52. Sure: At-Tur (Der Berg)

15-03-2020

52. Sure: At-Tur (Der Berg)
Offenbart in Mekka
49 Ayat (Verse)

 

Diese Sure ist ebenso eine frühe mekkanische Sure. Alle Zeichen Allahs, einschließlich der früheren Offenbarungen, deuten darauf hin, dass Allahs letztes Gericht an einem bestimmten Tage stattfinden wird. An diesem Tag werden die Übeltäter gerecht bestraft werden, während diejenigen, die Gutes tun, erfolgreich sein werden. Preise nur Allah. Denn alle von den Ungläubigen aufgezählten Ansichten entbehren jeglicher Grundlage. Sie haben versagt, Allahs Botschaft zu begreifen. Lobe Allah, insbesondere während der Stille der Nacht und in den herrlichen ruhigen Stunden der Morgenröte.

 

 

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

 

وَالطُّورِ ﴿١﴾ وَكِتَابٍ مَّسْطُورٍ ﴿٢﴾ فِي رَقٍّ مَّنشُورٍ ﴿٣﴾ وَالْبَيْتِ الْمَعْمُورِ ﴿٤﴾ وَالسَّقْفِ الْمَرْفُوعِ ﴿٥﴾ وَالْبَحْرِ الْمَسْجُورِ ﴿٦﴾ إِنَّ عَذَابَ رَبِّكَ لَوَاقِعٌ ﴿٧﴾ مَّا لَهُ مِن دَافِعٍ ﴿٨﴾ يَوْمَ تَمُورُ السَّمَاءُ مَوْرًا ﴿٩﴾ وَتَسِيرُ الْجِبَالُ سَيْرًا ﴿١٠﴾ فَوَيْلٌ يَوْمَئِذٍ لِّلْمُكَذِّبِينَ ﴿١١﴾ الَّذِينَ هُمْ فِي خَوْضٍ يَلْعَبُونَ ﴿١٢﴾ يَوْمَ يُدَعُّونَ إِلَىٰ نَارِ جَهَنَّمَ دَعًّا ﴿١٣﴾ هَـٰذِهِ النَّارُ الَّتِي كُنتُم بِهَا تُكَذِّبُونَ ﴿١٤﴾أَفَسِحْرٌ هَـٰذَا أَمْ أَنتُمْ لَا تُبْصِرُونَ ﴿١٥﴾ اصْلَوْهَا فَاصْبِرُوا أَوْ لَا تَصْبِرُوا سَوَاءٌ عَلَيْكُمْ ۖ إِنَّمَا تُجْزَوْنَ مَا كُنتُمْ تَعْمَلُونَ ﴿١٦﴾ 

„Bei dem Berg (1) und bei dem Buch, das geschrieben ist (2) auf feinem, ausgebreitetem Pergament (3); und bei dem viel besuchten Haus (4); und bei der hochgehobenen Decke (5); und beim brennenden Meer! (6) Wahrlich, die Strafe deines Herrn trifft sicher ein. (7) Niemand kann sie abwehren (8) am Tage, an dem der Himmel heftig schwankt (9) und die Berge sich von der Stelle bewegen. (10) Wehe also an jenem Tage den Leugnern (11), die mit eitler Rede ein Spiel treiben! (12) Am Tage, wenn sie nach und nach in Jahannam gestoßen werden, (wird gesprochen) (13): „Das ist das Feuer, das ihr zu leugnen pflegtet. (14) Ist dies wohl ein Zauberwerk, oder seht ihr es etwa nicht? (15) Brennt darin; und ob ihr euch geduldig oder ungeduldig erweist, es wird für euch gleich sein. Ihr werdet nur für das entlohnt, was ihr getan habt.“ (Der edle Koran 52:1-16)

52:1-8 - In den Versen 1-6 dieser Sure erfahren wir die Form eines Schwures. Die Verse 7-28 dagegen bestätigen nachdrücklich zukünftige Ereignisse, nämlich das Eintreffen des Tages des Jüngsten Gerichts und die Vergänglichkeit dieser Welt[1], die zukünftigen Folgen übler Handlungen[2] und die zukünftige Verwirklichung der Glückseligkeit und der Liebe und Barmherzigkeit Allahs.[3] Ab dem ersten Vers handelt es sich um den Berg Sinai, auf dem Moses (a.s.) die Gesetzestafeln empfing.[4] Im Vers 52:3 handelt es sich um die Schrift, die Moses (a.s.) offenbart wurde; denn Juden und Christen schrieben ihre offenbarten Schriften auf solches Pergament. Das viel besuchte Haus ist die Kaaba in Mekka. Die hochgehobene Decke ist der Himmel, unter dem wir leben und die gewaltige Schöpfung Allahs täglich mit eigenen Augen betrachten können. Mit dem "brennenden Meer" ist die Szene am Jüngsten Tag gemeint, an dem die Meere in Brand geraten werden, und zwar in einer Weise, dass die versammelten Menschen von ihnen eingeschlossen werden. Nach diesem göttlichen Schwur in den genannten fünf Punkten, erfolgt die Textaussage in diesem Versblock, nämlich: "Wahrlich, die Strafe deines Herrn trifft sicher ein". Hiermit werden die Ungläubigen ermahnt.

