MEINUNGSFREIHEIT: ISLAM ODER DEMOKRATIE

03-06-2020

Meinungsfreiheit

Islam vs. Demokratie

 

Was die Meinungsfreiheit in der Demokratie betrifft, so schließt sie das Recht ein, dass jeder Mensch jede Meinung oder Idee vertreten kann, unabhängig von der Art dieser Meinung oder Idee. Er kann auch ungehindert jedwede Meinung oder Idee äußern und diese propagieren. Dies kann er in aller Freiheit tun, ohne irgendeine Begrenzung oder Beschränkung. Schließlich darf er seine Meinung oder Idee mit irgendeinem ihm zur Verfügung stehenden Mittel kundtun, ohne dass es dem Staat oder einer anderen Institution möglich wäre, ihn daran zu hindern, solange er die Freiheit der anderen nicht antastet. Jeder Versuch, Meinungsäußerung oder -propagierung zu verbieten, wird als Angriff auf die Freiheit gewertet. 

Im Islam hingegen sieht die Sache anders aus. Der Muslim ist in all seinen Aussagen und Handlungen an das gebunden, was der Koran besagt. Er darf nur dann eine Handlung setzen oder eine Aussage treffen, wenn die islamischen Rechtsbelege sie erlauben. Somit darf er jede Meinung tragen, aussprechen und propagieren, solange die Rechtsbelege sie für zulässig erklären. Sollten die Rechtsbelege sie jedoch verbieten, darf er sie weder tragen noch aussprechen noch dazu aufrufen. Denn der Muslim ist hinsichtlich dem Tragen, Aussprechen und Propagieren einer Meinung an die islamischen Rechtssprüche gebunden. Andererseits hat es der Islam zur Pflicht erhoben, an jedem Ort und zu jeder Zeit die Wahrheit auszusprechen. So heißt es im Hadis von Ubada ibn Samit bezüglich der Bayʿa: 

„(…) und dass wir die Wahrheit sagen wo immer wir sind und im Angesicht Allahs den Tadel eines Tadelnden nicht fürchten.“

Ebenso hat der Islam die Muslime dazu verpflichtet, den Herrschenden verbal die Stirn zu bieten und sie für ihre Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen. Umm Atiya berichtet von Abu Saʿid, der sagte: Der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم) sprach:

„Der beste Jihad ist, das rechte Wort vor einem unrechten Herrscher.“

Von Abu Umama wird berichtet, dass der Gesandte Allahs (صلى الله عليه و سلم), als ihn jemand bei Aqaba nach dem besten Jihad fragte, antwortete:

„Ein Wort der Wahrheit, das vor einem ungerechten Herrscher ausgesprochen wird.“ 

In einer anderen Aussage sagt der Prophet (صلى الله عليه و سلم):

„Der Herr der Märtyrer ist Hamza sowie ein Mann, der sich vor einem unrechten Herrscher erhebt, ihm einen aufrichtigen Rat gibt und dafür von ihm getötet wird.“

Hierbei handelt es sich nicht um Meinungsfreiheit, sondern um die Befolgung der Gesetze des islamischen Rechts. Dieses erlaubt die Meinungsäußerung in bestimmten Situationen und macht sie in anderen sogar zu einer Pflicht.

 


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