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27.09.2025 53

DER ISLAM IN PREUßEN

DER ISLAM IN PREUßEN

DER ISLAM IN PREUßEN 

Der Islam in Deutschland fand seinen ersten offiziellen Platz bereits mit der Gründung des Königreichs Preußen im Jahr 1701. Unter König Friedrich Wilhelm I. dienten erstmals Muslime als Soldaten in der preußischen Armee. Ihnen wurde nicht nur das Recht zugestanden, nach den Regeln ihrer Religion zu leben, sondern auch die Möglichkeit, ihren Glauben im Alltag sichtbar zu praktizieren.

Diese Linie setzte Friedrich II., besser bekannt als Friedrich der Große, konsequent fort. Der aufgeklärte Monarch pflegte enge Kontakte zum Osmanischen Reich und sprach sich offen für religiöse Vielfalt aus. Berühmt ist sein Satz: „Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.“

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in Potsdam eine kleine muslimische Gemeinde mit einem eigenen Gebetsraum. 1798 entstand in Berlin zudem ein muslimischer Friedhof. Ein bis heute sichtbares Zeugnis islamischer Präsenz in Preußen. Unter Friedrich Wilhelm III. wurde der Islam schließlich auch offiziell im Militär anerkannt. Damit war Preußen der erste deutsche Staat, der den Islam institutionell akzeptierte.

Friedrich der Große brachte seine Haltung zur Religion in einem weiteren bekannten Ausspruch auf den Punkt: „Die Religionen müssen alle toleriert werden, und der Fiskus muss nur das Auge darauf haben, dass keine der anderen Abbruch tue, denn hier muss ein jeder nach seiner Fasson selig werden.“

Daher zeigt die Geschichte, dass schon im frühen 18. Jahrhundert Preußen auf eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber Muslimen setzte. Eine Offenheit, die im heutigen Deutschland oftmals kontrovers diskutiert wird.

 

Von Furkan bin Abdullah
Sontra, den 26.03.1447 / 18.09.2025

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