52:9-16 - Der stabile Himmel, unter dem wir uns sicher fühlen und darüber kein Bedenken haben, dass er zusammenstürzt, wird am Tage des Jüngsten Gerichts seine Stabilität verlieren und zu schwanken beginnen. Die massiven Berge gelten ebenfalls als Symbol der Festigkeit und Stabilität. Ihr diesbezüglicher Zustand wird dann an jenem Tag ganz anderes.[5] Nach der Erwähnung dieser beiden überdimensionalen Ereignisse mit dem Himmel und den Bergen erfolgt wiederum eine zweite Ermahnung.[6]

 

إِنَّ الْمُتَّقِينَ فِي جَنَّاتٍ وَنَعِيمٍ ﴿١٧﴾ فَاكِهِينَ بِمَا آتَاهُمْ رَبُّهُمْ وَوَقَاهُمْ رَبُّهُمْ عَذَابَ الْجَحِيمِ ﴿١٨﴾ كُلُوا وَاشْرَبُوا هَنِيئًا بِمَا كُنتُمْ تَعْمَلُونَ ﴿١٩﴾ مُتَّكِئِينَ عَلَىٰ سُرُرٍ مَّصْفُوفَةٍ ۖ وَزَوَّجْنَاهُم بِحُورٍ عِينٍ ﴿٢٠﴾

„Wahrlich, die Gottesfürchtigen sind in Gärten in (einem Zustand) der Wonne (17); sie erfreuen sich der Gaben, die ihr Herr ihnen beschert hat, und ihr Herr wird sie vor der Pein der Jaḥīm bewahren. (18) „Esst und trinkt und lasst es euch wohl bekommen für das, was ihr getan habt.“ (19) Gelehnt werden sie sein auf Ruhebetten in Reihen. Und Wir werden sie mit Huris vermählen.“ (Der edle Koran 52:17-20)

52:17-20 - In diesem Versblock handelt es sich um die bekannte Parallelität des Korans. D.h., dass jedes Mal, wenn Allah (t) von der Belohnung der rechtschaffenen Diener im Paradies spricht[7], berichtet Er von der Bestrafung der Ungläubigen, und zwar aus dem Prinzip der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit zugleich, weil die Botschaft stets diese Eigenschaft hat: Als frohe Botschaft und als Warnung.[8]

 

وَالَّذِينَ آمَنُوا وَاتَّبَعَتْهُمْ ذُرِّيَّتُهُم بِإِيمَانٍ أَلْحَقْنَا بِهِمْ ذُرِّيَّتَهُمْ وَمَا أَلَتْنَاهُم مِّنْ عَمَلِهِم مِّن شَيْءٍ ۚ كُلُّ امْرِئٍ بِمَا كَسَبَ رَهِينٌ ﴿٢١﴾ وَأَمْدَدْنَاهُم بِفَاكِهَةٍ وَلَحْمٍ مِّمَّا يَشْتَهُونَ ﴿٢٢﴾ يَتَنَازَعُونَ فِيهَا كَأْسًا لَّا لَغْوٌ فِيهَا وَلَا تَأْثِيمٌ ﴿٢٣﴾  وَيَطُوفُ عَلَيْهِمْ غِلْمَانٌ لَّهُمْ كَأَنَّهُمْ لُؤْلُؤٌ مَّكْنُونٌ ﴿٢٤﴾ وَأَقْبَلَ بَعْضُهُمْ عَلَىٰ بَعْضٍ يَتَسَاءَلُونَ ﴿٢٥﴾ قَالُوا إِنَّا كُنَّا قَبْلُ فِي أَهْلِنَا مُشْفِقِينَ ﴿٢٦﴾ فَمَنَّ اللَّـهُ عَلَيْنَا وَوَقَانَا عَذَابَ السَّمُومِ ﴿٢٧﴾ إِنَّا كُنَّا مِن قَبْلُ نَدْعُوهُ ۖ إِنَّهُ هُوَ الْبَرُّ الرَّحِيمُ ﴿٢٨﴾

