren Sinnen entziehen, weil sie keinen physischen Körper besitzen) wurden nach Aussage des Koran zu nichts anderem geschaffen, als Gott anzubeten und zu dienen. Daher ist das Pflichtgebet die allererste Pflicht eines Muslimen nach dem Glaubensbekenntnis, ohne das er den Sinn seiner Erschaffung gar nicht erfüllt!

Aber unter Gottesdienst wird nicht nur das Gebet verstanden. Jede Tat im täglichen Leben sollte ein Gottesdienst sein, selbst solche, wie auf Toilette gehen, seinem Beruf nachgehen, einkaufen gehen oder mit seiner Frau schlafen! Unter anderem deswegen gibt es für fast jede Handlung bestimmte Gebete und Regeln, die diese Tätigkeiten zum Gottesdienst werden lassen. Diese Regelungen richten sich gemeinhin nach dem Vorbild des Propheten Muhammad (auf dem der Friede sei).

Das Ideal des Muslim ist es also, das Leben des Propheten s.a.w. als Richtschnur für das eigene zu nehmen, soweit das in diesem Zeitalter und unter den gegebenen Umständen möglich ist. Sollte man die jeweilige Sunna
(Beispiel, Weg, Art und Weise, Vorschrift oder Aussage des Propheten s.a.w.) nicht kennen, sollte man wenigstens "Bismillah" vor einer Tätigkeit aussprechen: Im Namen Allahs!

Der Mensch wurde vor allen anderen Geschöpfen Allahs ausgezeichnet. Er unterscheidet sich von den Engeln und den Dschinnen dadurch, dass er nicht nur einen feinstofflichen Körper besitzt, sondern auch einen physischen. Er unterscheidet sich von den Engeln und Tieren dadurch, dass er einen freien Willen hat und das Gute oder das Böse bewusst wählen kann. Deshalb: Befolgt der Mensch die Gebote Allahs und meidet das Verbotene, ist er besser als die Engel, die doch nur mit der Lobpreisung Gottes beschäftigt sind und nie Sünde begehen, weil der Mensch es aus freiem Willen tut, während die Engel gar nichts Schlechtes tun können. Aber, befolgt er nicht die Gebote Gottes, ist er schlimmer als ein Tier, dass auch nur seiner Begierde folgt, dafür aber nicht bestraft wird, weil es ja nicht anders handeln kann!

Der Mensch wurde von Gott als Stellvertreter auf Erden eingesetzt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er mit der Erde verfahren darf wie er will, sondern er muss sich seiner hohen Verantwortung gegenüber sich selber, seinen Mitmenschen und der gesamten Natur bewusst sein, denn er wird später für alles ihm Anvertraute zur Rechenschaft gezogen werden. Wie wir sehen, sind sich nur wenige Menschen und Muslime dieser großen Aufgabe bewusst! Der Koran beschreibt dies in folgendem Vers (Der edle Koran 2:30):

Und als dein Herr zu den Engeln sprach: "Siehe, Ich will auf der Erde für Mich einen Sachverwalter einsetzen", da sagten sie: "Willst Du auf ihr einen einsetzen, der auf ihr Verderben anrichtet und Blut vergießt? Wir verkünden doch Dein Lob und rühmen Dich." Er sprach: "Siehe, Ich weiss, was ihr nicht wisst."

Ein wesentlicher Zug eines Muslim sollte sein, sich Allah anzuvertrauen, sein Bestes zu geben, und alles andere Allah zu überlassen; Prüfungen geduldig zu ertragen und nicht gegen sein Schicksal aufzubegehren, was aber nicht bedeutet, dass er nicht Lehren aus Fehlschlägen ziehen sollte. Es ist die Pflicht eines Muslim, sich Wissen anzueignen, um ein immer besserer Diener Allahs zu werden, was ja seine eigentliche Bestimmung ist, und um das Verbotene zu kennen und zu meiden. Erfüllt der Mensch seine ihm zugedachte Aufgabe, erfährt er inneren Frieden und Glück im Dienste Allahs!


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