„Und diejenigen, die glauben und (diejenigen, die ihnen) folgen im Glauben von ihren Nachkommen - mit denen wollen Wir ihre Nachkommen vereinen. Und Wir werden ihnen ihre Werke nicht im Geringsten schmälern. Jedermann ist von dem abhängig, was er gewirkt hat. (21) Und Wir werden sie mit Früchten und Fleisch versorgen, wie sie es nur wünschen mögen. (22) Dort werden sie nach einem Becher greifen, durch den man weder zu sinnlosem Gerede noch zu Sündhaftigkeit verleitet wird (23); und sie werden von ihren Jünglingen bedient, als ob sie wohlverwahrte Perlen wären. (24) Und sie wenden sich fragend aneinander (25), (und) sie sagen: „Wahrlich, früher bei unseren Angehörigen waren wir ängstlich (26), doch Allah ist uns Gnädig gewesen und hat uns vor der Pein des sengenden Windes bewahrt. (27) Wir pflegten vormals zu Ihm zu beten. Er ist der Gütige, der Barmherzige.“ (Der edle Koran 52:21-28)

52:21-28 - Darüber sagte Ibn Abbas (r): „Allah erhöht die Rangstufe der gläubigen Nachkommen eines Gottesfürchtigen, damit sie mit ihm im Paradies auf seine höhere Rangstufe kommen, und er noch glücklicher wird, ohne dass er von seiner Rangstufe etwas einbüßt.“ Dies bezieht sich auf Kinder, die nach ihrem Heranwachsen ihren Eltern im Glauben und guten Handlungen aus eigener Initiative und aus freiem Willen gefolgt sind.[9]

 

فَذَكِّرْ فَمَا أَنتَ بِنِعْمَتِ رَبِّكَ بِكَاهِنٍ وَلَا مَجْنُونٍ ﴿٢٩﴾ أَمْ يَقُولُونَ شَاعِرٌ نَّتَرَبَّصُ بِهِ رَيْبَ الْمَنُونِ ﴿٣٠﴾ قُلْ تَرَبَّصُوا فَإِنِّي مَعَكُم مِّنَ الْمُتَرَبِّصِينَ ﴿٣١﴾أَمْ تَأْمُرُهُمْ أَحْلَامُهُم بِهَـٰذَا ۚ أَمْ هُمْ قَوْمٌ طَاغُونَ ﴿٣٢﴾ أَمْ يَقُولُونَ تَقَوَّلَهُ ۚ بَل لَّا يُؤْمِنُونَ ﴿٣٣﴾ فَلْيَأْتُوا بِحَدِيثٍ مِّثْلِهِ إِن كَانُوا صَادِقِينَ ﴿٣٤﴾ 

„So ermahne darum; du bist auf Grund der Gnade deines Herrn weder ein Wahrsager noch ein Besessener. (29) Oder sagen sie etwa: „(Er ist) ein Dichter; wir wollen das Unheil abwarten, das die Zeit über ihn bringen wird“? (30) Sprich: „Wartet nur! Ich bin mit euch bei den Wartenden.“ (31) Ist es ihr Verstand, der ihnen solches anbefiehlt, oder sind sie ein widerspenstiges Volk? (32) Oder sagen sie etwa: „Er hat ihn (den Koran) aus der Luft gegriffen“? Nein, aber sie wollen es nicht glauben. (33) Lass sie denn eine Verkündigung gleicher Art herbeibringen, wenn sie die Wahrheit sagen!“ (Der edle Koran 52:29-34)

52:29 - Damit ist in erster Linie der Prophet angesprochen, dass er - trotz aller ihrer Anschuldigungen - seinen Auftrag fortsetzt. Durch den Vorwurf gegen den Propheten (صلى الله عليه و سلم) wollten die Banu Kuraysch ihn in den Augen der Menschen herabsetzen und unglaubwürdig machen. Sie erwarteten, dass ihn ein Unheil trifft, so dass sie ihn loswerden. Sie glaubten ferner, der Prophet würde sich im Laufe der Zeit durch seine Verkündigung den Zorn ihrer Götter zuziehen, oder ein Anhänger dieser Gottheiten würde sich an ihm vergehen.[10]

 

أَمْ خُلِقُوا مِنْ غَيْرِ شَيْءٍ أَمْ هُمُ الْخَالِقُونَ ﴿٣٥﴾ أَمْ خَلَقُوا السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ ۚ بَل لَّا يُوقِنُونَ ﴿٣٦﴾ أَمْ عِندَهُمْ خَزَائِنُ رَبِّكَ أَمْ هُمُ الْمُصَيْطِرُونَ ﴿٣٧﴾ أَمْ لَهُمْ سُلَّمٌ يَسْتَمِعُونَ فِيهِ ۖ فَلْيَأْتِ مُسْتَمِعُهُم بِسُلْطَانٍ مُّبِينٍ ﴿٣٨﴾ أَمْ لَهُ الْبَنَاتُ وَلَكُمُ الْبَنُونَ ﴿٣٩﴾ أَمْ تَسْأَلُهُمْ أَجْرًا فَهُم مِّن مَّغْرَمٍ مُّثْقَلُونَ ﴿٤٠﴾ أَمْ عِندَهُمُ الْغَيْبُ فَهُمْ يَكْتُبُونَ ﴿٤١﴾ أَمْ يُرِيدُونَ كَيْدًا ۖ فَالَّذِينَ كَفَرُوا هُمُ الْمَكِيدُونَ ﴿٤٢﴾ أَمْ لَهُمْ إِلَـٰهٌ غَيْرُ اللَّـهِ ۚ سُبْحَانَ اللَّـهِ عَمَّا يُشْرِكُونَ ﴿٤٣﴾

„Oder sind sie wohl durch nichts erschaffen worden, oder sind sie gar selbst die Schöpfer? (35) Oder schufen sie die Himmel und die Erde? Nein, aber sie haben keine Gewissheit. (36) Oder gehören ihnen die Schätze deines Herrn, oder sind sie die Herrschenden? (37) Oder haben sie eine Leiter, auf der sie lauschen können? Dann möge ihr Lauscher einen deutlichen Beweis beibringen. (38) Oder hat Er wohl die Töchter, und habt ihr die Söhne? (39) Oder verlangst du einen Lohn von ihnen, so dass sie mit einer Schuldenlast beladen sind? (40) Oder haben sie Kenntnis von dem Verborgenen, so dass sie (es) niederschreiben? (41) Oder beabsichtigen sie, eine List anzuwenden? Die Ungläubigen sind es, die überlistet werden. (42) Oder haben sie einen (anderen) Gott statt Allah? Hocherhaben ist Allah über all das, was sie (Ihm) beigesellen.“ (Der edle Koran 52:35-43)

52:35-39 - Alle diese Fragen sind keine Fragen im sprachlichen Sinne, sondern eine Herausforderung bzw. eine Provokation, um die Götzendiener zu bewegen, zur Realität zu kommen. Der altarabische Aberglaube, die Engel seien Töchter Allahs, war besonders gotteslästerlich, weil die Araber Töchter verachteten und als Demütigung empfanden.[11]

52:40-41 - Der Koran betont an mehreren Stellen, auch hier über Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, dass Propheten keinen Lohn verlangen. Diese Frage enthält auch einen feinen Hinweis auf die selbsternannten religiösen Führer und Wächter überall in der Welt. So waren auch die religiösen Führer, Priester und Gelehrten im heidnischen Arabien mit dem Geschäft der Religion befasst. Nach den im Versblock 52:35-39 gestellten Fragen, ergeben sich hier weitere Fragen, wiederum als Herausforderung.[12]

52:42-43 - Dies bezieht sich in erster Linie auf die geheimen Pläne der mekkanischen Götzendiener gegen den Propheten (صلى الله عليه و سلم) mit dem Ziel, seine Botschaft zu bekämpfen und ihn zu töten.[13] Im Anfangsstadium in Mekka, als der Prophet über keinerlei Macht und Hilfe verfügte - außer ein paar schlecht ausgerüsteten Muslimen, während der größte Teil, des Volkes ihn anfeindete, schien die Auseinandersetzung zwischen Islam und Unglauben völlig ungleich. Keiner konnte sich damals vorstellen, dass sich nach ein paar Jahren die Lage völlig umkehren würde. Ein oberflächlicher Beobachter hätte im Gegenteil vorausgesagt, dass der starke Widerstand der Banu Kuraysch letztendlich der Botschaft des Islam ein Ende setzen würde. Mit dieser Voraussage hier werden die Ungläubigen herausgefordert.[14]

 

وَإِن يَرَوْا كِسْفًا مِّنَ السَّمَاءِ سَاقِطًا يَقُولُوا سَحَابٌ مَّرْكُومٌ ﴿٤٤﴾ فَذَرْهُمْ حَتَّىٰ يُلَاقُوا يَوْمَهُمُ الَّذِي فِيهِ يُصْعَقُونَ ﴿٤٥﴾ يَوْمَ لَا يُغْنِي عَنْهُمْ كَيْدُهُمْ شَيْئًا وَلَا هُمْ يُنصَرُونَ ﴿٤٦﴾ وَإِنَّ لِلَّذِينَ ظَلَمُوا عَذَابًا دُونَ ذَٰلِكَ وَلَـٰكِنَّ أَكْثَرَهُمْ لَا يَعْلَمُونَ ﴿٤٧﴾ وَاصْبِرْ لِحُكْمِ رَبِّكَ فَإِنَّكَ بِأَعْيُنِنَا ۖ وَسَبِّحْ بِحَمْدِ رَبِّكَ حِينَ تَقُومُ ﴿٤٨﴾ وَمِنَ اللَّيْلِ فَسَبِّحْهُ وَإِدْبَارَ النُّجُومِ ﴿٤٩﴾

„Und sähen sie ein Stück vom Himmel niederfallen, würden sie sagen: „(Das ist nur) ein Haufen Wolken.“ (44) So lass sie allein, bis sie ihrem Tag begegnen, an dem sie vom Blitzschlag getroffen werden (45), dem Tag, an dem ihnen ihre List nicht im Geringsten nützt, noch wird ihnen geholfen werden. (46) Und für jene, die freveln, ist wahrlich (noch) eine Strafe außer dieser (bestimmt). Jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht. (47) So sei denn geduldig mit dem Befehl deines Herrn; denn du stehst unter Unserer Aufsicht; und lobpreise deinen Herrn, wenn du aufstehst. (48) Und preise Ihn auch während eines Teils der Nacht und beim Weichen der Sterne.“ (Der edle Koran 52:44-49)

52:44-47 - Die Götzendiener von Mekka sind nicht bereit zuzugeben, dass Muhammed (صلى الله عليه و سلم) die Wahrheit spricht.[15] Der Koran betont die Tatsache, dass jede böse Handlung auf die eine oder andere Weise Folgen haben muss, selbst in diesem Leben, und zwar gegen denjenigen, der sie begeht, indem er entweder die Zuneigung der Menschen in seiner Umgebung verliert und innerlich vereinsamt, oder indem Umstände entstehen, die es ihm unmöglich machen, Glück und Zufriedenheit zu erlangen. Diese angedrohte Strafe im Diesseits traf sie in der Schlacht von Badr durch die Vielzahl der Gefallenen und der Gefangenen und die demütigende Niederlage, und bei allen folgenden Schlachten bis zur Eroberung von Mekka durch den Propheten (صلى الله عليه و سلم) und seine siegreichen Gefährten.[16]

52:48 - Damit ist in erster Linie der Prophet angesprochen. Er wird hier aufgefordert, die äußerste Mühe aufzuwenden, um Allahs Botschaft zu verkünden. Über die Ergebnisse hat er jedoch keine Verfügungsgewalt. Er muss geduldig abwarten in der Gewissheit, dass Allah (t) ihn nicht vergessen hat, sondern ständig über ihn wacht und ihm Seinen Schutz zukommen lässt. Das Gebot der Lobpreisung Allahs nach dem Aufstehen gilt sowohl für den Propheten (صلى الله عليه و سلم) als auch für die Gläubigen zu allen Zeiten.[17]

52:49 - Zu diesem eindrucksvollen Schluss dieser segensreichen Sure wird hier erwähnt, dass die Lobpreisung Allahs in 52:48 ferner in bestimmten Zeiten erfolgen soll, und zwar in der herrlichen Stunde der Nachtstille und in der Morgendämmerung.[18]


 

Alles Lob gebührt Allah, Dem Herrn der Welten.

 


[1] Vers 7-10

 

[2] Vers 11-16

 

[3] Vers 17-28

 

[4] vgl. dazu 95:1-3

 

[5] vgl. dazu 78:20

 

[6] siehe 52:7

 

[7] vgl. 38:49-54

 

[8] vgl. 17-20; 18:31; 21-24; 37:40-49; 44:54; 55:54

 

[9] vgl. dazu 37:47; 56:17-19

 

[10] vgl. 9:52; 10:37-39; 14:9; 17:88; 51:53

 

[11] vgl. dazu 6:35, 50; 16:57-58

 

[12] vgl. dazu 68:47

 

[13] vgl. dazu 4:82

 

[14] vgl. Übersetzung des BavariaVerlags, die in diesem Werk vorrangig vorkommt

 

[15] vgl. dazu 39:68

 

[16] vgl. 32:20-22 und die Anmerkung dazu

 

[17] vgl. dazu 26:218

 

[18] vgl. dazu 113:1ff.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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